„WIR SIND NIE URBAN GEWESEN“.
VOM METROZENTRISMUS ZUR PLURALITÄT DES STÄDTISCHEN
Im 21. Jahrhundert erfährt das Urbane angesichts eines nie dagewesenen Urbanisierungsgrades wissenschaftlich und gesellschaftlich eine Hochkonjunktur. Nicht jede Stadt erfüllt jedoch die gängigen Vorstellungen von Urbanität. Diese Konferenz konzentriert sich auf eine Bündelung kulturwissenschaftlichen und stadtplanerischen Wissens jenseits der Metropolen.
Meist sind es die Großstädte einer vermeintlich westlichen Moderne, die als paradigmatische Beispiele urbanen Lebens im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Klein- und Mittelstädte sowie Städte jenseits westlich-modernen Zuschnitts werden dagegen oft als defizitär, weniger entwickelt und weniger urban betrachtet. Sie wurden bisher auch seltener untersucht. In jüngster Zeit jedoch rücken kleinere und mittelgroße Städte sowie andere urbane Formationen, die nicht an die klassische europäische Großstadt gebunden sind, zunehmend in den Blick von Politik und Wissenschaft. Beiträge zum Alltagsleben in ganz unterschiedlichen Städten und Stadttypen sowie die ihnen zugrunde liegenden Stadtplanungen und Leitideen stehen im Zentrum der Konferenz. Was macht „Stadt“ und urbanes Leben in den verschiedenen Kontexten aus? Was wird Städten jenseits westlich-großstädtischen Zuschnitts symbolisch, politisch und sozial zugeschrieben? Welches symbolische Kapital verleiht welche Stadt?
weitere Informationen: http://www.middletownurbanities.com/
Programm:
Mittwoch, 07. Oktober 2015
Institut für Europäische Ethnologie | Universität Wien
Hanuschgasse 3, 1010 Wien
13:30–14:00 ANMELDUNG
14:00–15:00 EINFÜHRUNG
Begrüßung
Heinz Faßmann, Vizerektor, Universität Wien
Claudia Theune-Vogt, Dekanin, Universität Wien
Reinhard Kannonier, Rektor, Kunstuniversität Linz
Helmut Lethen, Direktor, IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz
Brigitta Schmidt-Lauber: Andere Urbanitäten
15:00–15:30 Kaffeepause
15:30–17:45 PANEL I: DIE PLURALITÄT DES STÄDTISCHEN
Moderation: Jens Wietschorke
Kirsten Rüther: Stadt und urbane Räumlichkeit. Reflektionen aus der auf das (post-)koloniale Afrika bezogenen Forschung
Thomas Hengartner: Temporäre Städte – zum Beispiel Davos
Evelyn Schulz: Zonen der Beschleunigung und „Entschleunigungsinseln“ im heutigen Tokyo: großstädtische Diversität am Beispiel von Shinjuku, Yanaka und Koganei
Volkskundemuseum
Laudongasse 15–19, 1080 Wien
19:00–19:30 KEYNOTE
Moderation: Ayşe Çağlar
Mark Jayne: Urban imaginaries for the 21st century
Donnerstag, 08. Oktober 2015
Institut für Europäische Ethnologie | Universität Wien
Hanuschgasse 3, 1010 Wien
09:30–12:15 PANEL II/1: URBANITÄT IN KLEIN- UND MITTELSTÄDTEN
Moderation: Clemens Zimmermann
Sabine Pollak: Learning von Gänserndorf
Georg Wolfmayr: „Wels – Es hätte schlimmer kommen können.“ Place-making in einer stigmatisierten Mittelstadt
Anna Eckert: Sich verorten. Hildesheim als lokale Praxis
12:15–12:45 Pause
12:45–18:00 EXKURSION NACH ST. PÖLTEN
Stadtführung und Diskussion: Jens de Buck, Franziska Leeb
Freitag, 09. Oktober 2015
Institut für Europäische Ethnologie | Universität Wien
Hanuschgasse 3, 1010 Wien
09:30–11:00 PANEL II/2: URBANITÄT IN KLEIN- UND MITTELSTÄDTEN
Moderation: Klara Löffler
Ton Matton: Das potemkinsche Dorf Gottsbüren – Soziale Wiederbelebung
Barbara Holub / Paul Rajakovics: Paradise Enterprise – ein exemplarisches Projekt für direkten Urbanismus in Judenburg (A)
11:00–11:30 Kaffeepause
11:30–13:00 PANEL III: NORMIERUNGEN DES URBANEN – ÖKONOMISIERUNG, NACHHALTIGKEIT, DIVERSITÄT
Moderation: Felix Ringel
Moritz Ege: Urbane Ethiken: Prozesse der Normierung des Urbanen
Nina Glick-Schiller: Thinking about urbanity within relational city making
13:00–14:00 SCHLUSSDISKUSSION
Schlusskommentar: Kathrin Wildner, Manfred Kühn
07.–09.10.15
KONFERENZ
INSTITUT FÜR EUROPÄISCHE ETHNOLOGIE
UNIVERSITÄT WIEN
HANUSCHGASSE 3
1010 WIEN
ÖSTERREICHISCHES MUSEUM FÜR VOLKSKUNDE
LAUDONGASSE 15–19
1080 WIEN
KONZEPTION: Anna Eckert, Brigitta Schmidt-Lauber, Georg Wolfmayr (Forschungsprojektgruppe „middletown urbanities“, Universität Wien), Sabine Pollak (Architektur | Urbanistik, Kunstuniversität Linz),
Eine Kooperation des IFK mit der Universität Wien (Institut für Europäische Ethnologie), dem
FWF und dem Institut Architektur | Urbanistik der Kunstuniversität Linz.