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cfp: Repräsentationen der Zukunft. Zur kulturellen Matrix des Prognostischen (Deadline: 31.12.2010)

Call for Papers für ein internationales und interdisziplinäres Symposium

Repräsentationen der Zukunft. Zur kulturellen Matrix des Prognostischen

Ort: Universität Münster, Festsaal im Schloss (Schlossplatz 5)
Zeit: 7./8. Juli 2011
Organisatoren: Prof. Dr. Andreas Hartmann, Oliwia Murawska, M.A.
Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie
Scharnhorststraße 100
48151 Münster
Tel.: 0251/8324400, 8324402
Email: volkskunde.institut[at]uni-muenster.de
                andreas.hartmann[at]uni-muenster.de

Zukunft ist eine soziale und kulturelle Schlüsselkategorie, mit welcher der Mensch in allen seinen Lebensbereichen täglich konfrontiert ist. Um seine soziale Existenz zu generieren, muss er Zukunft planen, erwarten, entwerfen, denken, ahnen und organisieren. Hierbei stellt ihm die Gesellschaft ein Kontingent an prognostischen Praktiken, Erkenntnistechniken und Wissensmodellen zur Verfügung, die sich in den unterschiedlichsten Einsatzfeldern (Ökonomie, Politik, Wissenschaft, Religion usw.) historisch bewährt haben bzw. noch immer bewähren. Auswahl und Beschaffenheit der Methoden zur Konzeptualisierung von Zukunft sind kulturell kodiert – das heißt sie sind Teil einer kulturellen Matrix.

Ziel des Münsteraner Symposiums ist es, diese Kodierung in den Blick zu nehmen und sich im interdisziplinären Zugang der Frage nach den Beziehungen und Interdependenzen zwischen den Strukturen kultureller Gruppen und den jeweils angewandten prognostischen Verfahren und Zukunftsvorstellungen zu widmen. Dazu wird zu überprüfen sein:

  1. welche Vorhersagetechniken in den jeweiligen epistemischen Kontexten wie Ökonomie, Politik, Religion, Wissenschaft bzw. in unterschiedlichen ethnischen, sozialen oder beruflichen Gruppen zum Tragen kommen und vor allem auf welchen paradigmatischen Grundannahmen sie beruhen,
  2. wie dabei die Kategorien der Planung, der Sicherheit, des Vertrauens, des Risikos, des Wissens und Glaubens etc. gewichtet werden,
  3. auf welche Zeithorizonte sich prognostisches Wissen und Zukunftsbewusstsein beziehen,
  4. welche sozialen und lebensweltlichen Radien die Prognosen erfassen (Individuum, Mikroebene, Makroebene, globale Strukturen, Universalien),
  5. welche Systemeigenschaften Zukunftsentwürfe aufweisen (systemstabilisierend, statisch, regenerativ vs. systemverändernd, dynamisch, konstruktiv),
  6. ob und inwiefern sich die Haltung der Zukunft gegenüber als aktives Handeln oder passives Erwarten gestaltet,
  7. welche Differenzen prognostische Wissensproduktion und Zukunftsbewusstsein im interkulturellen und historischen Vergleich aufweisen.

Zur Beantwortung dieser Fragen ist eine interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Symposiums geboten. Daher sind die Vertreter aller mit dieser Thematik befassten Wissenschafts- und Praxisbereiche (Geistes-, Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften) herzlich eingeladen, die oben genannten Fragen aus ihrer fachspezifischen Perspektive zu diskutieren. Erbeten werden Vorschläge zu Fachvorträgen, die eine thematisch-disziplinäre Expertise mit einer grundlegenden Reflexion auf die kulturelle und soziale Logik von Zukunftswissen verbinden. Zum Teilnehmerkreis sollten Vertreter aus Bereichen gehören wie Ethnologie, Geschichte, Volkskunde, Philosophie, Kultur- und Ideengeschichte außereuropäischer Kulturen, Literaturwissenschaft, Kunst, Kunstgeschichte, Religionswissenschaft und Theologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Ökonomie, Ökologie, Medizin, Biologie, Mathematik, Physik, Meteorologie usw.

Vorschläge mögen Sie bis zum 31. Dezember 2010 per Post oder Email an die oben angegebene Adresse schicken. Sie sollten neben dem Titel des geplanten Vortrags eine Zusammenfassung (Inhalt und Hauptthesen) von nicht über zwei Seiten Umfang enthalten. Über die Annahme informieren wir Sie Anfang des Jahres und werden das genaue Programm im März 2011 veröffentlichen. Auf Ihre Ideen und Ihre Beiträge freuen sich die Organisatoren

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