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Antrittsvorlesung Klaus Schönberger, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Seit Jänner 2015 ist Klaus Schönberger Universitätsprofessor am Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft. Seine Antrittsvorlesung hält er am 3. Dezember zum Thema „Kultur als Untersuchungsgegenstand und als Analysekategorie: Prolegomena zu einer Kulturanthropologie der Alpen-Adria-Region“

Donnerstag, 3. Dezember 2015
18.00 Uhr c. t.
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Stiftungssaal der Kärntner Sparkasse (K.0.01)

Zum Inhalt des Vortrags
„Kultur als Untersuchungsgegenstand und als Analysekategorie: Prolegomena zu einer Kulturanthropologie der Alpen-Adria-Region“

Eine Kulturanthropologie (in) der Alpen-Adria-Region steht vor der Aufgabe einen weiten Kulturbegriff (selbst-)verständlich zu machen. Als historisch argumentierende Alltagswissenschaft analysiert sie ihren Untersuchungsgegenstand aber nicht nur als Text, Zeichen oder Werk, sondern versteht „Kultur” als in sozialen Kontexten gerahmt und soziale Kontexte per-formierend. Ein solches Kulturverständnis stellt ahistorischen und homogenisierenden Vorstellungen von „unserer Kultur” oder einem „schon immer” gegebenen Volkstum eine relationale Analyse gegenüber. Kultur als heuristisches Analyseinstrument durchquert dichotome Gegenüberstellungen von Struktur und Handlung sowie Basis und Überbau, es überwindet deterministisches Denken und erschöpft sich nicht in herrschaftsgeschichtlichen Chronologisierungen, Großerzählungen bzw. linearer Modernisierungstheorie.
Die für Klagenfurt zu entwickelnde Kulturanthropologie (in) der Alpen-Adria-Region überschreitet die eingeschränkte Perspektive einer heimat- und volkstümelnden Volkskunde. Mittels des Konzepts von “Contentious Cultural Heritage” soll die hier zu entfaltende relationale Kulturanalyse (auch im Sinne einer vergleichenden Europäischen Ethnologie) einen Beitrag zu einer (europäischen) Imagination beisteuern, in der Differenzen und Widersprüche selbstverständlicher Teil des Gemeinsamen sind und sein dürfen.

Zur Person

Klaus Schönberger, geboren 1959 in Marbach am Neckar, ist seit Jänner 2015 Professor für Kulturanthropologie am Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. 1986 absolvierte Schönberger das Studium der Empirischen Kulturwis-senschaft, Neueren Geschichte und Neueren Deutschen Literatur an der Universität Tübingen und in Aix-en-Provence. 1994 promovierte er an der Universität Tübingen mit einer Arbeit über die „Arbeiterbewegungskultur in Dorf und Kleinstadt“. 2005 bis 2008 war Schönberger wissenschaftlicher Koordinator des „Forschungskollegs Kulturwissenschaftliche Technikforschung“ an der Universität Hamburg, wo er sich 2010 im Fach Kulturanthropologie/Volkskunde habilitierte. 2009 bis 2014 hatte Klaus Schönberger die Dozentur für Kultur- und Gesellschaftstheorie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) inne und leitete dort die Vertiefung „Theorie“ am Departement Kunst und Medien. Am Institut für Theorie und am Institut für Gegenwartskünste war er für diverse Forschungsprojekte verantwortlich.
Seine wissenschaftliche Laufbahn führte ihn an weitere Forschungsinstitutionen in Tübingen (Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur und Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Tübingen), Stuttgart (Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg) und Chemnitz (Forschergruppe „Neue Medien im Alltag“ der Technischen Universität).

Forschungsschwerpunkte:
Soziokultureller Wandel, Alltagskultur, Ästhetisierungsprozesse (audio-visuelle), Cultural Heritage, Wandel der Arbeit, kulturwissenschaftliche Technikforschung und soziale Bewegungen

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