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Archiv für November 2015

Antrittsvorlesung Klaus Schönberger, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Mittwoch, 25. November 2015

Seit Jänner 2015 ist Klaus Schönberger Universitätsprofessor am Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft. Seine Antrittsvorlesung hält er am 3. Dezember zum Thema „Kultur als Untersuchungsgegenstand und als Analysekategorie: Prolegomena zu einer Kulturanthropologie der Alpen-Adria-Region“

Donnerstag, 3. Dezember 2015
18.00 Uhr c. t.
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Stiftungssaal der Kärntner Sparkasse (K.0.01)

Zum Inhalt des Vortrags
„Kultur als Untersuchungsgegenstand und als Analysekategorie: Prolegomena zu einer Kulturanthropologie der Alpen-Adria-Region“

Eine Kulturanthropologie (in) der Alpen-Adria-Region steht vor der Aufgabe einen weiten Kulturbegriff (selbst-)verständlich zu machen. Als historisch argumentierende Alltagswissenschaft analysiert sie ihren Untersuchungsgegenstand aber nicht nur als Text, Zeichen oder Werk, sondern versteht „Kultur” als in sozialen Kontexten gerahmt und soziale Kontexte per-formierend. Ein solches Kulturverständnis stellt ahistorischen und homogenisierenden Vorstellungen von „unserer Kultur” oder einem „schon immer” gegebenen Volkstum eine relationale Analyse gegenüber. Kultur als heuristisches Analyseinstrument durchquert dichotome Gegenüberstellungen von Struktur und Handlung sowie Basis und Überbau, es überwindet deterministisches Denken und erschöpft sich nicht in herrschaftsgeschichtlichen Chronologisierungen, Großerzählungen bzw. linearer Modernisierungstheorie.
Die für Klagenfurt zu entwickelnde Kulturanthropologie (in) der Alpen-Adria-Region überschreitet die eingeschränkte Perspektive einer heimat- und volkstümelnden Volkskunde. Mittels des Konzepts von “Contentious Cultural Heritage” soll die hier zu entfaltende relationale Kulturanalyse (auch im Sinne einer vergleichenden Europäischen Ethnologie) einen Beitrag zu einer (europäischen) Imagination beisteuern, in der Differenzen und Widersprüche selbstverständlicher Teil des Gemeinsamen sind und sein dürfen.

Zur Person

Klaus Schönberger, geboren 1959 in Marbach am Neckar, ist seit Jänner 2015 Professor für Kulturanthropologie am Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. 1986 absolvierte Schönberger das Studium der Empirischen Kulturwis-senschaft, Neueren Geschichte und Neueren Deutschen Literatur an der Universität Tübingen und in Aix-en-Provence. 1994 promovierte er an der Universität Tübingen mit einer Arbeit über die „Arbeiterbewegungskultur in Dorf und Kleinstadt“. 2005 bis 2008 war Schönberger wissenschaftlicher Koordinator des „Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung“ an der Universität Hamburg, wo er sich 2010 im Fach Kulturanthropologie/Volkskunde habilitierte. 2009 bis 2014 hatte Klaus Schönberger die Dozentur für Kultur- und Gesellschaftstheorie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) inne und leitete dort die Vertiefung „Theorie“ am Departement Kunst und Medien. Am Institut für Theorie und am Institut für Gegenwartskünste war er für diverse Forschungsprojekte verantwortlich.
Seine wissenschaftliche Laufbahn führte ihn an weitere Forschungsinstitutionen in Tübingen (Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur und Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Tübingen), Stuttgart (Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg) und Chemnitz (Forschergruppe „Neue Medien im Alltag“ der Technischen Universität).

Forschungsschwerpunkte:
Soziokultureller Wandel, Alltagskultur, Ästhetisierungsprozesse (audio-visuelle), Cultural Heritage, Wandel der Arbeit, kulturwissenschaftliche Technikforschung und soziale Bewegungen

Bremen: Juniorprofessur Maritime Anthropology

Dienstag, 3. November 2015

Als mittelgroße Universität mit 250 Professuren und 19.000 Studierenden hat sich die Universität Bremen als eine von elf Universitäten im Exzellenzwettbewerb durch-gesetzt. Sie überzeugte mit einem ambitionierten Zukunftskonzept und gehört zu den Exzellenz-Universitäten.

An der Universität Bremen ist im Fachbereich 9 Kulturwissenschaften unter dem Vorbehalt der Stellenfreigabe eine

Juniorprofessur (tenure track Option)

– Bes- Gr. W1 –

im Beamtenverhältnis auf Zeit

befristet für die Dauer von drei Jahren
mit Verlängerungsmöglichkeit um weitere drei Jahre und tenure track Option

für das Fachgebiet

Maritime Ethnologie (Maritime Anthropology)

Kennziffer: JP 891

zu besetzen.

Die Bewerberinnen und Bewerber sind in der Ethnologie promoviert und verfügen über ethnographische Feldforschungserfahrung im Schwerpunktgebiet „Maritime Ethnologie“. Die Professur verantwortet das Fach „Maritime Ethnologie (Maritime Anthropology)“ in Forschung und Lehre. Dazu gehören umfassende Kenntnisse der Ethnographie der Lebensweisen von Meeres- und Küstenbewohnern, Meeresnutzern und maritimen Professionskulturen, eingebettet in eine fundierte Methodenkompetenz sowie eigene empirische Forschungen von langer Dauer möglichst in einer außereuropäischen Region.

Mindestens ein Forschungsschwerpunkt in einem der folgenden Bereiche wird erwartet:

· küsten- und meeresbezogene Fragen der Umweltethnologie, der Wissenschafts-, Technik-, Wirtschafts- und Rechtsethnologie

· ökologische Ökonomien von Meeren, Küsten, Hafenstädten

· plurale Wissenspraktiken zu Ozeanen und Meeren

· multispecies ethnography

· Meer als Raum von Austausch und Verflechtung in lokalen und transkulturellen Beziehungen, auf Ozeane bezogene Aspekte von Globalisierung und Transkulturalisierung

· maritimes kulturelles Erbe, Tourismus

· Flucht, Mobilität und Migration.

Erwartet wird eine ausgeprägte Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Bremer Meereswissenschaften sowie mit der sozial- und kulturwissenschaftlichen Meeresforschung und den Bremer Museen mit Bezug zum Meer.

Die Lehre findet in deutscher und englischer Sprache statt. Die zu besetzende Juniorprofessur ist an den interdisziplinären Studiengängen BA Kulturwissenschaft und MA Transkulturelle Studien beteiligt. Sie erfüllt grundlegende Lehre in Kulturtheorie sowie in ethnologischen Modulen (Methoden, Schwerpunkt- und Projektmodule). Erwünscht ist zudem eine Beteiligung am deutsch-türkischen Double-Degree MA Transkulturelle Kommunikation.

Vorausgesetzt werden neben der Erfüllung der allgemeinen beamtenrechtlichen Voraussetzungen die besondere Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit, belegt durch eine fachlich einschlägige Promotion und weitere wissenschaftliche Leistungen von jeweils hervorragender Qualität. Weiter vorausgesetzt wird die pädagogisch-didaktische Eignung, die durch Erfahrungen in der Lehre zu dokumentieren ist. Erwartet wird weiter die Bereitschaft, durch Einwerbung von Drittmitteln zur Forschungsfinanzierung beizutragen sowie die Bereitschaft zu hochschuldidaktischer Weiterbildung. Erwünscht sind Erfahrungen mit mediengestützten Lehrformen, Formaten Forschenden Lernens und eine Berücksichtigung der Geschlechterperspektive in Forschung und Lehre.

Juniorprofessorinnen und -professoren werden zu Beginn ihrer Tätigkeit von der Lehre entlastet, um sich wissenschaftlich weiter qualifizieren zu können. Die Lehrverpflichtung liegt dann im Schnitt bei 4 SWS. Die Universität beabsichtigt, das Fachgebiet vor Ablauf der Juniorprofessur zur Besetzung auf Lebenszeit auszuschreiben. Eine Bewerbung bei der Besetzung auf Lebenszeit gilt nicht als Hausbewerbung, wenn auf die Juniorprofessur von außerhalb der Universität Bremen berufen wurde. In Ausnahmefällen ist die Überleitung in eine Lebenszeitprofessur ohne Ausschreibung (tenure track) möglich.

Die Universität Bremen strebt mit Nachdruck eine Erhöhung des Anteils von Frauen im Wissenschaftsbereich an und fordert Wissenschaftlerinnen ausdrücklich auf, sich zu bewerben.

Begrüßt werden internationale Bewerbungen sowie Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlern mit Migrationshintergrund. Schwerbehinderten Bewerberinnen bzw. Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher Qualifikation der Vorrang gegeben. Von nicht-deutschsprachigen Bewerberinnen und Bewerbern wird die Mitwirkung in der deutschsprachigen Lehre nach 2-3 Jahren erwartet.

Nähere Auskünfte erteilt die Dekanin, Prof. Dr. Dorle Dracklé.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Publikations- und Lehrverzeichnis, Forschungsprofil, Zeugnisse) unter Angabe der obigen Kennziffer bis zum 03.12.2015 an:

Die Dekanin des Fachbereichs 9 – Kulturwissenschaften

Frau Prof. Dr. Dorle Dracklé

Universität Bremen

Postfach 330 440

28334 Bremen

oder per Email (im pdf-Format) an folgende Adresse: bewerbung.fb9@uni-bremen.de

__________________________________
Prof. Dr. Michi Knecht
Institut für Ethnologie und
Kulturwissenschaft (IFEK)
Universität Bremen
Fachbereich 09
Enrique-Schmidt-Straße 7
28359 Bremen
__________________________________
Fon Sekretariat: ++49 / (0)421 / 218 67600 (Mo – Do, 9-13, Frau Knoop)
Fon direkt: ++49 / (0)421 / 218 67640
Fax: ++49 / (0)421 / 218-9867609
eMail: knecht@uni-bremen.de
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www.kultur.uni-bremen.de