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Archiv für Juli 2010

CFP: Geteilte Regionen – geteilte Geschichtskultur(en)? (Cieszyn/Polen: März 2011, Deadline: 30.09.2010)

Freitag, 30. Juli 2010

Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität; In Zusammenarbeit mit Ksiaznica Cieszynska / Teschener Bibliothek, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Cieszyn, Polen 03.03.2011-04.03.2011, Ksiaznica Cieszynska / Teschener Bibliothek

Deadline: 30.09.2010

Während des 20. Jahrhunderts wurden in Europa zahlreiche historisch gewachsene Regionen infolge politischer Entscheidungen geteilt. Grenzen wurden neu gezogen und damit vielfach kompakte, über lange Zeiträume gewachsene territoriale Einheiten auseinander rissen. Beispielhaft sind das Teschener Land, Oberschlesien, Elsaß-Lothringen, die slowakisch-ungarische Grenzregion, das Banat und Siebenbürgen oder auch die Stadt Berlin zu nennen. Im Rahmen dieser transnational ausgerichteten Tagung soll anhand ausgewählter Beispiele der Frage nachgegangen werden, wie sich derartige Grenzziehungen kurz- und langfristig auf die Erinnerungskulturen und Mentalitäten beiderseits der neu entstandenen Grenzen ausgewirkt haben. Welche Bedeutung kam dabei geschichtspolitischen Initiativen in den betroffenen Regionen zu? Wie wurden bestimmte Formen von Geschichtskultur(en) durch politische Vorgaben beeinflusst? Lassen sich übergreifende Strategien zur Identitätsbildung erkennen?

In einem interdisziplinären Ansatz und unter Heranziehung vielfältiger textueller, medialer und visueller Quellengattungen sollen Geschichtskonstrukte und kulturelle Muster analysiert werden, die durch Institutionen und Medien in diesen Regionen beeinflusst und verbreitet wurden.
Auf der Tagung sollen insbesondere die realen, alltagsgeschichtlichen Wahrnehmungen und Auswirkungen der jeweiligen Geschichtskultur untersucht werden. Hierbei können Aktivitäten der öffentlichen (Selbst-)Verwaltung, des Schulwesens, kirchlicher Institutionen, von Heimat- und Geschichtsvereinen, Präsentationen in Museen und Heimatsammlungen, Darstellungen in literarischen Werken, Denkmäler und diverse Formen der Fest- bzw. Jubiläumskultur im Mittelpunkt der Referate stehen. Des Weiteren wären Analysen von Initiativen wünschenswert, die Wege zur symbolischen Überwindung von Grenzen aufgezeigt haben oder die aktuellen multiplen Austauschprozessen verpflichtet sind. Dabei werden auch aktuelle Diskussionen zur Anwendbarkeit postkolonialer Modelle auf Europa reflektiert.

Die Redezeit beträgt 20 Minuten. Tagungssprachen sind Deutsch, Polnisch und Tschechisch. Bitte senden Sie uns bis zum 30. September 2010 ein Exposé Ihres (unveröffentlichten) Beitrags (ca. eine halbe DIN-A 4-Seite, 2.400 Zeichen) sowie kurze Angaben über Ihren beruflichen Werdegang und die derzeitige Tätigkeit.Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist geplant.

Vorschläge sind zu richten an: Burkhard.Olschowsky[at]uni-oldenburg.de und k.szelong[at]kc-cieszyn.pl

Ankündigung: Repräsentationen der Zukunft. Zur kulturellen Matrix des Prognostischen (Uni Münster, 7./8. Juli 2011)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Ankündigung eines interdisziplinären Symposiums zum Thema

Repräsentationen der Zukunft. Zur kulturellen Matrix des Prognostischen

Ort und Termin: Münster, 7./8. Juli 2011
Organisation: Prof. Dr. Andreas Hartmann, Oliwia Murawska, M.A.
Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie
Scharnhorststraße 100
48151 Münster
Tel.: 0251/8324400, 8324402
Email: volkskunde.institut[at]uni-muenster.de bzw. andreas.hartmann[at]uni-muenster.de

Ziel des Symposiums ist es, die kulturellen Prämissen und die soziale Logik in den Blick zu nehmen, auf denen Zukunftswissen in den verschiedensten gesellschaftlichen Feldern (z.B. Ökonomie, Politik, Religion, Wissenschaft) basiert. Diese Logik artikuliert sich in sämtlichen alltags- und lebensweltlichen Milieus, im individuellen wie im gesellschaftlichen Bewusstsein, und sie bezieht sich auf Fragen der Sicherheit, der Planung, des Vertrauens, des Risikos, der Gefahr, des Glaubens, des Wissens, der sozialen Reproduktion und der Kosmologie.

Vertreter aller mit dieser Thematik befassten Wissenschafts- und Praxisbereiche (Geistes-, Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften) sind herzlich zum interdisziplinären Austausch über die Frage eingeladen, ob und inwiefern Zukunftswissen und Zukunftshandeln generell an soziokulturelle Rahmenbedingungen und kollektiv ausgehandelte Prämissen gebunden ist. Die Beiträge sollen ein möglichst breites Spektrum an Disziplinen, Diskursen und Themen abdecken. Indem sie jeweils auf die paradigmatischen Grundlagen reflektieren, die Aussagen über Zukünftiges überhaupt erst ermöglichen, sollen sie in der Gesamtschau eine Grundlagenforschung zur kulturellen Natur der Konzeptualisierung von Zukunft anstoßen.

Die Organisatoren bitten an diesem Dialog Interessierte bis zum 15. September um Anregungen und Vorschläge aller Art, um diese in die weitere Planung des Symposiums aufnehmen zu können. Ende September soll dann ein Call for Papers an die Öffentlichkeit gehen.

Graduiertenkolleg „Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“ (Uni Gießen, Deadline: 15.9.2010)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Graduiertenkolleg „Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart“, Justus-Liebig-Universität Gießen 16.12.2010-18.12.2010, Gießen

Deadline: 15.09.2010

Mit dem Begriff Medien-Ereignis wird in den Medien- und Kulturwissenschaften die diskursive Formierung und Verbreitung der jeweiligen Ereignisse bedacht. Die spezifisch mediale Ereignishaftigkeit lässt sich dabei als Wirklichkeitskonstruktion definieren, mittels derer nicht nur historisches, sondern auch zukünftiges Geschehen gefasst und mit Sinn versehen wird. Die Repräsentation des Ereignisses greift demzufolge auf bestimmte narrative Muster zurück, die man mit Hayden White als „kulturelle plots“ bezeichnen könnte und die die Dramaturgien bereitstellen, in welchen sich die konkreten Ereignisse aktualisieren.Auf diese Weise erhalten selbst kontroverse, skandalöse oder schockierende Medienereignisse den Charakter routinierter Medieninszenierungen. Kollektive Erwartungen werden durch Medienereignisse also gerade nicht unterbrochen und gestört, sondern hervorgerufen und erfüllt: Öffentliche Debatten etwa über den Missbrauch von Kindern, Jugendgewalt sowie die kulturelle Bedeutung von Computerspielen oder die Gefahren des Terrorismus werden nicht nur nach den Ereignissen geführt, sie antizipieren immer auch weitere Ereignisse und machen so das Ereignis als oftmals katastrophische Unterbrechung der Norm zu einem Bestandteil des allgemeinen Erwartungshorizontes.

Dabei scheint der Begriff des Medienereignisses ein doppeltes Problem aufzuwerfen. Zum einen steht das Paradox einer Erwartung des Unerwarteten im Zentrum massenmedial geprägter Diskurse, indem für jedes neue Medienereignis Folien bereitstehen, die es strukturieren und die Interpretation des Geschehens vorzeichnen. Plötzlichkeit und Überraschung werden so als routiniert inszenierte Elemente des medialen Ereignis-Plots erkennbar. Die Analyse verschiedener Medienereignisse verlangt daher eine medien- sowie metahistorische Perspektive, welche die medientechnische sowie die narrative Strategie und Inszenierung des jeweiligen Geschehens hervorhebt. Zum anderen, so hat Gilles Deleuze bemerkt, sind die Massenmedien nachgerade ungeeignet, den Kern des Ereignisses zu erfassen: Sie mögen vielleicht die Momente seiner Verwirklichung festhalten, diese kommentieren und deuten, die a-signifikante „tote Zeit“ (Gilles Deleuze) aber, die das Ereignis in der Schwebe hält und in der dessen Aktualisierung noch ungewiss ist, vermag kein Massenmedium dem passiven Zuschauer zu vermitteln. Dies lässt sich mit einer Wendung Jacques Derridas verschalten, der das Ereignis als jenen Rest beschreibt, der sich der Wiederaneignung und Interpretation durch die Massenmedien entzieht. Das Ereignis wäre entlang dieser Betrachtung der uneinholbare Kern, um den die verdichtete Kommunikation kreist, die das Medienereignis auszeichnet.

In dieser doppelten Spannung wird ein Zusammenhang von Medienereignis und Macht erkennbar. Denn zum einen schafft die Uneinholbarkeit des Ereignisses Bedarf nach Erklärungen des Geschehens und Entscheidungen über notwendige Konsequenzen, der durch Experten, Politiker und Sicherheitsinstitutionen gestillt werden muss. Die diskursive Macht bestimmter Institutionen, Praktiken, Ansichten oder Akteure wird auf diese Weise neu ausgehandelt, infrage gestellt oder gefestigt. Das gilt insbesondere für die Massenmedien selbst, für die eine Berichterstattung auf mehreren Ebenen charakteristisch ist: Einerseits wird über ein Geschehen berichtet und dieses dadurch als bedeutsam inszeniert, andererseits wird die Konkurrenz bei ihrer Berichterstattung beobachtet. Gegenseitige Verweise steigern nicht nur die Bedeutung des Ereignisses, sondern gewichten den Stellenwert und das Verhältnis unterschiedlicher Massenmedien wie Rundfunk, Presse, Fernsehen oder Internet neu.

Zum anderen eröffnet das potenzielle Ereignis, sei es eine drohende Krise oder eine nahe Katastrophe, den Raum des Möglichen, der durch die Politik selbst besetzt wird. Mit der Diskussion möglicher Ereignisse wird die Strategie verfolgt, umstrittene politische Entscheidungen zu forcieren und zu legitimierten sowie im gleichen Zug die Bevölkerung in einen permanenten Alarmzustand zu versetzen. Zwischen potenziellen und historischen Ereignissen werden dabei häufig Verknüpfungen hergestellt: So wurden etwa die Anschläge vom 11. September 2001 als Auftakt einer neuen Welle des Terrors und damit einer möglichen Ereignis-Serie gedeutet. Mit der zunehmenden „Bevölkerung der Zukunft“ (Niklas Luhmann), die mit Prognosen, Simulationen oder Risiko-Kalkulationen Kontur gewinnt, entstehen neue Ereignistypen, die ihre diskursive Macht gewinnen, indem sie das Feld möglicher Handlungen definieren.

Gegenstand der Tagung ist somit der Zusammenhang von Ereignis, Möglichkeitsraum und Macht, wobei die Frage nach dem Verhältnis aktualisierter und virtueller Ereignisse im Fokus stehen soll. Bezug genommen wird dabei auf die Konzeption von Gilles Deleuze, der zwei Seiten des Ereignisses hervorgehoben hat: Zum einen gibt es die uns bekannte Welt mit einem konsistenten Raum-Zeit-Gefüge, in der die Ereignisse immer schon beschrieben sind und daher ihre Ereignishaftigkeit längst eingebüßt haben. Neben diesem Bereich der Repräsentation beschreibt Deleuze den virtuellen Anteil des Ereignisses, der ihrer verwirklichten Fassung sowie ihrer aktualisierten Wahrheit entkommt. Entscheidend ist hier ein anderes und abstraktes Raum-Zeit-Gefüge, welches unendlich viele virtuelle Fassungen des Ereignisses zugleich enthält. Das Ereignis setzt somit die Vorstellung von Kontingenz voraus: Anstelle einer einzigen Zukunft oder eines einzigen Ereignisses erscheinen viele Zukünfte sowie viele mögliche Ereignisse. Es entstehen mögliche Welten. Den Übergang von jener chaotischen Mannigfaltigkeit von möglichen Ereignissen hin zu einem verwirklichten Sachverhalt beschreibt Deleuze als Aktualisierung. Gesteuert wird dieser Vorgang durch ein Sieb oder Kraftfeld, welches signifikante Zusammenhänge aus dem Chaos heraustreten lässt. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit Medien und Medientechniken diese Aktualisierung vorentscheiden und regulieren. Die virtuellen Versionen des Ereignisses sind deshalb keineswegs irrelevant, sondern sie bestimmen die Planung, den Ablauf, die mediale Berichterstattung und die nachträgliche Diskursivierung des Ereignisses in erheblichem Maße.

Es werden Beiträge erbeten, die die Beziehung zwischen aktuellem und virtuellem Ereignis ausloten. So können konkrete historische Ereignisse behandelt werden, welche durch Medien inszeniert und aufbereitet wurden und im Gedächtnis einer Kultur verhaftet bleiben. Dabei ließe sich zum einen die Weise der medialen Produktion eines Geschehens beleuchten, zum anderen aber auch danach fragen, welche politischen Zielsetzungen hinter den jeweiligen Ereignis-Plots stehen und welche Machtformationen und -verschiebungen innerhalb des Medienereignisses sichtbar werden.Analysiert werden kann das Ereignis als Produkt einer medialen Aushandlung sowie die Frage, welche anderen möglichen und im Vorfeld antizipierten Geschehen dabei ausgeblendet wurden. Welche anderen Plots existieren neben einem historisch beschreibbaren Ereignis und werden allein als Verschwörungstheorien abgehandelt?

Mit der Frage nach den Ereignis-Plots und den Weisen der Ereignisinszenierung lässt sich auch der Austausch zwischen aktualisiertem und fiktiven Ereignis thematisieren. Welche Plots stellen etwa die Künste bereit, seien es Literatur, Film, Fernsehen oder Radio? Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Ereignis-Plots, die in der Literatur vorgeschlagen werden, und den Plots, entlang denen Massenmedien ein Ereignis inszenieren? Ebenso kann die wissenschaftliche Forschung betrachtet, also der Überkreuzungsbereich zwischen Science und Fiction herausgearbeitet werden. Welche wissenschaftliche Ereignisse wurden etwa von Fiktionen vorbereitet? Wie verändert sich das Verständnis vom Ereignis in der Moderne, in der die lineare und einförmige Zeit durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse grundlegend irritiert wird?

Ein weiterer Schwerpunkt soll die möglichen Ereignisse thematisieren, die sich nie als konkretes historisches Ereignis aktualisiert, aber dennoch Effekte in der Realität erzeugt haben. Untersucht werden können zum Beispiel gescheiterte Medienereignisse oder Ereignis-Szenarien wie etwa Natur- und Klimakatastrophen oder Utopien, die politische Wirkung entfalten konnten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, inwiefern Ereignis-Typologien einem historischen Wandel unterliegen. Was für potenzielle Ereignisse, so könnte man fragen, sind in den digitalen Datenbanken und -netzwerken, etwa in Systemen der Vorratsdatenspeicherungen wie ELENA oder SWIFT angelegt, welche Kombinationen und Beziehungen sind im Virtuellen gespeichert? Zudem wäre zu untersuchen, ob der Möglichkeitsraum in verschiedenen politischen Systemen oder kulturellen Kontexten unterschiedliche Ausprägungen aufweist. Legitimiert sich etwa die demokratische Gesellschaft tendenziell stärker über das Bedrohungspotenzial möglicher Ereignisse, während totalitäre Macht den Möglichkeitsraum zu eliminieren sucht, um Ereignisse als alternativlos erscheinen zu lassen?

 Bitte senden Sie ein kurzes Exposé (max. 250 Wörter) bis zum 15. September 2010 an die beiden Organisatoren der Tagung: Tobias Nanz: tobias.nanz[at]gkm.uni-giessen.de Johannes Pause: johannes.pause[at]gkm.uni-giessen.de

Graduiertenkolleg "Mediale Historiographien" (Uni Erfurt, Deadline: 1.10.2010)

Montag, 26. Juli 2010

Graduiertenkolleg „Mediale Historiographien“
Universität Erfurt, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Bauhaus-Universität Weimar 03.02.2011-05.02.2011, Weimar
Deadline: 01.10.2010

Re-Animationen sind Prozesse der Wieder-Beseelung oder Wieder-Belebung von Dingen und Organismen, Theorien, Modellen und Wissensordnungen sowie von Repräsentationslogiken, Verfahren und Praktiken.
Re-Animationen treten als Wieder-Aufnahme, Wieder-Herstellung oder Wieder-Einsetzung eines Vergessenen in Erscheinung. Sie setzen etwas, das sie als unbelebt, vergangen, widerlegt oder wirkungslos beschreiben, neuerlich in (Eigen-)Bewegung. Sie bringen es in Umlauf, sie transformieren es und versehen es mit (neuen) Geltungsansprüchen. Re-animatorische Praktiken entfalten Deutungen des Verhältnisses zwischen Vergangenheit und Aktualität. Formen der Animation gilt es aufgrund ihrer Angewiesenheit auf Techniken, Praktiken und Darstellungen aus kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektive zu untersuchen. Die Vorsilbe „Re-“ vermag es dabei, die Medien zu markieren, die Formen der Vergegenwärtigung ermöglichen und strukturieren. Die Konferenz soll Re-Animation als heuristische Figur erproben. Mit ihrer Hilfe sind mediale Interventionen zu reflektieren, die der Verlebendigung im Sinne des Erhalts oder der Wiederherstellung des Gleichen zuwider laufen. Die Konferenz möchte Vorgänge einer diskontinuierlichen Überlieferung neu konzeptualisieren, für die Begriffe wie Unterbrechung, Latenz, Entdeckung, Symptom oder Rückbezug einstehen. Zu fragen ist dabei nicht nur nach narrativen und audiovisuellen Konstruktionen des Vergangenen, sondern auch nach Verselbständigung und Eigensinn des Wiederbelebten.

 Die Konferenz stellt folgende Fragen zur Diskussion:
– An welchen Stellen ist im „Nachvollzug der Geschichte“ das Re-Enactment von der Re-Animation abzugrenzen oder als solche zu charakterisieren?
– Wie können am konkreten Beispiel eines Re-Enactment-Projektes die damit einhergehenden Techniken als re-animierte Historiographie beleuchtet werden? Kann Re-Animation gar als Versuch einer Geschichtstheorie erarbeitet werden?
– Welches Wissen von Re-Animationen inszenieren Literatur, Film und Fotografie? Inwiefern können gerade diese Aufzeichnungstechniken oder -verfahren die Strukturen der Re-Animationen erkennbar machen oder generieren? Welche medialen Faktoren sind dafür verantwortlich, dass Re-Animationen die historische Wirksamkeit von bereits Vergessenem potenzieren, dezimieren oder abermals verdrängen können?
– Wie ist ausgehend von Konzepten der Wiederbelebung, Wiedergeburt oder Seelenwanderung das Verhältnis von Re-Animation und Religion zu bestimmen? Welchen Ort besetzen Medien der Verlebendigung sowie Techniken und magische Praktiken der Beseelung innerhalb religiöser Systeme? Wie lassen sich religiöse Praktiken als Strategien der Re-Animation von Glaubensinhalten denken? Welche religiöse Überzeugungskraft geht von Beseeltem und Belebtem aus?
– Wie lassen sich Animismustheorien der Kultur- und Religionswissenschaften seit dem 19. Jahrhundert als selbstbegründende Rückprojektion oder wissensgeschichtliche Re-Animation begreifen? Welche methodologischen Einsätze erfordern historische und gegenwärtige Konstellationen von Kulturtheorie und Beseelung? Welche epistemologischen Neubewertungen amoderner Wissensformen lassen sich vor diesem Hintergrund entwerfen?
– Welche Rolle spielen Modelle der Re-Animation in Theorien ästhetischer Erfahrung? Für welche künstlerischen Praktiken sind Konzepte wie Einfühlung oder Lebendigkeit als Affekt- und Wahrnehmungstheorien (noch) relevant? Wo treten Diskurse der verlebendigenden Anschauung in Medientheorien des 20. Jahrhunderts wieder in Erscheinung? Inwiefern beerbt „liveness“ – als Beschreibung aufführungsgebundener Erfahrungsdimensionen – historische Diskurse der ästhetischen Verlebendigung?

 Gegenstandsbezogene und/oder methodenreflexive Beiträge aus den Geschichtswissenschaften, der Literatur-, Theater-, Tanz- und Filmwissenschaft, der Philosophie, der Kultur-, Medien- und Kunstwissenschaft können dem Tagungsthema der Re-Animationen Konturen geben. Ausdrücklich erwünscht sind dabei interdisziplinäre Forschungsperspektiven.

Abstracts im Umfang von max. 3000 Zeichen erbitten wir bis zum 01.

Oktober 2010 an folgende Adresse: Re-animationen[at]web.de.

Die Tagung findet vom 3.-5. Februar 2011 in Weimar statt. Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

Den eingeladenen Vortragenden werden die Kosten für An- und Abreise sowie Unterkunft erstattet.

Juniorprofessur (Kulturanthropologie, Uni Frankfurt, Deadline: 19.8.2010)

Freitag, 23. Juli 2010

Am Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften ist im Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie eine

Juniorprofessur für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie (W1)

zu besetzen.

Der/Die Stelleninhaber/in soll Aufgaben in Wissenschaft, Forschung und Lehre selbstständig wahrnehmen. Schwerpunkt seines/ihres Interesses soll Globalisierung als Erzeugungsprinzip von Heterogenität sein. Spezialisierungen sind denkbar in Bereichen wie globale Stadtentwicklung, Transnationalisierung der Biomedizin, weltweite Informationsströme und -ökonomien oder grenzüberschreitende Migrationsprozesse. In der Forschung entwickelt die/der Juniorprofessorin/Juniorprofessor innovative Erkenntnis- und Beobachtungsmethoden.

In der Lehre ist die Juniorprofessur in den Bachelor- / Masterstudiengang Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie eingebunden. Erwartet wird die Übernahme von Planungs- und inhaltlicher Verantwortung für mindestens zwei Wahlpflichtmodule.

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Kulturanthropologie und Europäischer Ethnologie oder einem verwandten Fach, ein Nachweis der pädagogischen Eignung und die besondere Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit, i.d.R. nachgewiesen durch eine herausragende Promotion.

Bewerbungen mit Lebenslauf (Urkunden in Kopie), Schriftenverzeichnis, Übersicht über die Lehrtätigkeiten und einer Projektbeschreibung zum geplanten Postdoc-Vorhaben senden Sie bitte bis 19. August 2010 an den Dekan des Fachbereichs Sprach- und Kulturwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Postfach 11 19 32, 60054 Frankfurt am Main. 

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 70 (6) und 71 Hessisches Hochschulgesetz (HHG). Bewerberinnen und Bewerber haben sich im Falle ihrer Berufung an der Selbstverwaltung der Universität zu beteiligen. Die Johann Wolfgang Goethe-Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert daher Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerberinnen / Bewerber werden im Rahmen der geltenden gesetzlichen Bestimmungen bei der Stellenbesetzung bevorzugt behandelt.

Wiss. Mitarbeiter/-in (Kulturanthropologie, Uni Frankfurt, Deadline: 11.8.2010)

Freitag, 23. Juli 2010

Im Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften ist am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie ab sofort, zunächst befristet für die Dauer von drei Jahren, die Stelle  einer/eines 

 Wissenschaftlichen Mitarbeiters/Mitarbeiterin
 (EG 13 TV-G-U, 50  % )

zu besetzen. Das Aufgabengebiet umfasst Mitarbeit in der Lehre der Bachelor-und Master-Studiengänge Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Studiengangs- und Prüfungsorganisation sowie Dienstleistungen in der Forschung. Es wird die Gelegenheit zur selbstbestimmten Forschung zur eigenen Weiterqualifikation (Promotion) gegeben.

Vorausgesetzt werden ein sehr guter Hochschulabschluss  (Magister, M.A. oder vergleichbarer Abschluss) in Kulturanthropologie und Europäischer Ethnologie oder verwandten Fächern, sehr gute Kenntnisse der Sozial- und Kulturanthropologie der Europäisierung und belastbare Erfahrungen mit ethnographischer Feldforschung und/oder Methoden qualitativer Sozialforschung.

Erwartet wird, dass ein eigenes Forschungsvorhaben im Bereich der kulturellen Dimensionen und Effekte der europäischen Integration realisiert wird. Erfahrungen in der Mitarbeit an Lehre und/oder Forschung (z.B. als Tutor/in) sind von Vorteil.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sowie einer Arbeitsprobe (Examensarbeit, auch als CD, oder 1  veröffentlichter Aufsatz) sind zu richten bis zum 11. August 2010 an die Geschäftsführende Direktorin Prof. Dr. G. Welz,  Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt a.M.

 http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb09/kulturanthro/index.html

Wiss. Mitarbeiter/-in für Medienkultur (Bauhaus-Universität Weimar, Deadline: 1.9.2010)

Donnerstag, 22. Juli 2010

An der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar ist zum 1. Oktober 2010 an der Juniorprofessur Europäische Medienkultur die Stelle einer/eines

wissenschaftlichen Mitarbeiterin / Mitarbeiters

zu besetzen. Die Stelle ist zunächst auf 2 Jahre befristet. Eine Verlängerung ist nach den geltenden Regelungen des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) möglich. Es handelt sich um eine Teilzeitstelle. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 30 Stunden.

Aufgabengebiet:
Neben der eigenen wissenschaftlichen Qualifikation und Lehre im Studiengang Medienkultur und in den bi-/ trinationalen Studienprogrammen wird eine engagierte Mitarbeit in Verwaltung, internationaler Studierendenbetreuung, bei Publikationen, Tagungen u.a. Forschungsaktivitäten erwartet und ein wissenschaftlich renommiertes sowie atmosphärisch angenehmes Arbeitsumfeld geboten. Die Möglichkeit zur Promotion ist gegeben.

Einstellungsvoraussetzungen:
– Sie verfügen über ein überdurchschnittliches gut abgeschlossenes Studium (Diplom, Magister oder Master, Maîtrise, DEA, DESS) der Medien- und/oder Kulturwissenschaft oder der Romanistik mit Schwerpunkt Medien, der Science de l’information et de la communication, sciences humaines i.w.S.
– Sie streben eine wissenschaftliche Qualifikation (Promotion) in Medienkulturwissenschaft an.
– Sie haben sehr gute Kenntnisse des Französischen bzw. bei französischen MuttersprachlerInnen: des Deutschen und verfügen über solide Kenntnisse des Englischen.
– Dissertationsexposé und Studienerfahrung im Ausland erwünscht.

Die Vergütung richtet sich nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) entsprechend den persönlichen Voraussetzungen bis zur Entgeltgruppe 13 TV-L. Die Bauhaus-Universität ist bestrebt, den Anteil von Frauen in Lehre und Forschung zu erhöhen. Daher werden insbesondere Frauen gebeten, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Menschen werden nachdrücklich zur Bewerbung aufgefordert und bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung mit den üblichen aussagekräftigen Unterlagen richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer M/WP-15/10 bis zum 1. September 2010 an:
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Medien
Juniorprofessur Europäische Medienkultur Bauhausstraße 11
99421 Weimar
brigitta.locke[at]uni-weimar.de

Universitätsprofessor/-in für Museologie (W2, Uni Würzburg, Deatline: 30. Juli 2010)

Mittwoch, 21. Juli 2010

An der Universität Würzburg ist in der Philosophischen Fakultät I (Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften) eine Stelle für eine Universitätsprofessorin / einen Universitätsprofessor der Besoldungsgruppe W2 für

Museologie

im Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von fünf Jahren zum nächstmöglichen Zeitpunkt unter dem Vorbehalt zu besetzen, dass die Zuweisung der Stelle im Haushaltsjahr 2011 erfolgt.

Von den Bewerberinnen / Bewerbern wird erwartet, dass sie die Schwerpunkte Museumsgeschichte, Museologie und Museumspraxis in Forschung und Lehre vertreten. Langjährige Erfahrung in der hauptberuflichen Lehre an einer Universität sowie Erfahrungen in der akademischen Selbstverwaltung und der Entwicklung neuer Studiengänge werden vorausgesetzt. Kompetenzen auf dem Gebiet der Sachkulturforschung sind erwünscht. Die Professur wird dem Institut für deutsche Philologie zugeordnet.

Einstellungsvoraussetzungen sind abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können, nachgewiesen werden oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein können.

Bewerberinnen / Bewerber dürfen zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich). Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre Bewerbung.

 Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.

Bewerberinnen oder Bewerber, die durch wissenschaftliche Arbeiten entsprechend ausgewiesen sind, werden gebeten, die üblichen Unterlagen (unterschriebener Lebenslauf, Schulabschlusszeugnisse, Zeugnisse über akademische Prüfungen, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der akademischen Lehrveranstaltungen sowie eine Übersicht über die Museums- und Ausstellungstätigkeiten einschließlich eingeworbener Drittmittel) bis zum 30. Juli 2010 einzureichen an den Dekan der Philosophischen Fakultät I der Universität Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg. Zwingend erforderlich ist es, einen Bewerbungsbogen auszufüllen und, unbedingt als Word-Dokument, per E-Mail (f-phil1[at]uni-wuerzburg.de) an das Dekanat zu senden.

 Weitere Informationen zur Bewerbung sowie Bewerbungsbogen unter www.phil1.uni-wuerzburg.de/berufungen/

Wissenschaftliche Assistenzstelle (50%, Uni Zürich, Populäre Kulturen, Deadline: 9.8.2010)

Mittwoch, 21. Juli 2010

Das Institut für Populäre Kulturen (IPK) der Universität Zürich schreibt eine Wissenschaftliche Assistenzstelle aus.

 Wissenschaftliche Assistenzstelle

Am Institut für Populäre Kulturen (IPK) der Universität Zürich ist im Bereich Alltagskulturen eine Assistierendenstelle neu zu besetzen.

Institut / Abteilung Institut für Populäre Kulturen
Abt. Alltagskulturen, Lehrstuhl Prof. Dr. Thomas Hengartner

Aufgabenbereich
Die Tätigkeit als Assistent/-in bietet die Möglichkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit Fragen der Alltagskulturforschung. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt in der Mitarbeit in den Forschungsschwerpunkten der Abteilung sowie der Unterstützung in der Lehre.

Beschäftigungsgrad: 50 %

Anforderungen
Die Stelle eignet sich für Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium in Populären  Kulturen/Volkskunde/Kulturanthropologie/Europ. Ethnologie/Empirischer Kulturwissenschaft, die  beabsichtigen, eine Dissertation zu verfassen. Verlangt werden zudem Eignung für Lehre, Sozialkompetenz, Teamorientierung und Kommunikationsfähigkeit. Die Arbeitszeiten können flexibel ausgestaltet werden. Anstellung und Entlöhnung gemäss kantonalem Personalreglement.

Stellenantritt
1. September 2010 oder nach Vereinbarung

Kontakt
Dr. Brigitte Frizzoni, brigitte.frizzoni[at]ipk.uzh.ch
+41 44 634 24 35 (wieder ab 27. Juli erreichbar)

Bewerbungen
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis 9. August 2010 in elektronischer Form an
Dr. Brigitte Frizzoni (brigitte.frizzoni[at]ipk.uzh.ch)
sowie in Papierform an
Prof. Dr. Thomas Hengartner
Institut für Populäre Kulturen

1/2 Wissenschaftliche Mitarbeiterstelle (Uni Regensburg, Vergl. Kulturwiss. Deadline: 5.8.2010)

Mittwoch, 21. Juli 2010

Am Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft der Universität Regensburg ist zum 1. Oktober 2010 für zunächst zwei Jahre eine halbe wissenschaftliche Mitarbeiterstelle (TV-L 13 50%) zu besetzen. Der Aufgabenschwerpunkt liegt im Bereich der Lehre, da sich mit der Stelle ein Lehrdeputat von 9 Semesterwochenstunden (darunter auch Parallelveranstaltungen) verbindet. Für diese Aufgabe wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Vergleichenden Kulturwissenschaft / Volkskunde / Europäischen Ethnologie vorausgesetzt. Zudem ist eine pädagogische Eignung für die Lehre erforderlich sowie soziale Kompetenz und Teamfähigkeit.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 5. August 2010 elektronisch oder postalisch zu richten an:
Prof. Dr. Daniel Drascek
Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft Institut für Information und Medien, Sprache und Kultur
Universität Regensburg
D-93040 Regensburg
Fax. 0941/943-4035
Daniel.Drascek[at]sprachlit.uni-regensburg.de.

Für Rückfragen, siehe auch die Homepage (www-vkw.uni-regensburg.de), stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung (Tel. 0941/943-3757).