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Call for Abstracts „Empirisches Arbeiten in der Kulturanthropologie. Ein Studienbuch.“ (Deadline: 1.3.2011)

Call for Abstracts „Empirisches Arbeiten in der Kulturanthropologie. Ein Studienbuch.“

„Machen Sie sich die Hände schmutzig mit realer Forschung!“ (Robert Ezra Park) Das ist einer der methodischen Leitsätze in der Kulturanthropologie/Volkskunde/Empirischen Kulturwissenschaft/Europäischen Ethnologie, um die Alltagskultur von Menschen, deren Handeln, Erleben und Deuten ihrer Lebenswirklichkeiten analysieren zu können. Gerade Studierende fühlen sich aber häufig ohne genügend didaktische und literarische Anleitung bei der Anwendung empirischer Methoden. Aus diesem Grund hat sich die Basler Kulturanthropologie dazu entschlossen, ein methodisches Arbeitsbuch zu publizieren, das sich mit einem innovativen didaktischen und gestalterischen Konzept nicht in erster Linie an Wissenschaftskolleginnen und -kollegen, sondern an Studienanfänger, aber auch fortgeschrittene Studierende wendet.

Das Konzept orientiert sich nicht an thematischen Forschungsbereichen, die von der Kulturwissenschaft abgedeckt werden; vielmehr bilden die im Forschungsprozess zu bedenkenden Arbeitsschritte die strukturellen Leitlinien der Publikation. Das Buch ist also keine Sammlung verschiedener Beispiele aus dem Forschungsalltag von Kulturwissenschaftlerinnen und Kulturwissenschaftlern, in denen diese unter anderem auch über ihre angewandten Methoden reflektieren. Es steht die Darstellung der verschiedenen Methoden mithilfe einer didaktisch-analytischen Struktur im Vordergrund.

Die inhaltliche und gestalterische Struktur der Beiträge stellen wir uns so vor: Jedem Beitrag liegt ein empirisches Fallbeispiel zu Grunde, das im ganzen Text präsent ist und anhand dessen die Methode veranschaulicht und nachvollziehbar wird.

Die grobe inhaltliche Gliederung der Beiträge könnte wie folgt aussehen:
1. Einleitung und Kurzbeschreibung der Methode, 2. Kurzvorstellung des empirischen Fallbeispiels, 3. Detaillierte Beschreibung der Methode anhand sinnvoller selbst gewählter Kriterien, Anwendung skizzieren, 4. Diskussion der Methode.
Mit welchen verschiedenen didaktischen und gestalterischen Elementen in der Publikation gearbeitet wird, um eine stringente Vermittlung zu gewährleisten, darüber werden wir die AutorInnen nach der Durchsicht der Abstracts detailliert informieren.

Die inhaltliche Gliederung des Buches sieht fünf Schwerpunkte vor, die wiederum unterteilt sind in verschiedene methodische Teilaspekte. Gerne erwarten wir Vorschläge zu folgenden Themen, die eingereichten Abstracts können aber auch Vorschläge für hier noch nicht explizit formulierte methodische Aspekte sein:

1. Konzipieren: Eingrenzung eines Untersuchungsgegenstands, Formulierung einer Fragestellung, Induktives Vorgehen

2. Erheben: Zugang und Bewegung im Feld, Vorschläge zu teilnehmender Beobachtung / beobachtender Teilnahme, Schulung der Beobachtungssinne, verschiedene Interviewtypen und -situationen, Gruppendiskussionen, Sammeln, (theoretisches) Sampling, Forschen mit Film- und Fotokamera, Forschen ohne Ort (virtuelle Welten)

3. Auswerten: qualitative Inhaltsanalyse, Diskursanalyse, Umgang mit historischen Quellen, computergestütztes Forschen und Auswerten, Kodieren des Materials

4. Umsetzen: Verstehen, Deuten und Interpretieren des Materials, Theoretisierung (vom Einzelnen zum Ganzen), Verschriftlichung, adressatengerechtes Vermitteln

5. Problematisieren: Spuren des Forschers im Feld (wissenschaftstheoretische Überlegungen), Erforschung ritualisierter, formelhafter sozialer Situationen, theoretische, thematische und fachgeschichtliche Konsequenzen für Situationen des „in between“ eines Schnittstellenfachs wie der Kulturanthropologie

AutorInnen sollten neben fundierten Kenntnissen in ihrem jeweiligen Methodenschwerpunkt auch Erfahrungen in der universitären Lehre mitbringen, im Idealfall die Methode bereits ausführlich unterrichtet haben. Ausserdem sind als integraler Bestandteil des Buchprojekts zwei Workshops geplant, an denen die Konzeption der Beiträge, das didaktische Vorgehen und die Endfassungen der Beiträge diskutiert werden.

Der Zeitplan sieht wie folgt aus:
–    Einreichen eines Abstracts [max. 2 Seiten] bis zum 1. März 2011
–    Workshop I am 4. und 5. November 2011 in Basel: Präsentation des „Gerüsts“ des Beitrages (Material, Materialauswertung und -strukturierung, roter Faden)
–    Abgabe einer Erstfassung der Beiträge: 28. Februar 2012
–    Workshop II am 16. und 17. März 2012 in Basel : Evaluation und Diskussion der Erstfassungen der Beiträge
–    Überarbeitung der Beiträge durch die AutorInnen: 30. April 2012

Wir bemühen uns um die Finanzierung anfallender Spesen.

Wenn Sie sich vorstellen können, an diesem Projekt aktiv mitzuwirken, möchten wir Sie bitten, uns bis zum 1. März 2011 ein zweiseitiges Abstract zuzusenden (an christine.bischoff[at]unibas.ch und karoline.oehme[at]unibas.ch). Das Abstract soll die von Ihnen vorgestellte Methode kurz skizzieren sowie auf deren Relevanz in der universitären Lehre und Forschung eingehen. Ausserdem wären wir über eine Kurzbeschreibung ihrer Person, v.a. in Bezug auf Ihre Tätigkeit in der Lehre, sehr dankbar.

HerausgeberInnen des Buches werden Walter Leimgruber, Christine Bischoff und Karoline Oehme sein.

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