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Archiv für Dezember 2015

2 Post-Doc Fellowships at the Department for European Ethnology, Humboldt-Universität zu Berlin (Academic personnel, full-time)

Montag, 14. Dezember 2015

Fellowship description

  • Academic participation in Professor Sharon Macdonald’s Alexander von Humboldt Professorship project Making Differences in Berlin: Transforming Museums and Heritage in the 21st Century.
  • Implementation of independently defined research on one or other of the following project themes: Transforming the Ethnographic or Representing Islam.
  • Contribution to the wider research activities of the whole team.
  • Giving support to PhD students working on the same theme.
  • Limited amounts of research-linked teaching.
  • Organizing events.
  • Publication and dissemination of research in international academic conferences and journals, as well as in more publicly-oriented venues and forms.
  • Contribution towards designing a new postgraduate programme in museum and heritage studies.

Qualifications

  • An excellent academic record with relevant undergraduate training and a doctorate in Social Anthropology, European Ethnology or an equivalent discipline that is highly relevant to the project and theme applied for.
  • Published work of an international standard in English or German.
  • High level of competency in English and German.
  • Evidence of initiative and collaboration, such as conference organization or editing.

For further information about these themes, please refer to the overall project agenda of CARMaH.

Application documents

Please submit the following:

  • A covering letter explaining suitability for the post.
  • Curriculum Vitae
  • List of publications in English or German (including indication of percentage of work undertaken where publications are joint).
  • A project proposal (max. 2 sides) on one or other of the themes.
  • Two selected publications or thesis chapters (20,000 words max. in total).
  • Contact details for 3 referees

The official German-language job advertisement is available here.

Application

Documents should be submitted electronically, including the above stated application reference, to carmah.ee@hu-berlin.de (Prof. Sharon Macdonald).

The Humboldt-Universität zu Berlin is an equal opportunity employer and particularly welcomes applications from women and from minorities. In case of equal qualification severely disabled applicants will receive preferential consideration.

Employment classification: Academic personnel, full-time (E13 TV-L HU)

Employment duration: until 30th September 2020

Application reference: DR/160/15

Application deadline: 8th January 2016

Katherine Walker, LL.M.
Geschäftsführerin
Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage

Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät I
Institut für Europäische Ethnologie

Postanschrift: Unter den Linden 6
10099 Berlin
Sitz: Mohrenstr. 40/41
10117 Berlin

Tel.: 030/2093-70881
Fax: 030/2093-70842
Email: Katherine.Walker@hu-berlin.de
Webseite: https://www.euroethno.hu-berlin.de/de/carmah

 

BibliothekarInnenstelle am Landesmuseum Würtemberg (Vollzeit)

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Das Landesmuseum Württemberg sucht für die Bibliothek der Landesstelle für Volkskunde Stuttgart ab 1. März 2016

eine/n Bibliothekar/in

in Vollzeit für die Dauer von 2 Jahren.

Die Landesstelle für Volkskunde mit Sitz in Stuttgart ist die zentrale volkskundliche Dokumentations- und Beratungsstelle für das Gebiet des ehemaligen Landes Württemberg. Seit ihrer Gründung im Jahre 1923 sind vielfältige Archivbestände und eine umfangreiche Bibliothek zu allen traditionellen und modernen Themen der Volkskunde und angrenzender Fachbereichen wie Alltagskultur, Mundart, Namenkunde, Landeskunde und Landesgeschichte entstanden. Der Bibliotheksbestand umfasst rund 24.000 Bände und 150 Periodika.

Ihre Aufgaben:

Die Aufgabe umfasst die selbstständige Nacherfassung des Bibliothekbestandes in den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB) sowie die Erfassung der Neuzugänge. Daneben stehen Vorbereitungen für die digitale Erfassung von Teilen des Archivs an.

Wir erwarten:

  • ein erfolgreich abgeschlossenes Studium einer Hochschule für Bibliothekswesen (Diplom oder Bachelor) oder ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Volkskunde/ Empirischen Kulturwissenschaften/Europäischen Ethnologie mit vertieften Kenntnissen in der Erschließung von Bibliotheksbeständen
  • Erfahrungen mit der Katalogisierung von Bibliotheksbeständen auf Grundlage elektronischer Ressourcen
  • Kenntnisse von elektronischen Bibliotheks- und Informationsverfahren
  • Berufserfahrung in einer wissenschaftlichen Bibliothek sind von Vorteil
  • Selbstständige, beständige und gewissenhafte Arbeitsweise

Die Vergütung erfolgt bei Vorliegen der tariflichen Voraussetzungen nach Entgeltgruppe

9 TV-L. Die Stelle ist grundsätzliche teilbar.

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 15. Januar 2016 an das Landesmuseum Württemberg, Frau Brigitte Kreutzer, Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart.

E-Mail-Bewerbungen können leider nicht berücksichtigt werden.

Ihre Bewerbungsunterlagen werden nur dann zurückgesandt, wenn Sie einen adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlag beifügen. Bewerbungskosten können wir Ihnen leider nicht erstatten.

Menschen in Bewegung – „Kultur“ und „Heimat“ als politische Instrumente – Erklärung österreichischer Volkskunde-Institute/-Abteilungen, Museen, Vereine und Verbände

Dienstag, 1. Dezember 2015

Die unterzeichnenden österreichischen Universitäts-Institute für Volkskunde, Europäische Ethnologie und Kulturanthropologie sowie die Verbände und Museen für Volkskunde wenden sich gegen die Art und Weise, wie derzeit im Zusammenhang mit der Bürgerkriegsflucht und Migration vieler Menschen die Begriffe Kultur, Heimat und Identität instrumentalisiert werden.

In Massenmedien, in Internet-Foren und auf politischer Ebene sind aktuell Diskussionen über vermeintliche Effekte der „Flüchtlingskrise“ entbrannt, die oftmals wenig sachlich verlaufen, dafür jedoch Ängste und Fremdenfeindlichkeit schüren. Verstärkt wird dabei damit argumentiert, dass von Flüchtlingen eine Gefährdung ausgehe – speziell für „Heimat“, „Kultur“ und „Identität“. Die politische Instrumentalisierung dieser – historisch bereits vielfach für unterschiedliche Zwecke genutzten – Bilder und Begrifflichkeiten betrachten wir mit Sorge.

Das heutige Alltagsverständnis von „Heimat“ entstand seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in Zusammenhang mit der bürgerlichen Gesellschaft. „Heimat“ wurde als ein Wunsch-Ort stilisiert, der Sehnsüchte enthält und Verlustängste kompensiert. Aufgeladen mit Ideologien der Ausgrenzung und Wir-Behauptung war und ist die Vorstellung von „Heimat“ leicht auch ein Ausgangspunkt für Vertreibung und sogar Vernichtung. Dieses Reden über „Heimat“ hat mit der gegenwärtigen mobilen Gesellschaft an Bedeutung gewonnen. Allerdings wird in der Regel übersehen, dass Menschen mehrere Zugehörigkeiten haben (können).

In problematischer Weise wird auch in der politischen und medialen Diskussion in Österreich von „Kultur“ und „Identität“ gesprochen, als ob es sich dabei um feststehende Kategorien handele und als ob es keine innergesellschaftlichen Unterschiede gäbe. Diese scheinbar kulturwissenschaftlich geführten Debatten entbehren einer differenzierten wissenschaftlichen Begründung.

Als Vertreter_innen eines universitären Fachs, das auf ein Jahrhundert der Beschäftigung mit Alltagskulturen und mit der Reflexion kultureller Diversität und Differenz zurückblicken kann, müssen wir einer politischen Instrumentalisierung dieser Begriffe entschieden widersprechen: Der Blick auf die Geschichte zeigt, dass „Kultur“ und „Identität“ im Laufe der Geschichte vielfach auf gefährliche Weise verwendet wurden, um das „Fremde“ vom vermeintlich „Eigenen“ abzugrenzen und Menschen auszuschließen – wie in der aktuellen Diskussion.

Gerade die Entwicklung Österreichs zeigt deutlich, dass infolge migrantischer Mobilität Mehrsprachigkeit und kulturelle Pluralität schon immer integraler Bestandteil der gesellschaftlichen Entwicklung waren. Die Vorstellung von „Kulturen“ als einheitlichen, nach außen geschlossenen Containern oder als nationale Besitzstände, die zudem noch in nationale Grenzen zu gießen wären, war und ist eine wirkmächtige Fiktion. Was wir als Kultur betrachten, ist nicht naturgegeben, sondern wird von allen am Alltagsleben beteiligten Menschen stets neu ausgehandelt und mit Bedeutung versehen: Kultur ist dynamisch, richtungsoffen und in Bewegung. Diese Prozesse sind immer auch von Ungleichheiten und Macht geprägt bzw. stellen diese her. Wir erkennen folglich fremdenfeindliche und diskriminierende Aussagen gegenüber anderen Gruppen als Versuch, eigene Ansprüche auf die Definition von Kultur zu rechtfertigen und eigene politische Einflussbereiche zu vergrößern.

Solchen politischen Ansprüchen dient auch die derzeitige Krisenrhetorik, die Zuwanderer_innen eine Bedrohung unterstellt. Dabei verdeckt sie die Gründe und Dynamik für die aktuelle Zuspitzung der Lage von Flüchtlingen. Diese wurzeln in europäischen Migrationspolitiken, die jahrzehntelang auf die Militarisierung und Sicherung der Außengrenzen ausgerichtet waren, anstatt für sichere Migrationswege und die koordinierte Aufnahme von international Schutzbedürftigen aus Kriegsgebieten zu sorgen.

Politische Entscheidungen und Aktivitäten sind aktuell auf kurzfristige Krisenbewältigung ausgelegt. Nicht zuletzt das Erstarken fremdenfeindlich gesinnter Gruppen macht jedoch deutlich, wie dringend der Bedarf an Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Lösungen ist. Eine integrative und demokratische Kulturpolitik würde allen gesellschaftlichen Gruppen und Schichten den Zugang zu sozialer, ökonomischer, demokratischer und kultureller Teilhabe ermöglichen. (28.11.2015)

Unterzeichnende Universitätsinstitute, Museen, Vereine und Fachverbände:
• Abteilung Kulturanthropologie, Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec
• Fach Europäische Ethnologie im Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
• Institut für Europäische Ethnologie, Universität Wien
• Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie, Karl-Franzens-Universität Graz

• Volkskundemuseum am Universalmuseum Joanneum, Graz
• Österreichisches Museum für Volkskunde, Wien
• Tiroler Volkskunstmuseum, Innsbruck

• Österreichischer Fachverband für Volkskunde
• Verein für Volkskunde, Wien

Kontakt
Österreichischer Fachverband für Volkskunde
p. A. Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz
Attemgasse 25/1, 8010 Graz
ZVR-Zahl 592792150
Vorsitzende: Univ.-Prof. Dr. Johanna Rolshoven
Tel.: +43 (0)316 380 – 2581; Fax: +43 (0)316 380 – 9778
office@volkskunde.org
www.volkskunde.org

Kontaktpersonen an den österreichischen Universitätsinstituten
• Univ.-Prof. Dr. Gilles Reckinger, Universität Innsbruck, gilles.reckinger@uibk.ac.at
• Univ.-Prof. Dr. Johanna Rolshoven, Karl-Franzens-Universität Graz, johanna.rolshoven@uni-graz.at
• Univ.-Prof. Dr. Brigitta Schmidt-Lauber, Universität Wien, brigitta.schmidt-lauber@univie.ac.at
• Univ.-Prof. Dr. Klaus Schönberger, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec, klaus.schoenberger@aau.at
Kontaktperson für die Museen und Vereine
• Matthias Beitl, Österreichisches Museum für Volkskunde Wien, matthias.beitl@volkskundemuseum.at