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Archiv für die Kategorie „Call for Papers“

cfp: 5. Studentisches Symposium der Europäischen Ethnologie in Bamberg am 21.1.2011

Donnerstag, 17. November 2011

CALL FOR PAPERS
5. Studentisches Symposium der Europäischen Ethnologie in Bamberg am 21.1.2011

Neue Helden braucht das Land!? – von Achill bis Guttenberg

Nach langer Abwesenheit sind Helden und Heldinnen in den letzten Jahren wieder zu einem Thema geworden, das – explizit wie implizit – immer wieder in (massen-)medialen wie auch wissenschaftlichen Diskursen aufgegriffen wird. Klassischen Helden, wie wir sie aus Sagen und Erzählungen kennen, stehen dabei zunehmend Helden des Alltags und Antihelden  gegenüber.

Zwischen Fiktion und Realität bewegen sich Helden der Öffentlichkeit, Menschen, die von medialen Diskursen überhöht und als überlebensgroß dargestellt werden. Zu ihnen zählen politische wie wirtschaftliche Helden, Helden im Krieg oder Vorbilder an Hilfsbereitschaft oder Zivilcourage. Ihnen allen ist gemein, dass sie als Personen und nicht in ihrer bloßen Funktion als Sprecher oder Mitglieder von Organisationen und Interessengruppen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden.

Was braucht es, um zum Helden zu werden? Wie werden Helden inszeniert? Warum gibt es sie? Warum machen sich politische Diskussionen so oft an zu Helden stilisierten Persönlichkeiten fest, statt an Sachfragen, Parteien, Strukturen und Funktionen? Können Helden mit Gruppen, Nationen oder spezifischen Berufsgruppen identifiziert werden? Welche Folgen hat der Heldenkult und wo liegt der Unterschied zwischen Held und Antiheld?

Auch Helden des Alltags existieren nicht unabhängig von übergeordneten Diskursen. Zumeist handelt es sich dabei um Menschen, die durch Lebensstil, besonderes Verhalten oder auch nur einen einzigen „heldenhaften“ Moment die Grenzen des Normalen überschreiten und so zu Vorbildern – oder auch deren negativ besetzten Kontrastbildern – werden. Was macht Menschen zu Helden? Wie erfahren wir von ihnen? Stecken hinter den Helden des Alltags wirkliche Menschen und ihre Schicksale, oder handelt es sich letzten Endes doch um generalisierte Vorbilder und Stereotype, die lediglich dem Ziel der moralischen Belehrung dienen?

Eine letzte Gruppe bilden fiktive Helden. Jene bestehen nicht nur aus den klassischen Helden der Sagen und Mythen, sondern auch aus „modernen“ Helden in Comics, Romanen und Spielfilmen. Dienen Superhelden und ihre Gegner uns als Vorbilder im Leben – oder sind sie lediglich Symptom einer Flucht aus einer Realität, in der „Heldentum“ nicht (mehr) möglich ist?

Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Alltag und Fiktion? Wann und warum trat der „ganz normale Mensch“ neben die Halbgötter der antiken Sagen? Waren vielleicht schon die Heiligen und Märtyrer Vorlagen für das Motiv des „heldenhaften Normalbürgers“ oder gibt es den Menschen jenseits des „Normalen“ gar nicht?

Last but not least:
Welche besondere Rolle hat der Antiheld? Ist er nur Gegenstück zum Helden, oder geht seine Bedeutung weit darüber hinaus? Ist der Antiheld womöglich sogar Voraussetzung dafür, dass es Helden geben kann?

Das Studentische Symposium der Europäischen Ethnologie findet am 21.1.2011 in Bamberg statt. Es soll Studierenden und Promovierenden aller Fächer eine Plattform bieten, um sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen. Wir nehmen Vorträge zu Bacchelor- und Masterarbeiten, Hauptseminarsreferaten und Promotionsthemen, oder einfach ausgearbeitete Vorträge zu eigenen Themen und Interessengebieten an.

Bitte schickt kurze Abstracts eurer Vorträge bis zum 31.12.2011 an: ak.euroethno[at]uni-bamberg.de

CfP EASA Workshop 2012

Mittwoch, 9. November 2011

Producing the Ordinary in the Face of Crisis

Convenors: Martina Klausner (Humboldt-University), Livia Velpry (CESAMES/Université paris 8), Milena Bister (Humboldt Universität zu Berlin) 

Daily routines and habits are usually characterized as seemingly implicit and self-evident and repetitious in nature. At the same time they are understood as highly important to organize everyday life and generate a sense of predictability. Usually through the experience of crisis and fundamental shifts in life those routines become challenged. Such circumstances lay bare the continuous work that has been needed to make them run smoothly. The workshop intends to focus on examples where the ordinary becomes radically unstable, that is crisis does not pass by but rather persists as a matter of permanent threat. Such forms of ongoing, persistent crisis – be it e.g. through the experience of chronic illnesses and respective relapses or of social and geographical displacement due to migration – demand continuous practices of integrating the uncertain into the daily routines of life.

In the workshop we aim to attend to these examples to scrutinize firstly, how a sense of the ordinary (e.g. in social relationships, mobility, time structures) needs to be continuously adapted and re-organized in order to establish routines. Secondly, those cases encourage examining how the constant process of anticipating potential subsequent crisis reshapes the meaning and value of daily habits.

Drawing from our own empirical research with people experiencing persistent mental illness we invite scholars from other fields who are interested in exploring what happens when crisis becomes „a way of living“ to join our workshop.

Please feel free to propose a paper via the EASA website!
http://easaonline.org/conferences/easa2012/index.htm

CfP: Bräuche : Medien : Transformationen. Tagung in München, April 2012

Mittwoch, 9. November 2011

Institut für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München; Prof. Dr. Daniel Drascek, Dr. Gabriele Wolf.

Call for Papers

zur Tagung der volkskundlichen Landesstellen und regional orientierten Forschungsinstitutionen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv) vom 26. bis zum 28. April 2012 in München, Bayerische Akademie der Wissenschaften.

Bräuche : Medien : Transformationen. Zum Verhältnis von performativen Praktiken und medialen (Re-)Präsentationen

Bräuche stellen als eine populäre sozio-kulturelle Praxis ein zentrales Forschungsfeld der Volkskunde/Europäischen Ethnologie dar. In jüngerer Zeit rückten dabei verstärkt akteurszentrierte Ansätze, Genderfragen, das Verhältnis zur Fest- und Ritualkultur, die Bedeutung der Bräuche als immaterielles Weltkulturerbe und deren Eventisierung im Rahmen einer touristischen Vermarktung in den Vordergrund. Ein enger Bezug zu medialisierenden Prozessen führt dazu, dass Bräuche über ihre engeren sozialen und lokalen oder regionalen Bezugssysteme hinaus eine breite Aufmerksamkeit erfahren.

Im Fokus der Tagung soll die Medialität von Bräuchen stehen und dabei nach dem Einfluss von Bräuchen auf Medien und umgekehrt nach dem Einfluss von Medien auf Bräuche gefragt werden. Die medienanalytische Perspektive reflektiert die immense Bedeutung der neuen Medien mit ihren nahezu unbegrenzten Möglichkeiten zur vernetzten Kommunikation, ohne jedoch „klassische“ Medien und historische Dimensionen von medialer Präsenz außer Acht zu lassen. Während in der medialen Berichterstattung über Bräuche die jeweiligen Medienvertreter als weitgehend autonome Vermittlungsinstanzen agieren, bietet das Internet den Brauchakteuren selbst die Möglichkeit zur öffentlichen Selbstdarstellung und -reflexion des eigenen performativen Handelns. Doch wie werden Bräuche in Medien (re)präsentiert und welche Aspekte oder Wissensbestände werden besonders hervorgehoben? Welche Erklärungen werden angeboten und wessen Interessen werden vertreten? Inwiefern wirken mediale Diskurse auf Brauchpraxen zurück und verändern diese? Welche Auswirkungen haben diese grundlegenden medialen Prozesse für die kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Bräuchen?

Die Tagung soll Forscherinnen und Forschern Gelegenheit geben, ihre Arbeiten in etwa 30-minütigen Vorträgen zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Interessierte Kolleginnen und Kollegen, gerne auch aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs, senden ihr Thema bitte in einer kurzen Skizze im Umfang von etwa einer Seite (ca. 2.000 Zeichen) bis zum 10. Januar 2012 an Gabriele Wolf (wolf[at]volkskunde.badw.de).

Tagungsort ist die Bayerische Akademie der Wissenschaften. Für Referentinnen und Referenten können die Kosten für Reise und Unterkunft bezuschusst werden. Die Beiträge werden in einem Tagungsband veröffentlicht.

cfp: Call for Papers zur Arbeitstagung „Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügung“

Montag, 24. Oktober 2011

Call for Papers zur Arbeitstagung „Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügung“ Tübingen, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft,15. bis 17. Juni 2012

Mit dieser ersten Arbeitstagung will die neu gegründete Kommission „Kulturen populärer Unterhaltung und Vergnügung“ (www.kpuv.de) in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde zur Selbstverständigung volkskundlich-kulturwissenschaftlicher Populärkulturforschung beitragen. Das weit gefasste Thema soll dazu anregen, Gegenstände, Abgrenzungen, Unterscheidungen und zentrale Begrifflichkeiten in einem offenen Forschungsfeld zu diskutieren.

Wie könnte man „Unterhaltung“ und „Vergnügung“ bestimmen? Wie lässt sich eine volkskundlich-kulturwissenschaftliche Perspektive auf diese Begriffe entwickeln? Was sind Gemeinsamkeiten und Differenzen? Bezieht sich „Unterhaltung“ eher auf ein vorgegebenes (meist kommerzielles) Angebot und dessen Nutzung, während „Vergnügung“ stärker die Eigenaktivität eines großen und öffentlich agierenden Publikums (beim Feiern, Festen, Tanzen etc.) beleuchtet? Was bringt das Konzept des Populären für entsprechende Untersuchungen? Und welche Argumente sprechen dafür, in diesen Feldern „Kulturen“ zu verorten?

Zur Diskussion dieser und ähnlicher Fragen laden wir zu Vorschlägen für Beiträge in der ganzen Breite möglicher Gegenstände, Themen und methodischer Zugriffe ein: gegenwartsbezogen und historisch; empirische Fallstudien und Überlegungen, die Analytisch-Kategoriales fokussieren; hermeneutische Textuntersuchungen und Ethnographisches. Selbstverständlich sind auch Nichtmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde und der Kommission eingeladen.

Vorschläge im Umfang von bis zu 2.500 Zeichen sind mit einem knappen akademischen CV bis zum 31.12.2011 zu richten an: info[at]kpuv.de

cfp: Issue 3.0 Interference A Journal of Audio Culture, Call for Papers: Noise Please

Montag, 17. Oktober 2011

As seen with the growing vocabularies of dissonance, the retro-commodification of glitch aesthetics, and the many rich-media anthologies now exclusively devoted to the characterisation of noise, the act of qualification frequently absorbs difference. In distributing this call for papers, therefore, it is not an ontology we seek, but a necessary reflection on the politics of noise as these relate in turn to new media ecologies, cultural practices and fluctuating modes of governance. Here an array of definitions – from unwanted sound, chaotic frequency distribution to deconstructive remainder, systemic glitch or excess, blend, and gesture at once to cultural practices of dissent and their broader socio-political resonances.

Such an enquiry acknowledges the vast legacy of noise across auditory cultures, tracing echoes in historical practices engaged with public assembly, protest, territorial dispute and the management of difference. This legacy also travels the twin trajectories of industrialisation and urban development in the early Twentieth Century, reflected in various cultural movements from Futurism, dissonant compositional and instrumentation techniques, through to Musique concrète, early Electronic Music and Free Jazz.

In the latter half of the Twentieth Century, the parallel development of systems theory (concerned with the management of equivocation) alongside the growing acknowledgement of textual ambiguity in the Arts, reflects an ideological contradistinction between scientific and cultural epistemes in terms of how noise was negotiated. Increasingly contingent on techniques for the quantisation, synthesis and transmission of signals, and formally influenced by the proliferation of stochastic and aleatory processes as compositional techniques, this dialectic has had a significant impact on the grain of audio culture, and the fluctuating signification of noise in particular. A canonical work such as Christian Marclay’s Record Without a Cover or Yasunao Tone’s Wounded CD cuts to the very heart of this relationship, such that the exploit of the technological medium provides the material from which to perturb the boundaries of musical aesthetics.

Today we encounter a situation in which the aesthetics of failure or dissent are comfortably subsumed within the vocabulary of commercial pastiche. Where software manufacturers produce plug-ins to homogenise digital distortion alongside a healthy trade in circuit-bent electronics over the internet, so too the rhetoric of subversion is increasingly indistinguishable from the neo-liberal reflexivity of governments, institutions and states, and our tactics the selfsame logics of viral capital and soft control. It might seem that our noise echoes in a vacuum. If we’re screaming, we’re not making any sound. We may need to reconsider the apparatuses of noise.

Taking a theoretical perspective that draws from Jacques Attali onwards to writers today such as Steve Goodman, Mattin, Anthony Iles, Paul Hegarty and Simon Reynolds, we call for papers that foreground noise as a constructive assemblage of audiosocial tactics. From such a perspective noise is not a negatory act that positions the disruptive force outside of what is being disrupted. Instead, noise becomes a constructive interference that perturbs the boundaries of a system from within, may dissemble complex asymmetries and foreground structural dispositifs.

As a result we invite papers that deal not only with categories of aesthetic dissonance or vibrational force, but invite an expanded view of noise as a collection of sonic strategies that engage social, technical, political and economic concatenations:

  •  The Politics of Dissent: The role of various manifestations of noise in political protest, broadcast, territorial dispute and warfare
  •   Noise and the Body:  Engaging issues such as psychoacoustics, affect, pain, nausea, gender, and desire
  •   Material: The politics of sound pressure, vibration and timbre
  •  Music: Noise genres, compositional techniques and processes, performance and improvisation
  •  Sensory Anthropologies of Noise and Silence
  •  Political Economy of Noise: An expanded view that treats of radical economics, debates around free culture, intellectual property and new modes of consumption and distribution
  •  Counter-Theory: Writing that provokes normative assumptions within canonical musicology, theory and audio culture
  • Technologies of Noise: Exploring changing practices around analogue, digital and networked media, tracing the trajectories of information theory, digital signal processing, compression techniques and concerning a range of psychoacoustic and compositional algorithms in relation to definitions of noise
  •  Failure and Exploit: Tactical media, hactivism, glitch, circuit-bending, and zombie media
  • Noise Control: Broadcast policy, noise abatement, and acoustic ecology
  •  Histories of Noise: Across culture, theory and aesthetics
  •  Audio Futurology: Understanding noise as a form of socio-political divination
  • Feedback and Reflexivity
  •  Inaudible Noise

Interference balances its content between academic and practice based research and therefore accepts proposals for both academic papers and accounts of practice based research.

Deadline for Abstracts: December 16th 2011 to editor[at]interferencejournal.com

 For more information, and submission guidelines please see: http://www.interferencejournal.com/submission-guidelines or contact editor[at]interferencejournal.com

www.interferencejournal.com

cfp: dgv-Hochschultagung 2012 in Innsbruck (28.-30. September 2012)

Donnerstag, 6. Oktober 2011

 dgv-Hochschultagung 2012 in Innsbruck (Termin: 28.-30. September 2012)

Äußerungen.
Die Oberfläche als Gegenstand und Perspektive der Europäischen Ethnologie

Die Auseinandersetzung mit dem Begriff und Phänomen der Oberfläche soll bei der dgv-Hochschultagung 2012 in Innsbruck in zweifacher Hinsicht erfolgen: in gegenständlicher und in programmatisch-prinzipieller.

Oberfläche haptisch
Ein Spezifikum volkskundlich-ethnologischen Fragens und Forschens ist das Interesse für die materielle Kultur und ihre soziale und kulturelle Bedeutung. Diese Bedeutung konstituiert sich in der Interaktion zwischen Mensch und Ding und damit in besonderem Maße an der Schnittstelle, nämlich der Oberfläche. Die Oberfläche wird dabei nicht nur, aber auch verstanden als die äußere Schicht eines Objektes, welche dieses von der Umgebung abgrenzt. Zu fragen ist daher zum einen nach der Beschaffenheit und dem Aussehen von Oberflächen. Die Aufmerksamkeit gilt hier den Übergangszonen, den Konturen und Kanten, den Mehrdeutigkeiten und Widerhaken. Zum anderen ist die Oberfläche auch als Ort der Interaktion, als Handlungs- und Deutungsraum zu verstehen. Das methodische Interesse gilt vor allem der Oberfläche als Grenze zwischen den Menschen und ihren kulturellen Objektivationen, die Oberflächen reflektieren damit immer auch das menschliche Interesse, das sich auf sie richtet.

Oberfläche metaphorisch
Doch der Begriff der Oberfläche lässt sich noch in einem weiteren Sinn als kulturwissenschaftlich relevant begreifen. Es ließe sich argumentieren, dass Kultur selbst ein Oberflächenphänomen bezeichnet. In Äußerungen, Hervorbringungen und Formen der Kommunikation stellt Kultur gerade das dar, was an die Oberfläche, darüber hinaus und damit in den Bereich der Wahrnehmbarkeit gelangt. Das ethnografische Interesse, verstanden als empirisch fundierte Auseinandersetzung mit Kultur, geht stets von Phänomenen und damit von Objektivationen aus und erschließt ihre Bedeutung in der Interpretation.
Unter die Oberfläche reichen die volkskundlich-ethnologischen Zugänge zunächst nicht, die Oberfläche ist damit die Grenze unserer methodischen Zugriffe. Das Bedürfnis und der Bedarf, von den Phänomenen ausgehend in die Tiefe zu gelangen ist jedoch ebenso verbreitet wie legitim. Dabei stellt sich allerdings die drängende Frage nach den Grenzen zwischen Phänomen, Interpretation und Spekulation.

Daraus ergeben sich methodische, methodologische und forschungsethische Probleme: Welche Reichweite haben Schlüsse auf dieser Basis? Wenn Materialien und Methoden die Reichweite der Volkskunde bzw. ihrer Erklärungsmöglichkeiten bestimmen, wie weit kann das Fach selbst in die Tiefe gehen und wo ist anderen das Feld zu überlassen? Wo erlauben Oberflächen mit ihrer Leitfähigkeit Rückschlüsse auf Inneres? Wie kann das Offensichtliche zum gewissermaßen Verborgenen führen? Wo deuten Vibrationen, Erschütterungen, Verwerfungen oder Brüche auf Vorgänge unter der Oberfläche hin? Und bei wem verbleibt schließlich die Deutungshoheit über die Äußerungen und Objektivationen und darüber, was sich – vermutlich – unter der Oberfläche tut?

Es soll also um die Europäische Ethnologie als eine oberflächige, keineswegs oberflächliche Disziplin gehen. Damit bietet die dgv-Hochschultagung einen Rahmen für Reflexionen zum Fachverständnis wie zu den Zugängen der Disziplin Volkskunde, wir erhoffen uns sowohl exemplarische als auch grundlegende Beiträge zur Bedeutung der Oberfläche für Fach und Forschung.

Interessierte werden gebeten, Abstracts von maximal 2.000 Zeichen bis zum 1. Februar 2012 an folgende Adresse zu senden:
Universität Innsbruck
Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
Fach Europäische Ethnologie; Stichwort: Hochschultagung
z.Hd. Frau Carina Osl
Innrain 52
A-6020 Innsbruck

Oder per E-mail an:
europ-ethnologie[at]uibk.ac.at

CFP "Religiosität und Spiritualität – Fragen, Kompetenzen, Ergebnisse"

Montag, 3. Oktober 2011

Die neu gegründete Arbeitsgruppe in der dgv zu Religiosität und Spiritualität (eine Gründung als Kommission wird satzungsgemäß auf der nächsten Sitzung von Vorstand und Hauptausschuss vorgeschlagen) möchte alle Interessierten des Faches zu einer ersten Tagung unter dem Titel „Religiosität und Spiritualität – Fragen, Kompetenzen, Ergebnisse“ vom 22. bis 24.11.2012 nach Telgte einladen. Sie finden den Call for Papers im Anhang.

Als Plattform für Ankündigungen, Informationen, Ansprechpartner etc. haben wir eine Website angelegt, die sich noch im Aufbau befindet, aber bereits zugänglich ist – gerne nehmen wir Ihre Veranstaltungen, Literaturhinweise etc. mit auf:

http://religiositaet.wordpress.com/

Ebenso finden Sie dort den Zugang zu unserem Newsletter.

Grenzen und Entgrenzung – ICOM-ICME Tagung 2011

Mittwoch, 15. Juni 2011

ICOM-ICME/2011/Banz Monastery
Banz Monastery at Bad Staffelstein (Upper Franconia), Germany
2-5 October, 2011

Introduction
ICME (the International Committee for Museums of Ethnography) is an international committee of the International Council of Museums (ICOM) devoted to ethnography (ethnology, anthropology, folk) museums focusing on local, national and international cultures. ICME is concerned with the challenges facing ethnographic museums and collections in a changing world.

ICME will hold its 2011 annual conference on 2-5 October, 2011, at the Banz Monastery at Bad Staffelstein (Upper Franconia), Germany, in collaboration with the University of Bamberg/Department of European Ethnology. Final details of the ICME conference are forthcoming, but the general format of the annual meeting will consist of paper and discussion sessions and a one day excursion to museums in the area.
Optional – a short pre-conference tour (October 1-2) in Bamberg – World Heritage City – will be organized as well as the usual ICME post conference tour (October 5-8).

Dissolving boundaries. Museological approaches to national, social and cultural issues, from the point of view of ethnographic museums. Borders, boundaries, exclusion, delimitation or the dissolution of boundaries as a result of geographical, political, social and cultural parameters in long-term perspectives are not static. They are linked to a steady influence of different forces. Such processes take place quietly without conflict or they end in graduated collisions.

Borders, boundaries and dissolution are not limited to the grand level of nations or levels of policy planning systems. They also concern the social and cultural constitution of formal and informal groups. Terms like „equal“ and „different“ are often determined by everyday life experiences. Religious and ethnic identity constructions as well as comprehensive examples of migration, gender or age-specific distinctions present boundaries expressed by exclusions which need to be overcome.. The variety of borders and their delimitation contribute towards political and social life.

How do museum ethnographers document and present political and social processes of these types?
What is the role of place (in situ, museum, information center) and the role played by authentic objects, photographs, texts?
What is the response of male and female and other visitors?

ICME/2011/Banz Monastery invites proposals of 20-minute presentations which address issues related to the topic of the conference. We also welcome paper proposals from non ICME members. Papers addressing the following sub-theme will also be welcomed:

The Challenging Museum/Challenging the Museum – Through this topic, speakers can examine how museums of cultures and societies address themes that are perceived as difficult, or connected to dilemmas of various natures. This annual theme has been adopted by the ICME Work Group, chaired by Per B. Rekdal (p.b.rekdal[at]khm.uio.no).

Submitting abstracts
Abstracts of between 250 and 300 words will be submitted for selection to the ICME Review Committee, chaired by Annette B. Fromm ICME President . Submissions should be sent to annettefromm[at]hotmail.com by June 15, 2011. If you send the abstract as attachment, please also include the text of the abstract in the text of the e-mail itself.

The following information should be included with the abstract:
– Title of submitted paper
– Name(s) of Author(s)
– Affiliation(s) & full address(es)
– Abstract in English (between 250 and 300 words)
– Support equipment required

General conference information
Registration forms, registration fee information, hotels, and other details are available on the ICME web site – http://www.icme.icom.museum

For more information about Banz Monastery –
http://www.hss.de/english/educational-centres/banz-monastery.html

cfp: Phänomen Facebook (kommunikation@gesellschaft)

Donnerstag, 24. Februar 2011

Call for Papers für das Online-Journal kommunikation@gesellschaft

Phänomen „Facebook“

Seit seinem Start 2004 und der Öffnung für immer weitere Nutzerkreise in den folgenden Jahren hat sich Facebook zu einer der bekanntesten Webseiten entwickelt, die inzwischen mehr als 500 Millionen registrierte Nutzer weltweit hat. Wie wenig andere Internet-Angebote hat sich Facebook zu einem Synonym für die Internetnutzung vor allem bei einem jüngeren Publikum entwickelt. Facebook ist aber auch Bestandteil gesellschaftlicher Debatten – mal haben sie mit Datenschutz zu tun, mal mit den demokratischen Möglichkeiten, die die Plattform bietet, mal mit dem wirtschaftlichen Potential, das ihr innewohnt. Schließlich gibt es bereits einen mit dem Golden Globe prämierten Film („The Social Network“ von David Fincher) über Marc Zuckerberg, den Schöpfer von Facebook. Von dem behauptet die britische Schriftstellerin Zadie Smith, dass immerhin 500 Millionen Menschen in dessen Gedankenwelt leben – der Gedankenwelt, die wie sie sagt Teil einer Generation ist, die Angst hat unbeliebt zu sein.

Im Zuge der gesellschaftlichen Verbreitung hat auch die Wissenschaft Facebook entdeckt, ohne jedoch schon alle denkbaren Facetten umfassend beleuchtet zu haben. Ein Schwerpunkt der bisherigen Forschung liegt auf Prozessen der Selbstdarstellung, der Beziehungspflege und der Veränderung von Privatsphäre und Datenschutz – aber dies kann und sollte nicht der einzige Bereich einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit Facebook im Speziellen und sozialen Netzwerkplattformen im Allgemeinen sein. Für eine Sonderausgabe sucht das interdisziplinäre Online-Journal Kommunikation@Gesellschaft daher theoretische und empirische Betrachtungen zum Phänomen „Facebook“, was auch Analysen einschließt, die sich mit dem breiteren Phänomen der „Social Network Sites“ befassen.

Mögliche Fragestellungen und Perspektiven umfassen beispielsweise:

1. Facebook bildet vielfältige und nuancierte soziale Beziehungen in der binären Kategorie „Freund – Nicht Freund“ ab. Unter den 500 Millionen Nutzern sind zudem auch politische Parteien, Unternehmen, Verbände, Lobby-Gruppen sowie staatliche und öffentlich-rechtliche Einrichtungen. Die Vorstellung, „Freund“ oder „Fan“ solcher Entitäten zu sein, verändert unser Verständnis von sozialen Beziehungen mit zunächst ungeklärten Folgen.
– Was bedeutet eine soziale Beziehung unter den technischen Bedingungen von Social Network Sites? Wie werden Unterscheidungen, die auf unterschiedlichen Qualitäten oder Rollenkontexten von Beziehungen beruhen, in der Nutzungspraxis relevant und ausgehandelt – oder sind sie inzwischen tatsächlich obsolet geworden?
– Kann man soziale Beziehungen zu Unternehmen oder Organisationen haben? Welche Art von Beziehung könnte das sein? Welche Folgen hat eine Ökonomisierung des Sozialen in einer von Konsum und den Logiken der Massenproduktion geprägten Gesellschaft?
– Welche Potentiale für Macht und Kontrolle ergeben sich durch die  Offenlegung von dyadischen Beziehungen oder dem größeren sozialen Netzwerk? Wo sind die Machtressourcen angesiedelt – bei den individuellen Nutzern, beim Plattformbetreiber oder beim (voyeuristischen?) Beobachter?

2. Facebook organisiert soziales Leben auf technischer Grundlage. Um die individuellen wie die gesellschaftlichen Konsequenzen von Facebook zu durchdringen, muss daher die „black box“ Technik geöffnet werden.
– Inwieweit ermöglichen die zugrundeliegenden Technologien neue soziale Formen, die auch über den Kontext von Facebook hinaus an Geltung gewinnen? Inwiefern reduziert Technologie den Spielraum für Performanz und Praxis?
– Welche neuen Normen werden durch softwaretechnische Vorgaben und Prozeduren auf Social Network Sites geschaffen, inwiefern wirken geteilte Routinen auf die Gestaltung und Weiterentwicklung der Software zurück?
– Welche Spielräume für widerständige Praktiken bieten die Algorithmen und Datenbanken von Facebook? Kann sich Kreativität, Innovation und Protest auf Nutzerseite auch gegen die Plattform selbst richten, und somit Technik ihre eigene Veränderung unterstützen?

3. Nicht zuletzt fordert Facebook etablierte sozialwissenschaftliche Konzepte und Modelle heraus. Ohne Begriffe und Methoden ist es allerdings nicht möglich, die ausgeübten Praktiken sowie Modi und Formen gesellschaftlicher Nutzung und Bewertung zu erfassen.
– Ist Facebook eine technische Plattform, ein Kommunikationsdienst, eine soziale Welt, eine neue Öffentlichkeit, ein soziales Netzwerk, die lange herbei gesehnte elektronische Agora, eine private Veranstaltung oder gar ein Instrument der Herrschaft?
– Welche psychologischen, soziologischen, kommunikationswissenschaftlichen oder ökonomischen Theorien (um nur
einige zu nennen) helfen uns, soziale Prozesse auf Social Network Sites zu erklären und zu verstehen? Wo stoßen sie an ihre Grenzen?
– Mit welchen methodischen Zugängen und Instrumenten lässt sich die vielfältige soziale Realität, die Facebook ausmacht, angemessen erfassen? Welche erkenntnistheoretischen, aber auch welche forschungsethischen Fragen sind zu beachten?

 Diese Aspekte und Fragen sind als Anregungen zu verstehen und sollen anders gelagerte Erkenntnisinteressen, disziplinäre Zugänge oder methodische Ansätze keinesfalls ausschließen. Als Texte kommen wissenschaftliche Aufsätze, aber auch kürzere Forschungsnotizen oder Essays in Frage. Entsprechende Beiträge für diese Sonderausgabe von kommunikation@gesellschaft sind bis zum 30.6.2011 einzureichen an: nils.zurawski@uni-hamburg.de.

Bitte beachten Sie auch die „Hinweise für Autoren“: http://www.kommunikation-gesellschaft.de/Autorenhinweise.html

Vorgesehener Zeitplan
31. Juli 2011:   Einreichen der Manuskripte
15. September 2011:  Rückmeldung seitens der Herausgeber über die  Aufnahme sowie möglicher Korrekturvorschläge
15. Oktober 2011: Abgabe der überarbeiteten Manuskripte
November 2011:   Online-Publikation der Sonderausgabe unter   http://www.kommunikation-gesellschaft.de/

CfP „Über Dualismen hinaus“ (Schleife, Deadline: 15.6.2011)

Freitag, 11. Februar 2011

Call for Papers:
ÜBER DUALISMEN HINAUS: DAS KIRCHSPIEL SCHLEIFE IN HYBRIDOLOGISCHER PERSPEKTIVE
Internationale Konferenz des Sorbischen Instituts Bautzen, 6.–9. Oktober 2011 in Schleife

Das ausgehende 20. Jahrhundert leitete in den Sozialwissenschaften einen Paradigmenwechsel ein, der den methodologischen Nationalismus hinterfragt und nach alternativen analytischen Instrumenten sucht, um etwa Gruppenbildungsprozesse, Institutionen und kulturelle Ausdrucksformen jenseits essentialistischen Reinheitsdenkens zu untersuchen. Dabei werden auch andere Dualismen in Frage gestellt: die ausschließliche Gegenüberstellung Männlich – Weiblich, oder auch Jung – Alt, Kunst – Unterhaltung, Zentrum – Peripherie.

Für diesen Paradigmenwechsel steht die Hybridologie, wie sie sich in den letzten Jahren am Sorbischen Institut in Bautzen als neuer Forschungsansatz etabliert hat. Ihren diversitätsbewussten Fokus richtet sie vor allem auf die Dialogizität und Prozessualität von interkulturellen Begegnungen, wobei auch alte und neue Formen von Reinheitsdenken thematisiert werden. Bezeichnend für die hybridologische Perspektive ist, dass nicht nur Denkformen untersucht werden, sondern auch die entsprechenden Strukturen exemplarisch hinterfragt werden.

In einer Dörfergemeinschaft, dem Kirchspiel Schleife in der mittleren Lausitz, das sich als historisch gewachsenes mehrkulturelles Beziehungsgeflecht darstellt, soll diese Sicht angewandt und interdisziplinär diskutiert werden. Bereits eingeleitete sowie in Planung befindliche Umsiedlungen und Gebietsverluste im Zuge von Braunkohletagebau-Planungsverfahren bedeuten für das Kirchspiel Schleife eine ernsthafte strukturelle Krise. Diese birgt sowohl existenzielle Gefahren als auch zukunftsweisende Chancen. Daher sollen auf der Konferenz – mit der hybridologischen Sicht – Auswirkungen dieser Umbruchsituation auf die betreffenden Ortschaften und ihre Mehrkulturalität thematisiert und mit Erfahrungen aus anderen Regionen und Forschungsfeldern verglichen werden.

 Erbeten werden Beiträge, die sich aus wissenschaftstheoretischer, kulturpolitischer und kulturpraktischer Perspektive mit o. g. Fragen auseinandersetzen. 

Themenvorschläge sollten bis zum 15. Juni 2011 eingereicht werden.

Sie sollten in kurzer Form (max. 2000 Zeichen) über das darzustellende Thema informieren sowie Angaben zur Person enthalten.

 Beitragsvorschläge, aber auch Anfragen sind zu richten an:
Sorbisches Institut/Serbski institut
PD Dr. Elka Tschernokoshewa                            
Bahnhofstr. 6
02625 Bautzen
Tel. 03591/4972-0
e-mail: tscherno[at]serbski-institut.de

Dr. des. Fabian Jacobs
e-mail: fabianjacobs[at]gmx.de