Göttingen, Tagungszentrum an der Sternwarte, Geismar Landstraße 11, 37083
Göttingen
Das Subjekt nahm und nimmt in Theorie und Methodik europäisch-ethnologischer Forschung eine zentrale Rolle ein. Diese Aussage über die Orientierung des Faches am Subjekt wird wohl von den meisten seiner Vertreterinnen und
Vertretern geteilt. Allerdings wirft sie die Frage nach den spezifischen Konzeptualisierungen des Begriffes auf. Gerade hinsichtlich der postmodernen Aufhebung des bürgerlichen Subjektes und der diskursanalytischen Begrenzung
subjektiver Handlungs- und Deutungsspielräume bei gleichzeitiger Beibehaltung und (Weiter-)Entwicklung subjekt-zentrierter Ansätze in den unterschiedlichen Forschungsfeldern der Europäischen Ethnologie stellt sich
das Problem der theoretischen und pragmatischen Vereinbarkeit unterschiedlicher Subjektbegriffe.
Diskutant: Prof. Dr. em. Johannes Fabian
Weitere Informationen: http://subjektbegriffe.stefangroth.com
Kontakt (E-Mail): sgroth at gwdg de
Bitte melden Sie sich bis zum 1.12.2012 per E-Mail oder über das Kontaktformular auf der Homepage an. Es wird eine Teilnahmegebühr von 10 EUR (5 EUR ermäßigt) erhoben.
Programm:
DONNERSTAG, 13.12.2012
14:00-14:30
Begrüßung und Einführung: Das Subjekt in der Europäischen Ethnologie (Nadine
Wagener-Böck, Stefan Groth)
PANEL 1: INTERVIEWS
14:30-15:45
Subjektivierungsformen im qualitativen Interview (Christine Öldorp, Zürich)
Wer spricht? Anmerkungen zum Subjektverständnis der
volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Biographie- und Interviewforschung
(Gerrit Herlyn, Hamburg)
PANEL 2: SEMIOTIK
16:00-18:00
Sprache und Anerkennung: Die Verortung von Subjekten in Diskursen (Stefan
Groth, Göttingen)
„Ethnographie der EthnologInnen“: WissenschaftlerInnen als Subjekte der
Forschung (Julia Butschatskaja, Sankt Petersburg)
Visual Kei: Praxen von Körper und Geschlecht in einer translokalen Subkultur
(Nadine Heymann, Berlin)
19:00
Abendessen
FREITAG, 14.12.2012
PANEL 3: PSYCHOANALYSE
09:00-10:45
Das Subjekt ist tot, es lebe das Subjekt (Thomas Dörfler, Göttingen)
Konfigurationen der Subjektivität bei Utz Jeggle, Pierre Bourdieu & Jacques
Lacan (Jochen Bonz, Bremen)
Reflexive Subjektivität als Erkenntnisinstrument Europäischer Ethnologie:
Ethnopsychoanalytische Verfahren und ihre Anwendung in
migrations-spezifischen Forschungskontexten (Antje Krüger, Bremen)
PANEL 4: DISPOSITIVE
11:00-12:15
Subjektpositionen und die Multitude (Andreas Schmidt, Kiel)
Was bin ich? Oder: Das Subjekt als Leerstelle? (Martina Röthl, Innsbruck)
12:15
Mittagspause
PANEL 5: MIGRATION
13:15-14:30
Renewals: The Making and Unmaking of Non-Violent Selves (Erdem Evren, Berlin)
Migrations- statt Migrant_innen-Forschung!? Zur doppelten Dezentrierung des
ethnischen Robinson-Subjekts in der Migrationsforschung (Maria Schwertl,
Göttingen)
14:45-15:45
ABSCHLUSSDISKUSSION