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Klagenfurt: Horizon2020-Projekt zu „Contentious Cultural Heritage“ unter Leitung von Klaus Schönberger gestartet

Das EU-Horizon2020-Projekt “TRACES. Transmitting Contentious Cultural Heritages with the Arts. From Intervention to Co-production” startete im März 2016 am Klagenfurter Institut für Kulturanalyse. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.
Das Institut für Kulturanalyse richtet die öffentliche Auftaktveranstaltung am 9.5 2016, 14 Uhr an AAU an der Klagenfurt/Celovec aus. Open Lecture mit Sharon Macdonald (Humboldt Universität zu Berlin): „Tracing and redrawing the lines of difficult and contentious heritage“, Stiftungssaal der Kärntner Sparkasse, Universitätsstraße, 9. Mai, 19:30 Uhr.

Kurzinformationen zur inhaltlichen Ausrichtung des Projekts aus der Presserklärung Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec, 3.5.2016:
„Gibt es ein harmonisches europäisches Kulturerbe, oder ist es nicht im Gegenteil so, dass die europäische Kultur durch ihre Konflikte und historischen Brüchen gekennzeichnet ist? Ist es möglich, festgefahrene Fronten zu überwinden, um zu einer europäischen Imagination zu kommen, in der Differenzen und Widersprüche selbstverständlicher Teil des Gemeinsamen sind? ForscherInnen und Kulturschaffende in neun europäischen Ländern gehen dieser Frage in einem EU-Horizon-2020-Projekt nach. Anfang Mai treffen sie sich in Klagenfurt zu einer Auftaktveranstaltung. Die Frage, in welcher Weise mit offenen Wunden und heiklen Geschichtsereignissen in Europa umgegangen werden soll, ist nicht zuletzt aufgrund der gegenwärtigen politischen und ökonomischen Herausforderung hochaktuell. Damit beschäftigt sich das vom EU Programm Horizon 2020 geförderte Projekt „TRACES. Transmitting Contentious Cultural Heritages with the Arts – From Intervention to Co-Production“ an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec, das von Klaus Schönberger (Institut für Kulturanalyse) geleitet und koordiniert wird. Gemeinsam mit KünstlerInnen, Museen und Erinnerungsstätten erarbeiten Kultur- und SozialwissenschaftlerInnen in zehn Ländern einen Beitrag zur Frage, in welcher Weise Europäisierung sich vollziehen kann.
Konflikte um Erinnerung und problematische historische Ereignisse werden dabei nicht als Last verstanden, sondern als produktiver Ausgangspunkt einer neuen europäischen Imagination, die offen ist für das Andere und integrative Energien freisetzt. Dazu erklärt Schönberger:
„Europa wird ein Europa der Vielen oder es wird nicht sein. Nur über die Anerkennung von Verschiedenheit und die Verwirklichung einer umfassenden demokratischen Teilhabe für alle wird es funktionieren. Der Fokus auf ‚Contentious Cultural Heritages‘ bzw. ‚umstrittenes’ oder ‚belastetes’ Kulturerbe betont die Möglichkeit der mühseligen, aber auch fruchtbaren Aushandlung von widersprüchlichen, kontroversen und schmerzhaften historischen Erfahrungen. Ein Beispiel ist die Frage, wie mit problematischen Sammlungen in Museen wie etwa menschlichen Überresten umgegangen werden soll.“
Innovative ethnographisch-künstlerische Ansätze sollen breite Diskussionen über konfliktbeladenes Kulturerbe ermöglichen. KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, Kulturinstitutionen und Interessensgruppen werden drei Jahre lang in eigens entwickelten „Creative Co-Productions“ zusammenarbeiten. Sie untersuchen ausgewählte Fälle von konfliktbeladenem Kulturerbe und entwickeln neue Umgangsweisen im öffentlichen Raum, in Museen und Erinnerungsorten. Die Ergebnisse werden online sowie in Publikationen, Ausstellungen und Performances vorgestellt. Abschließend werden sie in einer Handreichung zur Vermittlung von konfliktbeladenem Kulturerbe aufbereitet, um die erarbeiteten Lösungsansätze und gemachten Erfahrungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Weitere Informationen:
Projektflyer: http://www.uni-klu.ac.at/klm/downloads/TRACES_flyer.pdf
TRACES auf Facebook: https://www.facebook.com/tracesproject
Offizielle TRACES-Projekt-Webseite : http://www.traces.polimi.it/
ABSTRACT: TRACES – Transmitting Contentious Cultural Heritages with the Arts. From Intervention to Co-production
TRACES is a three year research project funded in 2016 by the European Commission within the Horizon 2020 Research and Innovation programme. Through an innovative research methodology, TRACES investigates the challenges and opportunities inherent in transmitting awkward pasts in contemporary Europe. Contentious heritage is often particularly difficult to convey to the public and can impede inclusivity and convivial relations. Nevertheless, if transmitted sensitively, it can contribute to a process of reflexive Europeanisation, in which the European imagination is shaped by self-awareness, on-going critical reflection and dialogue across different positions.Involving a multi-disciplinary team, which brings together established and emerging scholars, artists and cultural workers, TRACES will develop a rigorous and creative investigation on a range of contentious cultural heritages. To do so, it sets up a series of Creative Co-Productions in which artists, researchers, heritage agencies, and stakeholders work together in longer term engagements, to collaboratively research selected cases of contentious heritage and develop new participatory public interfaces. These art-based research actions will be supported and complemented by theoretical investigations, analysing and expanding their outcomes.
TRACES main goal is to identify new directions for cultural institutions and museums, aimed at effectively transmit contentious cultural heritage and productively contribute to evolving European identities.
Project Coordinator: Prof. Klaus Schönberger, Universitaet Klagenfurt, Austria.
Funding scheme: European Union Horizon 2020. SOCIETAL CHALLENGES – Europe In A Changing World – Inclusive, Innovative And Reflective Societies. Reflective 2: Emergence and transmission of European cultural heritage and Newcastle University Europeanisation.
EU contribution: 2.303.858,75 – Grant Agreement 693857

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Klaus Schönberger
Institut für Kulturanalyse / Abteilung für Kulturanthropologie
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Universitätsstraße 65-67
A-9020 Klagenfurt
Tel. +43 463 2700 2011
Tel. +43 463 2700 2002 (Sekretariat: Frau Pappler)

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