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Mobilitäten. Für einen Paradigmenwechsel in der Tourismusforschung 10. Tagung der Kommission Tourismusforschung der dgv

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Mobilitäten. Für einen Paradigmenwechsel in der Tourismusforschung 10. Tagung der Kommission Tourismusforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde 20.-22. September 2012 Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der Universität Graz

Besitzt die kulturwissenschaftliche Tourismusforschung noch die theoretische Kompetenz und die methodischen Mittel, um die komplexen Transformationen der globalisierten Spätmoderne zu analysieren? Welche neuen Perspektiven bieten sich an, um gesellschaftliche Erscheinungen zu fassen, die bislang unter der Thematik des Touristischen behandelt wurden?

Die 10. Arbeitstagung der dgv-Tourismuskommission möchte sich mit der Zukunft der Tourismusforschung auseinander setzen.

Reisen ist Bewegung. Diese lässt sich nicht nur räumlich verstehen, sondern sie zielt durch die Erfahrung des Unterwegsseins immer auch auf die lebensweltliche Veränderung. In der späten Moderne lassen sich touristisch motivierte Mobilitäten nicht mehr allein auf Ferien- und Urlaubsreisen beschränken. Auch andere bewegungsinduzierte Kulturpraktiken wie Arbeitsmigrationen, Multilokalitäten, nomadische Lebensweisen weisen Momente touristischer Erfahrung auf. Ihnen gemeinsam ist, dass sich Handlung und Bewegung unweigerlich aufeinander beziehen und zu kultureller Erfahrung verdichten.

Diese Mobilitäten lassen sich nicht nur als Konsequenz, sondern auch als Motor von Internationalisierungs- und Globalisierungsdynamiken begreifen. Ein umfassendes und nicht nur touristisch bedingtes Unterwegssein ist Ausdruck und Gestalter einer komplexen Veränderung unserer Gesellschaften. Durch transnationalen Austausch und interkulturellen Transfer entstehen neue Lebenswelten, die von Überschneidungen, Überlagerungen und Zwischenräumen bestimmt sind. Diese transnationalen Lebensräume und multilokalen Lebensweisen sind mit den bisherigen tourismuswissenschaftlichen Konzepten kaum noch zu greifen. Vielmehr bedarf es einer dem Anspruch der kulturanalytischen Betrachtung nachkommenden Zusammenhangsforschung, die das kulturelle Geflecht der lebensweltlichen Handlungsfelder erfasst.

Wir laden Sie daher ein, vor dem Hintergrund Ihrer spezifischen empirischen Analysen folgende Fragen mit uns zu diskutieren:

Welche neuen und anderen Fragestellungen und Problemfelder, welche methodologischen Implikationen ergeben sich, wenn wir touristische Praxen unter der Perspektive spätmoderner Mobilitäten verstehen?

Hat eine eigenständige Tourismusforschung Zukunft oder überlebt sie nur als Teilgebiet der Mobilitäts-, Migrations-, Wirtschafts-oder Transnationalisierungsforschung ?

Auf welchen indigenen Feldern bewährt sich nach wie vor eine historisch motivierte und kulturanalytische Tourismusforschung?

Welche aktuellen empirischen Felder sind Herausforderungen, um lebensweltliche Überschneidungs- und Entgrenzungsszenarien abzubilden?

Wir möchten Sie recht herzlich zu Beiträgen (von max. 20 Minuten) einladen und freuen uns über Vorschläge aus unterschiedlichen Disziplinen in deutscher oder englischer Sprache.

Senden Sie bitte Ihr abstract (max. 2.000 Zeichen) für einen 20-minütigen Vortrag bis zum 30. April 2012 an folgende Adresse: johanna.rolshoven[at]uni-graz.at

Johanna Rolshoven, Adelheid Schrutka-Rechtenstamm, Daniella Seidl

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