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Tagung: Wie kann man nur dazu forschen? – Themenpolitik in der Europäischen Ethnologie – Innsbruck, 3.- 5. November 2017

Was macht für die Europäische Ethnologie/Volkskunde ein “gutes” Thema aus und wann ist ein Thema “schlecht”? Welche Forschungsgebiete, theoretischen Zugänge und methodischen Ansätze werden fachintern marginalisiert oder abgewertet? Im Zentrum der Tagung stehen der Zusammenhang von Fach- und Themenpolitik sowie mögliche Umgangsmodi des Faches  mit solchen Tendenzen. Dazu sollen in einer analytischen Perspektive die implizit mitgeführten Klassifizierungsmechanismen von Themen explizit gemacht werden. In diesem Kontext werden Prozesse der Herstellung hegemonialer Meinungen über die Güte von Themen aufgrund von Paradigmenwechseln, Turns & Trends und der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Fachgeschichte, dem Fachhabitus und mit Wissenskulturen thematisiert. Ziel ist die Reflexion von Tabus, blinden Flecken, Bewertungs- und Ausschlussprozessen im Kontext der intrafachlichen Diskursivierung von Forschungsgegenständen. Diese kann sich  beispielsweise auf die – vermeintliche –  Relevanz vs. Irrelevanz von Themen, die Wahrnehmung von Forschungen zum Devianten und deren potentielle Auswirkungen auf die Karriere  oder das symbolische Kapital und die Anerkennung der Forschenden beziehen. Daneben werden politische und strategische Überlegungen bei der Themenfindung, etwa im Kontext von Drittmittelförderung und Exzellenzinitiativen, diskutiert.

cfp vom 14.11.2016 http://www.hsozkult.de/event/id/termine-32537

Tagungsort:
Altes Universitäts‐Hauptgebäude, Saal University of New Orleans, Innrain 52, A-6020 Innsbruck

Teilnahme:
Aus Platzgründen ist nur eine begrenzte Personenanzahl möglich, Teilnahme daher nur nach vorheriger Anmeldung unter europ-ethnologie@uibk.ac.at bis zum 15.10.2017
(Kostenbeitrag:  € 30,- / erm. € 15,- ; Bezahlung vor Ort)

Programm

Fr., 03.11.2017
16:30h                   Eröffnung
16:45h                   Einführung: Timo Heimerdinger (Innsbruck) / Marion Näser-Lather (Marburg): Gute Themen, schlechte Themen
17:30h                   Jens Wietschorke (München/Wien): Does that matter? Wissensanthropologische Überlegungen zum Relevanzkriterium in der kulturwissenschaftlichen Forschung.
18:15h                   Kaspar Maase (Tübingen): ‚Volk und Kunst‘: ein Thema des 18. Jahrhunderts als Gegenstand ‚positiver Anthropologie‘ im 21. Jahrhundert?
19:30h                   Empfang

Sa, 04.11.2017
9:00h                      Silke Göttsch-Elten (Kiel): Forschen im Mainstream? Positionierungen zwischen Exzellenz und Förderlinien
9:45h                      Stefan Groth (Zürich): Makro-Trends als Forschungsthema? Europäisch-ethnologische Themenbegrenzung am Beispiel der „Mitte“
10:30h                   Kaffeepause
11:00h                   Christine Bischoff (Hamburg): Nobilitierung von Erfahrungswissen – Methodenkompetenz als Programmatik in der Europäischen Ethnologie?
11:45h                   Sarah Kleinmann (Dresden) / Merve Lühr (Dresden): Psychoanalyse in der Europäischen Ethnologie!? – Auf den Spuren einer Theorie und Methode
12:30-14:00h     Mittagspause
14:00h                   Jonathan Roth (Mainz): Die dunkle Seite der Macht. Themenpolitik zu politischen Themen
14:45h                   Bernd Jürgen Warneken (Tübingen): Rechts liegen lassen? Über das europäisch-ethnologische  Desinteresse an „konventionellen“ Unter- und Mittelschichten
15:30h                   Kaffeepause
16:00h                   Andreas Hartmann (Münster): Ethos und Eros volkskundlichen Fragens
16:45h                   Lydia Maria Arantes (Graz): Das Stricken als volkskundlich-kulturanthropologischer Forschungsgegenstand. Ein leidiges Thema
19:30h                   gemeinsames Abendessen

So, 5.11.2017
9:00h                      Karl Braun (Marburg): Die Zipfelmütze erforschen? Longue duree – Pathosformel – Hermeneutik
9:45h                      Cornelia Renggli (Zürich): „Behinderung? Das ist doch eher was für die Sonderpädagogik.“ Plädoyer für eine thematische Offenheit der Europäischen Ethnologie
10:30h                   Kaffeepause
11:00h                   Karin Bürkert (Tübingen): Von „Harakiri“ und „gefährlichen Menschen“ – Überlegungen zum Wagnis der (Brauch-) Forschung im gesellschaftlichen Auftrag
11:45h                   Mirko Uhlig (Mainz): Lachen im, mit und über das Feld? Über das legitime und illegitime Verhältnis zu Forschungsfeld und -gegenstand
12:30h-13:00     Abschluss und Tagungsende


Univ.-Prof. Dr. Timo Heimerdinger
Europäische Ethnologie – Universität Innsbruck
Tel.: +43 – (0)512 – 507 – 4430
E-Mail: timo.heimerdinger@uibk.ac.at
http://www.uibk.ac.at/geschichte-ethnologie/mitarbeiterinnen/univ-prof/heimerdinger-timo/

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