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Archiv für Mai 2014

Berlin: Wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in Institut für Europäische Ethnologie und BIM

Freitag, 16. Mai 2014

Wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in
Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin & Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)
Bewerbungsschluss: 30.05.2014

Beschäftigungsstelle: Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin
Beschäftigungsverhältnis: Wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in (E13 TV-L HU)
Beschäftigungszeitraum: 24 Monate (befristete Drittmittelfinanzierung)
Kennziffer: DR/030/14
Ende der Bewerbungsfrist: 30.05.2014

Aufgabengebiet
Wiss. Dienstleistungen in der Forschung in der Abteilung Integration, soziale Netzwerke und kulturelle Lebensstile im neu gegründeten Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM),
insbesondere konzeptuelle Entwürfe von Forschungsvorhaben, Durchführung von empirischen Forschungsprojekten,
Entwicklung von Kooperationsformen mit den anderen Abteilungen des BIM sowie mit anderen akademischen zivilgesellschaftlichen Einrichtungen,
Publikationstätigkeit und Medienarbeit,
Aufgaben zur Erbringung zusätzlicher wiss. Leistungen

Anforderungen
Abgeschlossenes wiss. Hochschulstudium und Promotion in Europäischer Ethnologie, Kulturanthropologie oder empirisch orientierter Sozialforschung,
einschlägige Kenntnisse und Erfahrungen in der Projektbeantragung und Projektarbeit,
hohe Teamfähigkeit

Bewerbung
Bewerbungen sind innerhalb der oben genannten Frist unter Angabe der oben genannten Kennziffer zu richten an die

Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät I
Institut für Europäische Ethnologie
Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba
Unter den Linden 6
10999 Berlin

Es wird darum gebeten, in der Bewerbung Angaben zur sozialen Lage zu machen. Zur Sicherung der Gleichstellung sind Bewerbungen qualifizierter Frauen besonders willkommen. Schwerbehinderte Bewerber_innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Da keine Rücksendung von Unterlagen erfolgt, wird gebeten, auf die Herreichung von Bewerbungsmappen zu verzichten und ausschließlich Kopien vorzulegen.

www.euroethno.hu-berlin.de

Augsburg: Juniorprofessur „Transnationale Wechselbeziehungen: Deutschland und das östliche Europa“

Freitag, 16. Mai 2014

Universität Augsburg

An der Philologisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg ist
die Stelle einer/eines

Juniorprofessorin/Juniorprofessors (BesGr. W 1) für
„Transnationale Wechselbeziehungen: Deutschland und das östliche Europa“

in einem Beamtenverhältnis auf Zeit zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu
besetzen.

Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll das Gebiet der Geschichte
der transnationalen Wechselbeziehungen zwischen dem deutschen Sprachraum
und dem östlichen Europa (mit Schwerpunkt in einer oder mehreren
Regionen Ostmitteleuropas oder Südosteuropas) in Forschung und Lehre
vertreten. Bewerber/innen sollen wissenschaftlich in der
Geschichtswissenschaft oder einer empirischen Kulturwissenschaft
ausgewiesen sein. Erwartet werden die aktive Mitarbeit in der
Fächergruppe Geschichte sowie im Fakultätsschwerpunkt Europäische
Kulturgeschichte, z. B. im Kontext interdisziplinärer Fragestellungen zu
Migration, Kulturtransfer und Erinnerungskultur, außerdem die Mitwirkung
an der Arbeit des Bukowina-Instituts an der Universität Augsburg. Neben
der Beherrschung der Unterrichtssprache Deutsch werden gute Kenntnisse
in möglichst zwei Nationalsprachen des östlichen Europas vorausgesetzt.
In der Lehre soll sich die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber an den
bestehenden Studiengängen der Philologisch-Historischen Fakultät, vor
allem an den Bachelor- und Master-Studiengängen der Historischen
Wissenschaften, der Kunst- und Kulturgeschichte sowie der
interdisziplinären Europastudien beteiligen und auch Aufgaben in der
Akademischen Selbstverwaltung übernehmen.

Einstellungsvoraussetzungen für Juniorprofessorinnen und
Juniorprofessoren sind gemäß Art. 14 BayHSchPG neben den allgemeinen
dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium,
pädagogische Eignung und die besondere Befähigung zu wissenschaftlicher
Arbeit, die in der Regel durch die herausragende Qualifikation einer
Promotion nachgewiesen wird. Sofern vor oder nach der Promotion eine
Beschäftigung als wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlicher
Mitarbeiter oder als wissenschaftliche Hilfskraft erfolgt ist, sollen
Promotions- und Beschäftigungsphase zusammen nicht mehr als sechs Jahre
betragen haben. Wünschenswert sind einschlägige Auslandserfahrung,
exzellente Forschungsaktivitäten sowie Lehrerfahrung.
Drittmitteleinwerbung wird erwartet.

Das Berufungsverfahren wird nach Art. 18 BayHSchPG durchgeführt. Die
Einstellung erfolgt zunächst für die Dauer von 3 Jahren in einem
Beamtenverhältnis auf Zeit. Eine Verlängerung der Juniorprofessur soll
mit Zustimmung der Juniorprofessorin/des Juniorprofessors im Laufe des
dritten Jahres um bis zu weitere 3 Jahre erfolgen, wenn sie/er sich als
Hochschullehrerin/Hochschullehrer bewährt hat.

Die Lehrverpflichtung beträgt gemäß § 4 Abs. 1 Nr. 3 der
Lehrverpflichtungsverordnung in der ersten Phase 5
Lehrveranstaltungsstunden und in der zweiten Phase 7
Lehrveranstaltungsstunden.

Die Universität Augsburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in
Forschung und Lehre an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen
nachdrücklich, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerberinnen und
Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung,
Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt.

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,
Promotionsurkunde, ggf. Ernennungsurkunden, Schriftenverzeichnis) sind
bis zum

27. Juni 2014

an den Dekan der Philologisch-Historischen Fakultät, Universität
Augsburg, Universitätsstraße 10, 86159 Augsburg, zu richten.

Bonn: 2 wissenschaftliche MitarbeiterInnen prae doc

Donnerstag, 15. Mai 2014

Stellenausschreibung | Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde der Universität Bonn
Das Institut für Archäologie und Kulturanthropologie, Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sucht zum 1. Oktober 2014

zwei Wissenschaftliche MitarbeiterInnen (50%),
Entgeltgruppe E 13 TV-L,
befristet auf drei Jahre.

Die Bonner Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde bietet Ihnen einen Arbeitsplatz mit viel Gestaltungsspielraum sowie einer kollegialen und unterstützenden Arbeitsatmosphäre.

Sie arbeiten in der Selbstverwaltung der Abteilung mit und unterstützen bei gängigen Dienstleistungsaufgaben. Ihr Lehrdeputat beträgt zwei Semesterwochenstunden im Masterstudiengang.

Die Anfertigung einer Dissertation im Rahmen des Forschungs- und Studienschwerpunkts der Abteilung »Das Rheinland als Kontakt-, Transit-, und Vermittlungsraum« ist ausdrücklich erwünscht (die einzureichende Projektskizze im Umfang von drei bis fünf Seiten muss noch nicht auf den lokalräumlichen Schwerpunkt »Rheinland« hin entworfen sein, das Projekt kann auch erst vor Ort konkretisiert werden).

Wenn Sie sich für eine dieser Positionen interessieren, senden Sie bitte Ihre vollständigen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 22.6.2014 an JProf. Dr. Ove Sutter, Institut für Archäologie und Kulturanthropologie, Abteilung Kulturanthropologie/Volkskunde, Am Hofgarten 22, D-53113 Bonn. E-Mail-Bewerbungen sind ausdrücklich erwünscht.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte folgenden Links:

http://www3.uni-bonn.de/die-universitaet/stellenangebote/abt.-3.1/wiss.-mit.-archaeologie-15-14-3.13

http://www3.uni-bonn.de/die-universitaet/stellenangebote/abt.-3.1/wiss.-mit.-archaeologie-16-14-3.13

Bei Fragen wenden Sie sich bitte per E-Mail an JProf. Dr. Ove Sutter (ove.sutter@uni-bonn.de).

JProf. Dr. Ove Sutter
Institut für Archäologie und Kulturanthropologie
Abteilung für Kulturanthropologie/Volkskunde
Universität Bonn
Am Hofgarten 22
53113 Bonn

Symposium Subjektorientiertes Deuten, Bremen, Juni

Mittwoch, 14. Mai 2014

Subjektorientiertes Deuten: Kontext und Praxis der ethnografischen Feldforschungssupervision

Termin: Freitag 20.06 und Samstag 21.06.2014
Ort: Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof 58

Kooperationspartner:
Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie, Karl-Franzens-Universität Graz Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft, Universität Bremen Studiengang Soziale Arbeit, Fakultät 3 Gesellschaftswissenschaften, Hochschule Bremen

Konzept: Arbeitsgruppe Ethnografische Reflexion

Organisation:
PD Dr. Jochen Bonz, Universität Innsbruck Univ. Prof . Dr. Katharina Eisch-Angus, Universität Graz Dr. des Marion Hamm, Universität Graz

Subjektorientiertes Deuten: Kontext und Praxis der ethnografischen Feldforschungssupervision

Was glauben Sie, worin uns Freud und sein Werk heute noch weiterhelfen können?
„Im großen und ganzen ist es seine Art, wie er sich der wirklichen Komplexität des Menschen mit seinen Konflikten und Irrationalitäten annähert. […] Was man versuchen muss, ist, diese Perspektive in mehr empirisch begründete Forschungsmethoden umzusetzen.“ (Marie Jahoda)

Um das in ethnografischen Feldforschungen entstehende Material in seinem Reichtum auszuwerten und dadurch eine weitgehende Annäherung an die Komplexität der Alltagskultur zu erreichen, wurden in der Europäischen Ethnologie in den 90er Jahren selbstreflexives Forschen unterstützende Interpretationsgruppen gegründet: So entstand auf Anregung von Utz Jeggle, nach einem Konzept von Barbara Wittel-Fischer, die Tübinger Supervisionsgruppe für Feldforscher_innen, und in Bremen entwickelte Maya Nadig die Methode der ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt.
Die Einrichtung einer Deutungswerkstatt an der Universität Graz, eine Präsentation der Methode auf der Österreichischen Volkskundetagung in Dornbirn 2013 (Emotional turn?! Kulturwissenschaftlich-volkskundliche Zugänge zu Gefühlen/ Gefühlswelten) und ein Aufsatz in der Zeitschrift für Volkskunde brachten die Methode verstärkt in die Diskussion. Diese Diskussion soll in diesem Workshop aufgegriffen und vertieft werden.
Der Workshop richtet sich an Kulturwissenschaftler_innen, die an selbstreflexiver Forschungspraxis interessiert sind und dazu beitragen möchten, das Methodeninstrument ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt/ Supervisionsgruppe für Feldforscher_innen zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Der Workshop hat zwei Schwerpunkte. (1) In Form von Vorträgen werden konkrete Erfahrungen mit der Methode und mit ihr erzielte Ergebnisse an Beispielen vorgestellt. (2) In Form von offenen Diskussionsrunden werden drängende epistemologische Fragen in drei Themenblöcken erörtert.

Thema 1: Methodische Selbstreflexion im Kontext neoliberaler Wissenschaftskultur – Widerstände und Übereinstimmungen Indem es Freiräume für das Interpretieren schafft, stößt sich das wissenschaftliche Arbeiten in Interpretationsgruppen an der technokratischen, effizienzorientierten neoliberalen Wissenschaftskultur. Auch die zeitgenössische Vorstellung vom selbstsicheren, pragmatisch entscheidenden Subjekt erfährt mit dem irritierbaren Selbst, das ein zentrales epistemologisches Moment der supervisorischen wie auch der Deutungsgruppenmethodik bildet, Widerstände. Die wissenschaftliche Interpretationsgruppenarbeit und der neoliberale Wissenschaftsbetrieb stehen also in einem Konfliktverhältnis zueinander. Aber heißt das auch, dass es für Freiräume des Deutens an der heutigen Universität keinen Platz gibt? Mehr noch: Sind die neoliberale Ideologie und die Epistemologie der Supervision nicht im Aspekt der Reflexion und des Arbeitens am Selbst miteinander verbunden, ja verschiedene Facetten desselben Dispositivs?

Thema 2: Gewichtungen im Forschungsprozess – Zwischen Beziehung-schaffen-zum-Anderen und Hineinhorchen-ins-Selbst Klassische ethnopsychoanalytische Studien interessieren sich für Kulturen bzw. für die Subjekte bestimmter kultureller Verhältnisse (das ,Feld‘). Supervision dient hier dazu, die vom forschenden Subjekt unterhaltenen Beziehungen zu Subjekten des Feldes im Hinblick darauf zu reflektieren, was die jeweilige Beziehung über die untersuchten kulturellen Verhältnisse zum Ausdruck bringt. Diese Reflexionen werden wiederum in die Beziehung eingebracht, die sich daraufhin den kulturellen Verhältnissen entsprechend weiterentwickelt und so zusätzliche und differenziertere ,Daten‘ hervorbringt. Allgemeiner gefasst, wird in diesem Ansatz die Beziehung zum Anderen als Datum verstanden, wobei das Andere auch Ereignisse, Situationen etc. umfassen kann.
Im Kontext jüngster Methodendiskussionen, etwa um den Ansatz der Autoethnografie, und an Feldforschungsnotizen Studierender lässt sich eine Verschiebung erkennen: Weg vom zentralen Stellenwert der Beziehung zum Anderen und hin zu einer Fokussierung der Selbstwahrnehmungen des forschenden Subjekts, einem Hineinhorchen ins Selbst. Wie lässt sich diese Verschiebung begreifen? Wie stellt sie sich in Einzelfällen dar? Ist sie möglicherweise im forschenden Subjekt begründet? Oder ist sie als Aussage über die untersuchten Felder zu begreifen? Was bedeutet die Verschiebung für die Deutungswerkstatt als Methode und für die mit ihr potentiell zu erzielenden Aussagen?

Thema 3: Deutungen – Wer oder was prägt die Interpretation?
Wie die Namen schon zum Ausdruck bringen, dient das Methodeninstrument Supervisions- oder Deutungsgruppe wesentlich dazu, das Gelingen von Feldforschungen dadurch zu unterstützen, dass in der Forschungssituation selbst oder bezüglich des vorliegenden Datenmaterials Orientierungen entstehen. Diese Orientierungen kommen nicht von außen (etwa von Normen wissenschaftlicher Methodik), sondern aus dem Feldforschungsmaterial. Dient die Interpretationsgruppenarbeit doch dazu, latent im Material vorhandenen Aspekten der Feldforschung (und damit: des Feldes) zu einer Artikulation zu verhelfen, die diese dem bewussten Denken zugänglich macht. Zu diesem Zweck äußern Gruppenmitglieder frei ihre von dem eingebrachten Textmaterial ausgelösten Assoziationen und Gefühle. Eine wichtige Voraussetzung dieser Arbeitsweise ist es, die für das akademische Arbeiten typischen, also begrifflichen, argumentativen, diskursbezogenen etc. Diskussionsweisen beiseite zu lassen. Im Verlauf einer Sitzung entsteht so ein assoziatives ,Gewebe‘ (Nadig), das die dem Text inhärenten emotionalen Dynamiken und überhaupt latent im Material enthaltene Aspekte zum Ausdruck bringt und greifbar macht.
Dass diese Artikulationsvorgänge stattfinden und produktiv sind, ist unbestritten. Aber worin bestehen ihre Voraussetzungen? Was schafft und begrenzt den Raum der Deutungen? Oder mit einer kritischen Frage formuliert: Sind die Deutungen nicht abhängig von der milieuspezifischen Zusammensetzung der Gruppe? Erzeugt die Interpretationsgruppenarbeit als ein Instrument bürgerlicher Wissenschaftspraxis nicht zwangsläufig ,bürgerliche‘ Interpretationen?

Erfahrungsberichte und Arbeitsformen

Lydia Arantes (Universität Graz):
Von der Verstrickung der Forscherin zur Verstrickung der Be/Deutungen. Erfahrungsbericht aus der ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt in Graz

Sebastian Kestler-Joosten (Universität Würzburg):
Die interpretative Hybris oder an der Wahrnehmung vorbeiassoziieren

Elisabeth Mauerhofer (Universität Graz):
Über das Auflösen und das Wiederfinden einer Vertrauensbasis im Forschungsfeld. Ein Erfahrungsbericht aus der ethnopsychoanalytischen Deutungswerkstatt in Graz

Elisa Rieger (Universität Graz):
Der kleine Prinz und das Nichts? Zum Umgang mit assoziativen Bildern aus Deutungsrunden im Forschungskontext buddhistischer Meditationserfahrung

Ann-Madeleine Tietge (Universität Hannover):
Tiefenhermeneutik als Methode der sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung

Anja Wessel-Jorißen (Universität Bremen):
Forschen in der stationären Pflege – Der ethnopsychoanalytische Erkenntnisprozess zur Offenlegung verdrängter Emotionen

Weitere Beiträge von

Dr. Brigitte Becker (PH Ludwigsburg)
Judith Kestler (Universität Würzburg)
Dr. Antje Krueger (Hochschule Bremen)
Prof. Dr. Maya Nadig (Universität Bremen) Andrea Ploder (Universität Graz) Johanna Stadlbauer (Universität Graz) Dr. Almut Sülzle (Berlin)

Programm

Donnerstag, 19.6.2014
19:00 Anreise u. Treffen (Gaststätte Kuss*Rosa, Buntentorsteinweg 143)

Freitag, 20.6.2014
Ab 9:00 Kaffee
10:00 Begrüßung

10:30 – 13:30 Erfahrungsberichte und Arbeitsformen 1 Lydia Arantes Sebastian Kestler-Joosten Anja Wessel

Mittagsimbiss

14:30 – 17:00 Diskussionsrunde 1
Methodische Selbstreflexion im Kontext neoliberaler Wissenschaftskultur – Widerstände und Übereinstimmungen
Moderation: Jochen Bonz
Impuls: Katharina Eisch-Angus, Marion Hamm
Impuls: Judith Kestler, Almut Sülzle

Kaffee

17:30 – 19:00 Abendvortrag
Maya Nadig: Konstruktionen des Anderen aus ethnopsychoanalytischer Sicht

Ab 19:30 gemeinsames Abendessen (Restaurant Am Deich)

Samstag, 21.6.2014
9:00 – 11:30 Diskussionsrunde 2
Gewichtungen im Forschungsprozess – Zwischen Beziehung-schaffen-zum-Anderen und Hineinhorchen-ins-Selbst?
Moderation: A. Sülzle
Impuls: Andrea Ploder, Johanna Stadlbauer
Impuls: J. Bonz

Mittagsimbiss

12:30 – 15:30 Erfahrungsberichte und Arbeitsformen 2 Ann-Madeleine Tietge Elisa Rieger Elisabeth Mauerhofer

Kaffee

16:00 – 18:00 Diskussionsrunde 3
Deutungen – Wer oder was prägt die Interpretation?
Impuls: Brigitte Becker
Moderation: K. Eisch-Angus, M. Hamm

18:00 – 18:30 Schlussrunde

Mitarbeit:
Cornelius Grasmeier, Bremen
M.A. Neele Jargstorf, Bremen

Nähere Informationen und Anmeldung (bitte bis zum 01.06.):
J. Bonz, Tel. 0043 512 507 4436
Email: joachim.bonz@uibk.ac.at

Postdoc-Positionen Zukunftskolleg Konstanz

Mittwoch, 14. Mai 2014

Das Zukunftskolleg der Universität Konstanz schreibt 5 ZIF Marie Curie 5-year Research Fellowships, 4 Zukunftskolleg 5-year Research Fellowships und 6 ZIF Marie Curie 2-year Postdoctoral Fellowships „in any discipline represented at the University of Konstanz for the development and implementation of individual research projects“ aus.

Kontakt: Anda Lohan, zukunftskolleg-application@uni-konstanz.de, Zukunftskolleg Konstanz
http://www.zukunftskolleg.uni-konstanz.de/news-events/calls-for-applications/

Call for Papers „Do it! Yourself? Fragen zu (Forschungs-)Praktiken des Selbermachens“ (Workshop)

Montag, 5. Mai 2014

Datum: 5. bis 7. März 2015

Ort: Institut für Europäische Ethnologie, Wien, Österreich

Ende des CfP: 15. Mai 2014

Do-it-yourself (DIY) boomt seit Jahren: individuell und kollektiv organisiert, als gewichtiger ökonomischer Faktor für Handel und Zulieferindustrien, als kulturell-künstlerisches und soziopolitisches Instrument und Ausdrucksmittel, in Ausstellungen und wissenschaftlichen Analysen, die deutlich auf Radical Crafting, auf das Selbermachen mit politisch-künstlerischem Anspruch fokussieren und demgegenüber die ökonomischen ebenso wie die historischen Dimensionen des Phänomens vernachlässigen. Dabei stellt sich grundsätzlich die Frage, was einen Boom ausmacht, wie sich Boom – als Diskurs verstanden – und Praxis – im Sinne individuell und kollektiv gepflegter Tätigkeiten – zueinander verhalten.

DIY ist Praxis und Forschungsgegenstand in einer Schnittmenge zahlreicher Interessen und dementsprechend auch vielfältiger Praktiken – sowohl der Aneignung und Produktion als auch der Reflexion und Forschung. Im Hintergrund der Argumentationen derer, die DIY praktizieren und derer, die diese Praktiken analysieren (nicht selten in Personalunion) wirken unterschiedlichste Diskurse (unterschiedlich stark) – etwa jene des neuen DIY, von Flow oder Empowerment, Vorstellungen des traditionellen (weiblichen) Handarbeiten und der Liebesarbeit, der modernen Geschenkkulturen, des Bastelns der (männlichen)Technikfreaks, der Dilettanten und Amateure, Diskurse der Kritik rund um Massenkonsum und Massengeschmack, der Nachhaltigkeit oder sozioökonomischen Verantwortung des Einzelnen für diese eine Welt.

Es geht uns um eine Revision im mehrfachen Wortsinn: um die kritische Diskussion bisheriger Forschung zum Themenfeld mit dem Ziel, Fragen und Perspektiven, Methoden und Theorien zu erweitern, um die, in ihrer Vielfalt und Vieldeutigkeit bislang eher vernachlässigten Phänomene rund um DIY empirisch fundiert analysieren und interpretieren zu können. Dabei verstehen wir das Thema DIY als heuristische Chance, denn in der konkreten, sozial differenzierenden Betrachtung der spezifischen Praktiken, die auch die historische Dimension und ökonomische Situation einbezieht, zeigt sich die Fragwürdigkeit binärer Oppositionen wie Arbeit und Freizeit, Hand- und Kopfarbeit, formaler und informeller Ökonomie, privat und öffentlich, funktional und ästhetisch und vor allem männlich und weiblich.

Daraus ergibt sich unser Interesse an folgenden Perspektiven, Fragen und Methoden:

Do-it-yourself: Annäherung über das Tun und die AkteurInnen

– Modi und Prozesse des Tuns, Fertigens, Machens, Produzierens, Sich-Beschäftigens, Reparierens, des Zeigens und Ausstellens, die sowohl individuell/idiosynkratisch sind, als auch sozial, nach außen und auf Andere gerichtet, performative Praxis, als Initial und Motor für Formen der Geselligkeit

– DIY als außerberufliche/müßige Praxis (Selbstentfaltung, Vergnügen), zur Sicherung wirtschaftlicher Existenz (DIY-Nischenökonomien)

– als Praxis des Lehrens und des Lernens (Volkshochschulkurse, Workshops auf Reisen)

– das „Tun“, das „Fertigen“, das „Machen“, „Produzieren“, die Sprachregister, Wortfelder und Texte um diese Handlungen und Aktivitäten

– das konkrete Tun in spezifischen räumlichen Kontexten (Garage, Küchentisch, Fab-Lab, Zug), auch die Räume des Konsums von Werkzeugen und Materialien (Baumärkte, Wollcafés, Versandhandel)

– das Tun in spezifischen zeitlichen Konstellationen des Tagesablaufs (Pause, Feierabend), der Jahreszeiten (Weihnachten), in bestimmten biographischen Konstellationen, in historischen Phasen (Kriegs- oder Nachkriegszeiten)

– Selbst- und Weltdeutungen sowie Fragen nach den emotionalen, ästhetischen, sozialen etc. Qualitäten, die mit diesem Tun verbunden werden („Flow“), nach den Formen von Wissen und den Fertigkeiten, die hier entwickelt, auch kommuniziert werden

Do-it-yourself: Annäherung über das Handgemachte, die gefertigten Dinge

– der Kosmos der Selbstgemachten

– der Status des Gemachten im Alltag oder als nicht alltäglich

– das Handgemachte als Geschenk

– die Rolle von Materialitäten und deren Aufladungen, Gendering und/über Materialitäten

– die gefertigten Dinge als Produkte, als Waren einer spezifischen Form von Ökonomie- das Nichtfertige, das Halbfertige, das Ungenutzte und Ungeliebte

Do-it-yourself als Gegenstand aktueller Diskurse

– zwischen Instrumentalisierungen und Romantisierungen – etwa in (sozial-)pädagogischen Programmen (Schule), in therapeutischen oder psychosozialen Angeboten (Reha-Kliniken), in politischen und feministischen Diskursen und Aktionen oder (historisch) in Arts-and-Crafts-Bewegungen

– verbunden mit spezifischen Medien und Kommunikationswegen (Frauenzeitschriften, Internet), mit medial verdichteten Ikonographien (Filmbilder, Belletristik), mit spezifischen Genres der Unterhaltung und der Wissensvermittlung

Bevorzugte Arbeitsweisen und Ansätze:

– ethnographisch, mikrologisch, in historischer Perspektivierung

– an konkreten Konstellationen und deren historischen Rahmungen ausgerichtet

– vergleichend, zumal in historischer Perspektive, aber auch kulturell-räumlich

– in Verbindung mit Fragen nach einem Gendering/Regendering/Degendering

Die Veranstalterinnen laden herzlich zu Diskussionsbeiträgen zu den skizzierten Fragen ein, zu Beiträgen, die in bestehende Denkweisen und Praktiken eingreifen und auf Logiken und Routinen aufmerksam machen, um diese neuen Perspektiven und Reformulierungen zu öffnen.

Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch; für Vorträge werden jeweils 20 Minuten sowie eine ausführliche Diskussion eingeplant. Wir freuen uns über Vorschläge zu Beiträgen. Senden Sie Ihr Abstract (max. 3.000 Zeichen) und einen kurzen CV (1 Seite) bis spätestens 15. Mai 2014 via E-Mail an Nikola Langreiter (n.langreiter[at]wortstellerei.at).

Die Autorinnen und Autoren der ausgewählten Beiträge werden Mitte Juni 2014 benachrichtigt. Wir werden uns bemühen, für vortragende Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Kosten von Reise und Unterkunft abzudecken. Wenn Sie die Möglichkeit der Bezuschussung/Finanzierung durch Ihre Institution haben, sind Sie gebeten, diese in Anspruch zu nehmen!

Die Tagung wird vom Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien (http://euroethnologie.univie.ac.at/) veranstaltet.  Konzeption und Organisation: Nikola Langreiter, Klara Löffler

Mit Fragen wenden Sie sich bitte an Nikola Langreiter (n.langreiter[at]wortstellerei.at) oder Klara Löffler (klara.loeffler[at]univie.ac.at).

Nikola Langreiter

n.langreiter@wortstellerei.at
www.wortstellerei.at