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CfP „Über Dualismen hinaus“ (Schleife, Deadline: 15.6.2011)

Call for Papers:
ÜBER DUALISMEN HINAUS: DAS KIRCHSPIEL SCHLEIFE IN HYBRIDOLOGISCHER PERSPEKTIVE
Internationale Konferenz des Sorbischen Instituts Bautzen, 6.–9. Oktober 2011 in Schleife

Das ausgehende 20. Jahrhundert leitete in den Sozialwissenschaften einen Paradigmenwechsel ein, der den methodologischen Nationalismus hinterfragt und nach alternativen analytischen Instrumenten sucht, um etwa Gruppenbildungsprozesse, Institutionen und kulturelle Ausdrucksformen jenseits essentialistischen Reinheitsdenkens zu untersuchen. Dabei werden auch andere Dualismen in Frage gestellt: die ausschließliche Gegenüberstellung Männlich – Weiblich, oder auch Jung – Alt, Kunst – Unterhaltung, Zentrum – Peripherie.

Für diesen Paradigmenwechsel steht die Hybridologie, wie sie sich in den letzten Jahren am Sorbischen Institut in Bautzen als neuer Forschungsansatz etabliert hat. Ihren diversitätsbewussten Fokus richtet sie vor allem auf die Dialogizität und Prozessualität von interkulturellen Begegnungen, wobei auch alte und neue Formen von Reinheitsdenken thematisiert werden. Bezeichnend für die hybridologische Perspektive ist, dass nicht nur Denkformen untersucht werden, sondern auch die entsprechenden Strukturen exemplarisch hinterfragt werden.

In einer Dörfergemeinschaft, dem Kirchspiel Schleife in der mittleren Lausitz, das sich als historisch gewachsenes mehrkulturelles Beziehungsgeflecht darstellt, soll diese Sicht angewandt und interdisziplinär diskutiert werden. Bereits eingeleitete sowie in Planung befindliche Umsiedlungen und Gebietsverluste im Zuge von Braunkohletagebau-Planungsverfahren bedeuten für das Kirchspiel Schleife eine ernsthafte strukturelle Krise. Diese birgt sowohl existenzielle Gefahren als auch zukunftsweisende Chancen. Daher sollen auf der Konferenz – mit der hybridologischen Sicht – Auswirkungen dieser Umbruchsituation auf die betreffenden Ortschaften und ihre Mehrkulturalität thematisiert und mit Erfahrungen aus anderen Regionen und Forschungsfeldern verglichen werden.

 Erbeten werden Beiträge, die sich aus wissenschaftstheoretischer, kulturpolitischer und kulturpraktischer Perspektive mit o. g. Fragen auseinandersetzen. 

Themenvorschläge sollten bis zum 15. Juni 2011 eingereicht werden.

Sie sollten in kurzer Form (max. 2000 Zeichen) über das darzustellende Thema informieren sowie Angaben zur Person enthalten.

 Beitragsvorschläge, aber auch Anfragen sind zu richten an:
Sorbisches Institut/Serbski institut
PD Dr. Elka Tschernokoshewa                            
Bahnhofstr. 6
02625 Bautzen
Tel. 03591/4972-0
e-mail: tscherno[at]serbski-institut.de

Dr. des. Fabian Jacobs
e-mail: fabianjacobs[at]gmx.de

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