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CfP: Mode – Zwischen Ewigkeit und Flüchtigkeit (Salzburg und Linz, 3/2017)

Call for Papers:

Mode – Zwischen Ewigkeit und Flüchtigkeit  (Salzburg und Linz, 3/2017)

 

 

Tagung am Mozarteum Salzburg (Schwerpunk Wissenschaft und Kunst) und

am Fachbereich Kunstwissenschaft der Katholischen Privat-Universität Linz  

10.–11.03.2017

 

Mode wird traditionell mit Geschwindigkeit, Flüchtigkeit und Vergänglichkeit verbunden. Seit sie im späten Mittelalter auftauchte, ist sie durch ihr Streben nach Innovation geprägt. Das Verhältnis der Mode zum modernen Tempo bildete auch eines der zentralen Themen der im 19. Jahrhundert aufkommenden Modetheorie. Charles Baudelaire war 1863 einer der Ersten, der ihre Flüchtigkeit als das Charakteristische der Mode erachtete. In den letzten Jahren hat sich das Tempo des modischen Wechsels nochmals entscheidend beschleunigt. Ausgehend vom Niedrigpreissektor hat der immer schnellere Wechsel auch die gehobene Mode erfasst. Obwohl die Mode als das exemplarische Feld des Wandels gilt, fordert sie der aktuelle rasante Wandel heraus: Seit einigen Jahren ist von einer Krise des Modesystems die Rede.

Denn seit den späten Nullerjahren haben sich die bestehenden Kräfteverhältnisse im Modesystem gravierend geändert. Die Branche erlebt aufgrund von strukturellen Veränderungen schwerwiegende kreative Umwälzungen. Zudem formiert sich gegen die „Fast Fashion“ eine immer einflussreicher werdende Gegenbewegung – die „Slow Fashion“. Ihr geht es um Nachhaltigkeit im Sinne ökologischer und sozialer Verantwortung. Im Bereich von Produktion, Distribution und Konsum werden dazu neue Technologien entwickelt oder herangezogen, tradierte Techniken mit Hilfe neuster Verfahren reaktualisiert und alte Traditionen wiederentdeckt. Im Zeichen des globalen Kapitalismus sind dabei jedoch mitunter Machtstrukturen im Spiel, die den Umgang mit den natürlichen Ressourcen nicht grundlegend ändern und soziale Ungleichheit unter neue Vorzeichen fortschreiben.

Mode unterscheidet sich von  Kleidung in ihrem ästhetischem Überschluss. Dieser Überschuss eröffnet kreative Spielräume. Hierbei fällt wiederholt eine spezifische Thematisierung von Zeit auf, die man als eine Entdeckung der Langsamkeit und ein neues Interesse an Beständigkeit beschreiben könnte. Zurückgegriffen wird dabei auf das Sakrale, religiöse Zeichen, den Kunstdiskurs, die Tradition oder neuste Technologien. Lässt sich dies als ein selbstreflexives Moment lesen?

Ziel der Tagung ist es das aktuelle Empfinden einer Krise des Modesystems unter dem Aspekt des Verhältnisses von Mode und Zeitlichkeit zu befragen. Wie haben sich unter diesem Fokus die Funktionsweisen im System der Mode geändert, gewandelt und welche Strategien werden heute von seinen Protagonisten aus welchen (ökonomischen Motivationen angewandt?

 

Mögliche Themenfelder:

– Renaissancen im Modesystem: Vintage,  DIY, traditionelle Formensprachen, Personal  Measuring, Revival der Handwerkstechniken….

– Zufluchten:  Rituale,  Sakrales, Geheimbünde?

– Ökonomie, Zyklen und Verschleiss

–  Kunst und Mode und Zeit

– New Technology : Materialien, Herstellungstechniken, Vertriebswege…

 

Bitte senden Sie ein Exposé (max 2.500 Zeichen) sowie einen knappen Lebenslauf bis zum 30.11.2016 an silke.geppert@moz.ac.at und b.schroedl@ku-linz.at.

 

Gelder für Fahrt- und Übernachtungskosten sind beantragt. Eine Publikation der Vorträge ist geplant.

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