Background Sidebar
Vorstand Statuten Publikation Tagungen Rundschau Institutionen Kontakt Volkskunde in Österreich eBook)

Archiv für die Kategorie „Call for Papers“

CfP: Vergleichen, bewerten, prämieren: Dimensionen des Kompetitiven. (Deadline: 9.3.2011)

Mittwoch, 2. Februar 2011

Call for Papers: Vergleichen, bewerten, prämieren: Dimensionen des Kompetitiven.
Interdisziplinäre Tagung, 8.-10. Dezember 2011, am Seminar für Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität Kiel

Wettbewerbe durchdringen viele unserer Lebensbereiche. Als Praxisformen – oder cultural performances – sind Wettbewerbe in unsere Biographien eingeflochten, sie begegnen uns in großen medialen Inszenierungen, sind grundlegende Organisationsformen des sportlichen Wettkampfs und bilden wirkungsvolle Instrumente einer wirtschaftlichen Ideologie. Wettbewerbe messen Leistung, indem sie nach quantitativen oder qualitativen Kriterien Ranglisten erstellen, die die Teilnehmer/innen – mitunter binnendifferenziert – in Gewinner und Verlierer einteilen. Immer wenn qualitative Kriterien zur Anwendung kommen, unterwerfen sich Akteure dabei machtvollen Prozessen der Aushandlung: Denn wer bestimmt mit welchen Argumenten, dass ein Hobbysänger zu Deutschlands Superstar wird, dass die Forschungsprojekte einer Hochschule exzellent sind oder dass der Entwurf für ein städtisches Gebäude architektonisch wie ästhetisch überzeugend ist?

Die Omnipräsenz von Wettbewerben und Wettkämpfen – mit Simmel der „Konkurrenz“, mit Huizinga der „Agonalität“ – ist inzwischen nicht nur von den Kulturwissenschaften erkannt worden, sie erfährt aus verschiedenen Perspektiven Kritik: „Es zeigt sich, dass Wettkämpfe ein großartiges Vehikel sind, um Menschen zu kollektiv irrationalem Verhalten anzustiften“ (Binswanger 2010: 58) argumentierte etwa der Schweizer Volkswirtschaftler Mathias Binswanger und setzte dem von ihm konstatierten „Wettbewerbsenthusiasmus“ (ebd.: 45) eine kritische, ökonomische Sichtung entgegen. Künstlich würden im Bildungs- und Gesundheitswesen, in der Wissenschaft oder im öffentlichen Sektor Wettbewerbe installiert, um damit eine vermeintlich höhere Effizienz zu provozieren. Anders gelagert sind etwa pädagogische Reflektionen dazu, wie Wettbewerbe „als externe Unterstützungs- und Anreizsysteme“ (Beutel und Marwege 2007: 205) im schulischen Unterricht gezielt eingesetzt werden können. Diese beiden Pole einer wissenschaftlichen Einschätzung sowie die lebensweltliche Breite des Phänomens möchte die interdisziplinäre Tagung zum Anlass nehmen, sich mit den komplexen Dimensionen des Kompetitiven in Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen.

Interdisziplinäre Beiträge können folgende thematische Schwerpunkte diskutieren und dabei Akteure, Praxen und Diskurse von Wettbewerben fokussieren.  Dabei sind theoretische oder empirische Beiträge (auch Qualifikationsarbeiten), die in historischer oder synchroner Perspektive grundiert sein können, gleichermaßen willkommen:

1. Performanzen des Kompetitiven
– Wie lassen sich Wettbewerbe als Praxisformen analytisch fassen?
– Nach welchen performativen Mustern sind Wettbewerbe organisiert?
– Inwiefern zitieren, kopieren, parodieren Wettbewerbe?
– Lassen sich Praxen des Kompetitiven differenzieren?
– Welche performativen Strategien entwickeln Akteure, um sich und ihre Leistungen zu inszenieren oder um Wettbewerbslogiken zu unterwandern?

2. Diskurse einer umstrittenen Praxis
– Welche Akteure bewerten und nutzen Wettbewerbe in welcher Form?
– Welche wissenschaftlichen Positionen befassen sich auf welche Weise mit kompetitiven Mustern?
– Welche Wirkungen werden Wettbewerben diskursiv eingeschrieben?
– Wie und aus welcher Perspektive formieren sich Argumente einer Wettbewerbskritik?

3. Machtvolle Hierarchisierungen
– Wie und mit welchen Zielen werden Bewertungskriterien ausgehandelt?
– Inwiefern und mit welchen kulturellen Logiken formatieren Wettbewerbe ihre Teilnehmer/innen?
– Wie manifestieren sich in Wettbewerben Macht und Hierarchie?

Beiträge im Umfang von maximal 350 Wörtern sind mit einer kurzen biografischen Notiz bis zum 09.03.2011 einzureichen an Markus Tauschek: tauschek [at]volkskunde.uni-kiel.de.

Vorträge sollten für eine Dauer von 20-30 Minuten konzipiert sein. Eine Publikation der Ergebnisse ist vorgesehen. Wir bemühen uns derzeit um eine Finanzierung der Tagung.

Kontakt:
Prof. Dr. Markus Tauschek
Juniorprofessur Europäische Ethnologie/Volkskunde
Seminar für Europäische Ethnologie/Volkskunde
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Olshausenstr. 40
24098 Kiel
Tel.: +49 (0) 431 880 3223
Fax: +49 (0) 431 880 1705
http://www.europaeische-ethnologie-volkskunde.uni-kiel.de/

Call for Papers: Seitensprung (Deadline: 28.2.2011)

Mittwoch, 2. Februar 2011

 Einmal ist keinmal – oder doch schon zu viel? Zwischen Abenteuer und Bedenken bittet die Redaktion von „Fensterplatz – Studentische Zeitschrift für Kulturforschung“ um Beiträge zum Thema der 3. Ausgabe: Seitensprung.

Folgt auf die Verführung der Verrat? Handelt es sich um eine Frage der Moral: Was ist richtig und was ist falsch? Einmal bildlich gedacht, entspringt Bewegung der Fantasie. Die Kapriole fordert Wagemut – und manchmal auch einen Aufprall. Wie sieht er aus, der Seitensprung? Er ist der Anfang vom Ende oder der Anfang vom Glück. Als Emanzipation von der Unterdrückung kann er zugleich Freiheit und Betrug bedeuten. Ein flüchtiger Ausbruch aus der Normalität. Umbruch. Abbruch. Aufbruch. Seitensprung – vielleicht nüchtern gedacht, als Ortsveränderung im Internet oder mit „ai“ als Panne beim Musizieren. Oder auch im Sinne einer wissenschaftlichen Eskapade. Gibt es in den Kulturwissenschaften fachliche Untreue? Im Sprung zwischen den Disziplinen formt sich erst das Eigene. Eine Tradition der Untreue. Cultural turn. Pictorial turn. Emotional turn.

Wer springt wie zur Seite und wohin?
[Seitensprung]

Was macht den Seitensprung zum Seitensprung?
[Seitensprung]

Der Beginn von etwas Neuem oder die Rückkehr zum Altbekannten?
[Gedankensprung]

Wir erheben den Titel zur Methode: Neben den Themenbeiträgen wird es mit der neuen Ausgabe einen Debattenteil geben: Diskussionsbeiträge jeglicher Form – über die Zukunft des Fensterplatz, studentische Mitbestimmung oder die Positionierung des Faches – sind herzlich willkommen.

Wir suchen Beiträge, die hinterfragen und reflektieren; Beiträge, die den Rahmen der Zeitschrift für neue Ansätze kulturwissenschaftlichen Forschens nutzen; und nicht zuletzt auch solche Beiträge, die ihren Fokus weg von der rein wissenschaftlichen hin zu einer assoziativ-künstlerischen Auseinandersetzung mit kulturwissenschaftlichen Themen verlagern.

Fensterplatz ist ein Forum für Studierende und Nachwuchswissenschaftler_innen der Kulturwissenschaften. Die Zeitschrift wird von Studierenden des Faches Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft / Kulturanthropologie / Volkskunde der Institute in der Schweiz, in Österreich und Deutschland redaktionell betreut und herausgegeben.

Wir freuen uns auf Beiträge in Form von Texten, Filmen, Fotos und allem, was ihr für möglich haltet. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2011.

Beiträge, Fragen oder Meinungen an: redaktion.fensterplatz[at]gmail.com

Call for Abstracts „Empirisches Arbeiten in der Kulturanthropologie. Ein Studienbuch.“ (Deadline: 1.3.2011)

Montag, 17. Januar 2011

Call for Abstracts „Empirisches Arbeiten in der Kulturanthropologie. Ein Studienbuch.“

„Machen Sie sich die Hände schmutzig mit realer Forschung!“ (Robert Ezra Park) Das ist einer der methodischen Leitsätze in der Kulturanthropologie/Volkskunde/Empirischen Kulturwissenschaft/Europäischen Ethnologie, um die Alltagskultur von Menschen, deren Handeln, Erleben und Deuten ihrer Lebenswirklichkeiten analysieren zu können. Gerade Studierende fühlen sich aber häufig ohne genügend didaktische und literarische Anleitung bei der Anwendung empirischer Methoden. Aus diesem Grund hat sich die Basler Kulturanthropologie dazu entschlossen, ein methodisches Arbeitsbuch zu publizieren, das sich mit einem innovativen didaktischen und gestalterischen Konzept nicht in erster Linie an Wissenschaftskolleginnen und -kollegen, sondern an Studienanfänger, aber auch fortgeschrittene Studierende wendet.

Das Konzept orientiert sich nicht an thematischen Forschungsbereichen, die von der Kulturwissenschaft abgedeckt werden; vielmehr bilden die im Forschungsprozess zu bedenkenden Arbeitsschritte die strukturellen Leitlinien der Publikation. Das Buch ist also keine Sammlung verschiedener Beispiele aus dem Forschungsalltag von Kulturwissenschaftlerinnen und Kulturwissenschaftlern, in denen diese unter anderem auch über ihre angewandten Methoden reflektieren. Es steht die Darstellung der verschiedenen Methoden mithilfe einer didaktisch-analytischen Struktur im Vordergrund.

Die inhaltliche und gestalterische Struktur der Beiträge stellen wir uns so vor: Jedem Beitrag liegt ein empirisches Fallbeispiel zu Grunde, das im ganzen Text präsent ist und anhand dessen die Methode veranschaulicht und nachvollziehbar wird.

Die grobe inhaltliche Gliederung der Beiträge könnte wie folgt aussehen:
1. Einleitung und Kurzbeschreibung der Methode, 2. Kurzvorstellung des empirischen Fallbeispiels, 3. Detaillierte Beschreibung der Methode anhand sinnvoller selbst gewählter Kriterien, Anwendung skizzieren, 4. Diskussion der Methode.
Mit welchen verschiedenen didaktischen und gestalterischen Elementen in der Publikation gearbeitet wird, um eine stringente Vermittlung zu gewährleisten, darüber werden wir die AutorInnen nach der Durchsicht der Abstracts detailliert informieren.

Die inhaltliche Gliederung des Buches sieht fünf Schwerpunkte vor, die wiederum unterteilt sind in verschiedene methodische Teilaspekte. Gerne erwarten wir Vorschläge zu folgenden Themen, die eingereichten Abstracts können aber auch Vorschläge für hier noch nicht explizit formulierte methodische Aspekte sein:

1. Konzipieren: Eingrenzung eines Untersuchungsgegenstands, Formulierung einer Fragestellung, Induktives Vorgehen

2. Erheben: Zugang und Bewegung im Feld, Vorschläge zu teilnehmender Beobachtung / beobachtender Teilnahme, Schulung der Beobachtungssinne, verschiedene Interviewtypen und -situationen, Gruppendiskussionen, Sammeln, (theoretisches) Sampling, Forschen mit Film- und Fotokamera, Forschen ohne Ort (virtuelle Welten)

3. Auswerten: qualitative Inhaltsanalyse, Diskursanalyse, Umgang mit historischen Quellen, computergestütztes Forschen und Auswerten, Kodieren des Materials

4. Umsetzen: Verstehen, Deuten und Interpretieren des Materials, Theoretisierung (vom Einzelnen zum Ganzen), Verschriftlichung, adressatengerechtes Vermitteln

5. Problematisieren: Spuren des Forschers im Feld (wissenschaftstheoretische Überlegungen), Erforschung ritualisierter, formelhafter sozialer Situationen, theoretische, thematische und fachgeschichtliche Konsequenzen für Situationen des „in between“ eines Schnittstellenfachs wie der Kulturanthropologie

AutorInnen sollten neben fundierten Kenntnissen in ihrem jeweiligen Methodenschwerpunkt auch Erfahrungen in der universitären Lehre mitbringen, im Idealfall die Methode bereits ausführlich unterrichtet haben. Ausserdem sind als integraler Bestandteil des Buchprojekts zwei Workshops geplant, an denen die Konzeption der Beiträge, das didaktische Vorgehen und die Endfassungen der Beiträge diskutiert werden.

Der Zeitplan sieht wie folgt aus:
–    Einreichen eines Abstracts [max. 2 Seiten] bis zum 1. März 2011
–    Workshop I am 4. und 5. November 2011 in Basel: Präsentation des „Gerüsts“ des Beitrages (Material, Materialauswertung und -strukturierung, roter Faden)
–    Abgabe einer Erstfassung der Beiträge: 28. Februar 2012
–    Workshop II am 16. und 17. März 2012 in Basel : Evaluation und Diskussion der Erstfassungen der Beiträge
–    Überarbeitung der Beiträge durch die AutorInnen: 30. April 2012

Wir bemühen uns um die Finanzierung anfallender Spesen.

Wenn Sie sich vorstellen können, an diesem Projekt aktiv mitzuwirken, möchten wir Sie bitten, uns bis zum 1. März 2011 ein zweiseitiges Abstract zuzusenden (an christine.bischoff[at]unibas.ch und karoline.oehme[at]unibas.ch). Das Abstract soll die von Ihnen vorgestellte Methode kurz skizzieren sowie auf deren Relevanz in der universitären Lehre und Forschung eingehen. Ausserdem wären wir über eine Kurzbeschreibung ihrer Person, v.a. in Bezug auf Ihre Tätigkeit in der Lehre, sehr dankbar.

HerausgeberInnen des Buches werden Walter Leimgruber, Christine Bischoff und Karoline Oehme sein.

cfp: Geschichte des Verkehrs und der Mobilitaet. Zwischen Konkurrenz und Koordination (1918 bis in die Gegenwart) (Deadline: 15.02.2011)

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Maison de l’histoire (Université de Genève), Laboratoire de Sociologie Urbaine (Ecole Polytechnique fédérale de Lausanne), Observatoire de la mobilité (Université de Genève), ViaStoria Zentrum für Verkehrsgeschichte (Universität Bern), Genf 24.11.2011-25.11.2011, Universität Genf

Deadline: 15.02.2011

CALL FOR PAPERS – APPEL A COMMUNICATIONS

Seit dem Aufkommen des motorisierten Strassenverkehrs in den 1920er-Jahren beschäftigen mit der Koordination der Transporte und der Mobilität verbundene Fragen die Instanzen und Institutionen des Staates. Sie stehen heute zuoberst auf der politischen Agenda aller westlichen Staaten. Die aktuelle Situation sowie die Komplexität der Koordination von Verkehr und Mobilität sind stark in ihrer Geschichte verankert. 

Unter Verkehrskoordination verstehen wir die Versuche, die verschiedenen Verkehrs- und Transportarten zu organisieren, zu strukturieren und komplementär aufeinander zu beziehen, um damit die gesellschaftlichen Kosten des Verkehrs zu vermindern. Der Befund, dass diese Ziele nicht auf dem Wege der freien Konkurrenz zu erreichen sind, hat Staatsinterventionen in jeweils zeittypischer Ausprägung provoziert.  

Während langen Jahren hat sich die Verkehrsgeschichte mit Fragen der Technik, der Verkehrsmittel sowie der Verkehrsinfrastruktur und deren Implikationen für das Wirtschaftswachstum  beschäftigt. Zu wenig beachtet wurden bisher das Verhalten der verschiedenen Akteure, die Demokratisierung der Mobilität und die daraus resultierenden Veränderungen und Konflikte in den Raumbeziehungen. Solche Forschungen schliessen sowohl politik-, sozial- und unternehmensgeschichtliche Perspektiven als auch politologische, ökonomische und soziologische Methoden mit ein.

Die Referate können verschiedene Forschungsfelder abdecken und die Anwendung verschiedener Methoden zur Sprache bringen. Sie können die Verkehrskoordination aus theoretischer Perspektive (der Soziologie, Verkehrsökonomie, Planung oder der Raumordnung etc.) behandeln. Es können Fallstudien in nationalen, regionalen oder lokalen Bezügen, über ökonomische und soziale Auswirkungen oder über den induzierten Wandel des Mobilitätszugangs präsentiert werden. Allerdings sollten die Studien schwergewichtig die verschiedenen Akteure ins Zentrum rücken.

Schliesslich sind auch Beiträge willkommen, die die Verkehrskoordination und die Mobilität als soziotechnisch konstruiert beschreiben und Ideen und Prozesse thematisieren, die zu den verschiedenen Lösungen und Mustern der Koordination führten. Hier wären vor allem auch historische Studien über die Interessenverbände erwünscht, deren Bedeutung in politischen Entscheidungsprozess von den Politikwissenschaften beispielsweise in Arbeiten über den Neokorporatismus betont wird.

Die Tagung findet am 24-25 November an der Universität Genf statt. Die Tagungssprachen sind französisch, deutsch und englisch.

Themenskizzen sind per email in einer Länge von max. einer A4-Seite zusammen mit einem kurzen CV bis spätestens am 15. Februar 2011 an olivier.perroux[at]unige.ch zu senden.

Depuis les années 1920 et l’avènement du transport routier, les enjeux liés à la coordination des transports et de la mobilité n’ont cessé d’occuper les autorités. Dans tous les pays occidentaux, ces enjeux sont aujourd’hui au centre de l’agenda politique. Or, aussi bien la situation actuelle en matière de transport que les réponses apportées aux problématiques complexes de la coordination des transports et de la mobilité ont un solide ancrage historique.

Par coordination des transports, nous entendons les tentatives d’organisation, de structuration et d’utilisation rationnelle de la complémentarité entre les divers modes de transport, en vue de diminuer les coûts collectifs. La constatation que la libre concurrence ne permet pas d’atteindre cet objectif provoque l’intervention étatique qui prend, au fil du temps, divers visages.    

Pendant de longues années, l’histoire des transports s’est cantonnée à l’histoire des techniques, du matériel roulant aux infrastructures, et des relations entre croissance économique et infrastructures de transports. Les historiens ont dédaigné les recherches qui visent à étudier le comportement des agents, la démocratisation de la mobilité et les conflits territoriaux nés de celle-ci. Ces recherches embrassent tant l’histoire sociale que politique, l’histoire des entreprises et des entrepreneurs. Elles font appel à des méthodologies issues de la science politique, de l’économie et de la sociologie.

Les propositions de communication peuvent couvrir différents champs d’étude et adopter diverses méthodologies. Elles peuvent aborder la thématique de la coordination des transports sous un angle théorique (sociologie, économie des transports, planification, aménagement du territoire…). Elles peuvent aborder, par des études de cas, l’évolution du secteur des transports à une échelle nationale, régionale ou locale, son impact économique et social ainsi que les changements induits par l’accès généralisé à la mobilité. Cette évolution doit prioritairement être traitée du point de vue des acteurs. Enfin, considérant la coordination des transports et de la mobilité comme un objet technique construit, les communications qui abordent les idées et les processus menant à des solutions de coordination sont les bienvenues. Dans cette problématique, les études historiques de l’action des organisations sectorielles, dont les travaux de sciences politiques sur le néo-corporatisme ont montré l’importance dans le processus de décisions politique, sont particulièrement souhaitée.

Les propositions de communication, d’une longueur d’une page A4 maximum, accompagnées d’une brève présentation de l’auteur doivent être adressées par mail à olivier.perroux[at]unige.ch jusqu’au 15 février 2011, dernier délai.

La manifestation se déroulera à l’Université de Genève les 24 et 25 novembre. Les contributions pourront être faites en anglais, français et allemand.

cfp dgv-Kongress 2011: Ma(gi)stersektion und studentische Sektion (Deadline: 14.2.1011)

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Call for Papers

Der 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde wird auf Einladung des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft vom 21. bis 24. September 2011 in Tübingen stattfinden. Vorstand und Hauptausschuss haben sich auf folgendes Thema geeinigt:

Kultur_Kultur
Denken, Forschen, Darstellen

Neben den thematischen Panels und Sektionen soll es die Möglichkeit geben, abgeschlossene Ma(gi)sterarbeiten und studentische Projekte der Fachöffentlichkeit vorzustellen. Diese müssen nicht zwingend mit dem Kongressthema in Verbindung stehen. Da die hierfür vorgesehene Sektion bisher noch nicht voll besetzt ist, möchten dgv-Vorstand und die Veranstalter nochmals die Möglichkeit der Einsendung von Proposals eröffnen.

An die Abstracts werden folgende Anforderungen gestellt:
– sie sollten eine DIN A4-Seite nicht überschreiten (max. 2.400 Zeichen inkl. Leerzeichen),
– und in elektronischer Form (.doc oder rtf-Format, alles in einem Dokument) eingereicht werden,
– Ma(gi)sterkandidatinnen und -kandidaten sollten Angaben zur Person und über ihre Studiengänge und –orte machen. Studentische Projekte geben bitte die Zahl der Teilnehmer, die Namen und Kontaktdaten der Präsentierenden, sowie die geplante Form der Präsentation an,
– die Abstracts sollten außer einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung Angaben über die Fragestellung und die empirische Basis enthalten bzw. Auskunft über den Kontext geben, in dem die Arbeit entsteht, ggf. mit Angaben zu bereits vorliegenden Veröffentlichungen, den Stand der Arbeit bzw. erste Ergebnisse,
– Einsendeschluss ist der 14. 02.2011. Die dgv wird die angenommenen Vorschläge zügig bekanntgeben.

Die dgv bittet alle Kolleginnen und Kollegen um Bekanntmachung und Weitergabe.

Einsendungen sind zu richten an die Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde
Stichwort: 38. dgv-Kongress
Email: geschaeftsstelle[at]d-g-v.de 

Deutsche Gesellschaft für Volkskunde
Geschäftsführung
Burgsteige 11 (Schloss) 
D-72070 Tübingen
Tel: 07071/29-74047
Fax: 07071/29-5330
geschaeftsstelle@d-g-v.de
www.d-g-v.de

CFP: Innovation und Vergessen – 4. Studentisches Symposium der Europäischen Ethnologie Bamberg (Bamberg 22.1.2011, Deadline: 31.12.2010)

Freitag, 19. November 2010

Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Organisation: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie Bamberg & Arbeitskreis EuroEthno Bamberg
22.01.2011,Bamberg (Germany)
Hochzeitshaus, Am Kranen 12
Deadline: 31.12.2010

Innovation und Vergessen sind Dauerthemen der späten Moderne, sowohl auf der Ebene der Gesellschaftstheorien als auch auf der Ebene des alltäglichen Erlebens. Gesellschaftliche Selbstbeschreibungen wie „modern“ oder „postmodern“ verweisen auf Traditionsbrüche. Sie betonen Innovation und vergessen das Gleichbleibende. Ähnliches gilt für Schlagworte wie „Globalisierung“, „Enttraditionalisierung“ und „Medialisierung“, die – zumindest im populären Diskurs – gerne als nie dagewesene „Neuheiten“, als „Innovation“ oder eben als „Vergessen tradierter Formen“ bezeichnet werden.

Auf der Ebene des alltäglichen Erlebens scheint der Bezug zu Innovation und Vergessen sogar noch größer. Ständig werden wir mit bahnbrechenden technischen oder sozialen Innovationen konfrontiert. Manchmal sind diese Innovationen sogar so umfassend, dass ihre Neuartigkeit vergessen wird – so wie sich etwa viele Studierende nicht mehr vorstellen können, wie es wäre, ohne Web2.0 oder alltagstauglichem Handy zu leben.

Wie wird mit den Phänomenen von Innovation und Vergessen umgegangen? Welches Vergessen wird wahrgenommen? Welches als Innovation oder Traditionsverlust beschrieben? Welches Vergessen wird vergessen? Werden Innovationen begrüßt oder mit Skepsis betrachtet? Werden sie vielleicht gar nicht als Innovationen erkannt? Reagieren Menschen alters- und milieuabhängig unterschiedlich auf Innovationen? Welche neuen Möglichkeiten werden genutzt, welche ausgeblendet? Und was bewirken Innovationen bei denjenigen, die nicht schnell genug sind, um „mithalten“ zu können?

Und schließlich: Wie wird Innovation und Vergessen in der individuellen Biographie erlebt? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um nicht zu vergessen (oder im Gegenteil: um zu vergessen)? Welche Ereignisse des eigenen Lebensweges beschreibt man als Innovationen, welche als gleich bleibend und warum?

Das Symposium richtet sich in transdisziplinärer Perspektive neben Studierenden des Faches Europäische Ethnologie und seiner Nachbardisziplinen an interessierte Vertreter und Vertreterinnen aller für die Thematik relevanten Disziplinen.

Das Symposium findet am Samstag, den 22.Januar 2011 in Bamberg (Otto-Friedrich-Universität, Hochzeitshaus, Am Kranen 12) statt.
Arbeitssprache des Symposiums ist Deutsch. Beiträge in anderen Sprachen sind nach vorheriger Absprache herzlich willkommen.
Beitragsvorschläge inklusive einer Kurzbiographie können bis zum 31.12.2010 per e-mail an das Organisationsteam des Arbeitskreises EuroEthno Bamberg eingesandt werden: akeuroethno[at]googlemail.com

cfp: Eingreifen, Kritisieren, Veraendern!? Tagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung der dgv, Berlin 300.6.-2.7.2011 (Deadline: 10.12.2010)

Montag, 8. November 2010

Kommission Frauen- und Geschlechterforschung in der dgv in Kooperation mit dem Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt Universität zu Berlin, und dem Institut für Europäische Ethnologie/Kulturanthropologie, Universität Göttingen, Berlin 03.11.2010, Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt Universität zu Berlin

Deadline: 10.12.2010

13. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv)

Call for Papers:
Eingreifen, Kritisieren, Verändern!? Ethnographische und genderkritische Perspektiven auf Interventionen

Termin: 30.6.-2.7.2011
Ort: Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin

Engagierte und kritische Wissenschaft, künstlerische Projekte im öffentlichen Raum und die Hinwendung zur Praxisorientierung – der Anspruch, in Bestehendes hineinzuwirken, hat in den letzten Jahren (erneut?) an Bedeutung gewonnen. Vielfältige Formen des Kritisierens, Eingreifens und Veränderns sind unter dem Stichwort „Interventionen“ versammelt. Einerseits wirkt das Label „Intervention“ hier fast wie ein Freibrief, der kritische Befragung und theoretische Reflexion erst gar nicht aufkommen lässt. Andererseits scheinen die Möglichkeiten von Anwendungsorientierungen und wissenschaftlich fundierten Praxisformen noch nicht ausgeschöpft. Die 13. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung in der dgv lädt zur Diskussion über Möglichkeiten, Potentiale und Grenzen eingreifender Wissenschaftspraxen aus empirisch kulturwissenschaftlicher/europäisch ethnologischer Perspektive ein.

Dies bietet sich auch vor dem Hintergrund der Geschichte der – insbesondere auch disziplinären – Geschlechterforschung an, die im Kontext der Frauenbewegung entstand und geprägt ist von Utopien wie Praktiken des eingreifenden Handelns. Letztlich kann die Frauen- und Geschlechterforschung als fortlaufende Intervention gelesen werden: als immer wieder neu perspektiviertes Eingreifen in bestehende Wissensordnungen und Denkweisen, als stetes Bestreben, etablierte Wahrnehmungs- und Beschreibungsmodi der sozialen Welt zu durchbrechen, um Handlungsräume zu öffnen. Dabei trat und tritt feministisch orientierte empirische Forschung häufig mit dem Anspruch an, sich in gesellschaftliche Verhältnisse einzumischen, emanzipative Politiken zu stützen und mit und im Interesse der Beforschten zu arbeiten. Gerade auch die ethnographisch bzw. historisch arbeitende Geschlechterforschung war immer wieder Ort der Aushandlung über Aus- und Einschlüsse, begleitet von Diskussionen über Effekte von Parteilichkeit und der Positioniertheit der eigenen Wissensproduktion.

Formen und (Un-)Möglichkeiten der „Intervention“ mit ihren jeweiligen Geschichten, die damit verbundenen Vorstellungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Politik bzw. Praxis sowie die darin aufscheinenden Utopien wie Dystopien sollen ins Zentrum der Vorträge, Diskussionen und Workshops der 13. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung gerückt werden – mit dem Ziel, Handlungsräume einer empirisch kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung in der gegenwärtigen Gesellschaft auszuloten.

Wir bitten daher um Beitragsvorschläge zu folgenden Feldern und Aspekten des Oberthemas Interventionen:

  • Erstens wollen wir danach fragen, wie das Potential alltagsweltlicher Interventionen in seiner Komplexität mit ethnographischen/empirischen Methoden beschrieben und kulturanalytisch theoretisiert werden könnte. Was kann Intervenieren meinen, wenn die Kontingenz und Komplexität des Sozialen immer augenscheinlicher und Parteinahmen dadurch zunehmend ambivalenter werden? Wie können Asymmetrien, die zwischen Forscher_innen und Beforschten notwendig bestehen, angemessen reflektiert und vermittelt werden? Wie können wir umgekehrt auf Anforderungen reagieren, „verwertbares“ Wissen zu produzieren, wie grenzen sich kritische Interventionen von dieser Evaluationslogik ab und welche Rolle spielen Prozesse des Wissenstransfers in diesem Feld? Wie können Widerstandsformen und Handlungsräume kulturtheoretisch fundiert beschrieben werden?
  • Zweitens und daran anschließend wollen wir die Interventionen einer kritischen Revision unterziehen, die – früher wie gegenwärtig – mit dem Anspruch des „Agierens für“ oder im Modus des „Handeln mit“ auftreten. Gefragt sind Erfahrungsberichte und kritische Analysen der Interaktion zwischen Forscher_innen und Beforschten, zwischen „Praktiker_innen“ und „Wissenschaftler_innen“, zwischen Kunst und Wissenschaft, die diese und andere Formen des Dazwischens – aus geschlechtertheoretischer, postkolonialer, queerer Perspektive – in den Blick nehmen. Wie korrelieren normative bzw. politische Zielsetzungen mit Epistemologien und Methodologien der Europäischen Ethnologie/Kulturanthropologie/Volkskunde und wo treten sie in Widerspruch zueinander?
  • Drittens sollen Formen wie Effekte feministischer Intervention in die Europäische Ethnologie/Kulturanthropologie/Volkskunde genauer in den Blick genommen werden: Wie wurde durch feministische, gendertheoretische, auf Weiblichkeit, Männlichkeit und Geschlechterarrangements zielende Perspektivierungen das Fach neu vermessen? Wie wirkte das Verhältnis zu Frauenbewegungen in geschlechtersensible oder/und frauenaffine Wissenschaftskritik hinein? Mit diesen Stichworten laden wir zu einem fachgeschichtlichen Rückblick ein, der – auch vor dem Hintergrund gegenwärtiger Interventionen in die Gender Studies zum Beispiel aus rassismustheoretischer, postkolonialer und queerer Perspektive – Formen und Effekte der Geschlechterforschung im Fach befragt.
  • Und viertens schließlich interessiert uns, wie die enge Verbindung zur Frauenbewegung bzw. zu anderen sozialen Bewegungen in Forschungsagenden wie -designs der empirischen Kulturwissenschaft/Europäischen Ethnologie hineinwirkte und dabei Epistemologien wie Methodologien strukturierte, um daran anknüpfend nach dem gegenwärtigen Verhältnis zu politischen Bewegungen zu fragen: Wo sind Synergieeffekte zu verzeichnen, wo wirken politische normative Ordnungen hemmend auf ethnographisches Arbeiten? Wie wirken im Umkehrschluss erreichte Institutionalisierungen der Frauen- und Geschlechterforschung/Gender Studies auf intervenierendes Handeln zurück? Gesucht werden auch hier Erfahrungsberichte und Analysen ethnographischen/historischen Arbeitens in politischen bzw. gesellschaftlichen Konfliktfeldern, die Antworten darauf bieten, wie das Spannungsverhältnis von Politik und Wissenschaft produktiv gemacht wurde und/oder werden kann bzw. wo die Zusammenarbeit scheitert(te).

 Bei der geplanten Tagung sollen Diskussionen und wechselseitige Kommentierungen im Zentrum stehen. Neben „klassischen Vortragsformaten“ sind auch Kurzpräsentationen, Kommentare, Streitgespräche, und anderes geplant. Die Vorbereitungsgruppe wird nach dem Eingang der Beitragsvorschläge überlegen, wie die Tagung im Sinne einer möglichst ergiebigen Diskussion gestaltet werden könnte. Die Papiere sollen im Vorfeld zirkuliert werden, und es sind ausdrücklich Vorschläge für Workshops oder Formen der Intervention erwünscht. 

Wir freuen uns über Vorschläge für Vorträge und/oder Workshops aus allen empirisch arbeitenden Sozial- und Kulturwissenschaften. Die Abstracts in einer Länge von max. 2000 Zeichen sollen Fragestellung, empirischen Hintergrund und Thesen deutlich machen sowie kurze Angaben zur Person enthalten. 

Bitte senden Sie Vorschläge bis zum10.12.2010 an beate.binder@rz.hu-berlin.de

 Eine Publikation der Beiträge ist geplant.

Konzeption und Organisation:
Vorbereitungsgruppe des Instituts für Europäische Ethnologie, HU: Beate Binder, Manuela Bojadzijev, Katrin Ebell,  Ute Frings-Merck, Anika Keinz, Tillie Kluthe, Michi Knecht, Todd Sekuler, Fred von Bose Kommission Frauen-  und Geschlechterstudien: Sabine Hess

cfp: 8. Workshop des Netzwerk Terrorismusforschung, Berlin 24./25.2.2011 (Deadline: 17.12.2010)

Mittwoch, 3. November 2010

Netzwerk Terrorismusforschung, Berlin

24.02.2011-25.02.2011, Humboldt Universität Berlin, Institut für Geschichtswissenschaften, Friedrichstraße 191-193, 10117 Berlin

Deadline: 17.12.2010

In der Fortsetzung der halbjährlich stattfindenden Workshops des Netzwerks Terrorismusforschung soll das nächste Treffen vom 24. bis 25. Februar 2011 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfinden.

Eingebunden in die mannigfaltige Beschäftigung des Instituts für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität mit dem Thema Gewalt, zeigt sich Berlin als interessanter Rahmen für das kommende Netzwerktreffen. Epochen- und regionen-übergreifend werden an mehreren Lehrstühlen und dem Sonderforschungsbereich 640 die Themen Gewalt, Gewalträume, Terrorismus sowie Prävention und Beendigung von Gewalt in den Blick genommen. Dabei hat sich das Institut für Geschichtswissenschaften vor allem durch seine methodische Interdisziplinarität einen Namen gemacht: so werden Aspekte der Kultur- und Sozialwissenenschaften sowie Ethnologie ins Zentrum der Forschungsmethodik gestellt.

Am Lehrstuhl für Westeuropäische Geschichte wird ein Projekt konzipiert, das den staatlichen Umgang mit politischer Gewalt in den 1960er bis in die 1980er Jahren in den Blick nimmt. Die staatliche Antiterrorpolitik soll mit den methodischen Ansätzen einer „modernen Politikgeschichte“ untersucht werden. Diese Forschungsgruppe bildet den konkreten Ausgangspunkt für den kommenden NTF-Workshop, sich thematisch und methodisch mit den Auswirkungen politisch motivierter Gewalt und Terrorismus auseinanderzusetzen und nach neuen Forschungsblickwinkeln zu suchen.

Einer der Schwerpunkte des kommenden Workshops darf daher gerne auf neuere kulturwissenschaftliche und -geschichtliche Methodik gelegt werden. Dies ist allerdings nicht zwingend notwendig, da der Workshop wie gewohnt aktuelle Forschungsergebnisse unterschiedlicher Disziplinen zur Diskussion stellen soll. Die Präsentationen sollten die üblichen 20 Minuten nicht überschreiten, damit im Anschluss jeweils noch genügend Zeit für Fragen, Anregungen, Kommentare und Kritik bleibt. Entsprechend sollten auch knappe und präzise Abstracts der geplanten Vorträge oder Präsentationen im Umfang von maximal einer Seite mit Angaben von Autor und Institution bis zum 17. Dezember 2010 an folgende Adresse eingereicht werden: Projekt_Staatlichkeit@gmx.de

Die Teilnahme ist prinzipiell auch ohne eine eigene Projektvorstellung möglich, eine Anmeldung ist allerdings wegen einer begrenzten Teilnehmerzahl erwünscht. 

Am Freitag, den 25. Februar wollen wir den organisatorischen Punkten des Netzwerks gesondert Zeit einräumen. Punkte, die an dieser Stelle besprochen werden müssen oder gewünscht werden, werden zusammen mit der Anmeldung gesammelt. 

Das Programm wird an alle angemeldeten Teilnehmer im Januar verschickt werden.

cfp: Eingreifen, Kritisieren, Verändern!? Ethnographische und genderkritische Perspektiven auf Interventionen: 30.6.-2.7.2011 (Deatline: 10.12.2010)

Mittwoch, 3. November 2010

13. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv)

 _Eingreifen, Kritisieren, Verändern!? Ethnographische und genderkritische Perspektiven auf Interventionen_

Kommission Frauen- und Geschlechterforschung in der dgv in Kooperation mit dem Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt Universität zu Berlin, und dem Institut für Europäische Ethnologie/Kulturanthropologie, Universität Göttingen

Termin: 30.6.-2.7.2011
Ort: Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin

Engagierte und kritische Wissenschaft, künstlerische Projekte im öffentlichen Raum und die Hinwendung zur Praxisorientierung – der Anspruch, in Bestehendes hineinzuwirken, hat in den letzten Jahren (erneut?) an Bedeutung gewonnen. Vielfältige Formen des Kritisierens, Eingreifens und Veränderns sind unter dem Stichwort „Interventionen“ versammelt. Einerseits wirkt das Label „Intervention“ hier fast wie ein Freibrief, der kritische Befragung und theoretische Reflexion erst gar nicht aufkommen lässt. Andererseits scheinen die Möglichkeiten von Anwendungsorientierungen und wissenschaftlich fundierten Praxisformen noch nicht ausgeschöpft. Die 13. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung in der dgv lädt zur Diskussion über Möglichkeiten, Potentiale und Grenzen eingreifender Wissenschaftspraxen aus empirisch kulturwissenschaftlicher/europäisch ethnologischer Perspektive ein.

Dies bietet sich auch vor dem Hintergrund der Geschichte der – insbesondere auch disziplinären – Geschlechterforschung an, die im Kontext der Frauenbewegung entstand und geprägt ist von Utopien wie Praktiken des eingreifenden Handelns. Letztlich kann die Frauen- und Geschlechterforschung als fortlaufende Intervention gelesen werden: als immer wieder neu perspektiviertes Eingreifen in bestehende Wissensordnungen und Denkweisen, als stetes Bestreben, etablierte Wahrnehmungs- und Beschreibungsmodi der sozialen Welt zu durchbrechen, um Handlungsräume zu öffnen. Dabei trat und tritt feministisch orientierte empirische Forschung häufig mit dem Anspruch an, sich in gesellschaftliche Verhältnisse einzumischen, emanzipative Politiken zu stützen und mit und im Interesse der Beforschten zu arbeiten. Gerade auch die ethnographisch bzw. historisch arbeitende Geschlechterforschung war immer wieder Ort der Aushandlung über Aus- und Einschlüsse, begleitet von Diskussionen über Effekte von Parteilichkeit und der Positioniertheit der eigenen Wissensproduktion.

Formen und (Un-)Möglichkeiten der „Intervention“ mit ihren jeweiligen Geschichten, die damit verbundenen Vorstellungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Politik bzw. Praxis sowie die darin aufscheinenden Utopien wie Dystopien sollen ins Zentrum der Vorträge, Diskussionen und Workshops der 13. Arbeitstagung der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung gerückt werden – mit dem Ziel, Handlungsräume einer empirisch kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung in der gegenwärtigen Gesellschaft auszuloten.

Wir bitten daher um Beitragsvorschläge zu folgenden Feldern und Aspekten des Oberthemas Interventionen:

  • Erstens wollen wir danach fragen, wie das Potential alltagsweltlicher Interventionen in seiner Komplexität mit ethnographischen/empirischen Methoden beschrieben und kulturanalytisch theoretisiert werden könnte.
    Was kann Intervenieren meinen, wenn die Kontingenz und Komplexität des Sozialen immer augenscheinlicher und Parteinahmen dadurch zunehmend ambivalenter werden? Wie können Asymmetrien, die zwischen Forscher_innen und Beforschten notwendig bestehen, angemessen reflektiert und vermittelt werden? Wie können wir umgekehrt auf Anforderungen reagieren, „verwertbares“ Wissen zu produzieren, wie grenzen sich kritische Interventionen von dieser Evaluationslogik ab und welche Rolle spielen Prozesse des Wissenstransfers in diesem Feld? Wie können Widerstandsformen und Handlungsräume kulturtheoretisch fundiert beschrieben werden?
  • Zweitens und daran anschließend wollen wir die Interventionen einer kritischen Revision unterziehen, die – früher wie gegenwärtig – mit dem Anspruch des „Agierens für“ oder im Modus des „Handeln mit“ auftreten. efragt sind Erfahrungsberichte und kritische Analysen der Interaktion zwischen Forscher_innen und Beforschten, zwischen „Praktiker_innen“ und „Wissenschaftler_innen“, zwischen Kunst und Wissenschaft, die diese und andere Formen des Dazwischens – aus geschlechtertheoretischer, postkolonialer, queerer Perspektive – in den Blick nehmen. Wie korrelieren normative bzw. politische Zielsetzungen mit Epistemologien und Methodologien der Europäischen Ethnologie/Kulturanthropologie/Volkskunde und wo treten sie in Widerspruch zueinander?
  • Drittens sollen Formen wie Effekte feministischer Intervention in die Europäische Ethnologie/Kulturanthropologie/Volkskunde genauer in den Blick genommen werden: Wie wurde durch feministische, gendertheoretische, auf Weiblichkeit, Männlichkeit und Geschlechterarrangements zielende Perspektivierungen das Fach neu vermessen? Wie wirkte das Verhältnis zu Frauenbewegungen in geschlechtersensible oder/und frauenaffine Wissenschaftskritik hinein?
    Mt diesen Stichworten laden wir zu einem fachgeschichtlichen Rückblick ein, der – auch vor dem Hintergrund gegenwärtiger Interventionen in die Gender Studies zum Beispiel aus rassismustheoretischer, postkolonialer und queerer Perspektive – Formen und Effekte der Geschlechterforschung im Fach befragt.
  • Und viertens schließlich interessiert uns, wie die enge Verbindung zur Frauenbewegung bzw. zu anderen sozialen Bewegungen in Forschungsagenden wie -designs der empirischen Kulturwissenschaft/Europäischen Ethnologie hineinwirkte und dabei Epistemologien wie Methodologien strukturierte, um daran anknüpfend nach dem gegenwärtigen Verhältnis zu politischen Bewegungen zu fragen: Wo sind Synergieeffekte zu verzeichnen, wo wirken politische normative Ordnungen hemmend auf ethnographisches Arbeiten? Wie wirken im Umkehrschluss erreichte Institutionalisierungen der rauen- und Geschlechterforschung/Gender Studies auf intervenierendes Handeln zurück? Gesucht werden auch hier Erfahrungsberichte und Analysen ethnographischen/historischen Arbeitens in politischen bzw. gesellschaftlichen Konfliktfeldern, die Antworten darauf bieten, wie das Spannungsverhältnis von Politik und Wissenschaft produktiv gemacht wurde und/oder werden kann bzw. wo die Zusammenarbeit scheitert(te).

Bei der geplanten Tagung sollen Diskussionen und wechselseitige Kommentierungen im Zentrum stehen. Neben „klassischen Vortragsformaten“ sind auch Kurzpräsentationen, Kommentare, Streitgespräche, und anderes geplant. Die Vorbereitungsgruppe wird nach dem Eingang der Beitragsvorschläge überlegen, wie die Tagung im Sinne einer möglichst ergiebigen Diskussion gestaltet werden könnte. Die Papiere sollen im Vorfeld zirkuliert werden, und es sind ausdrücklich Vorschläge für Workshops oder Formen der Intervention erwünscht.

Wir freuen uns über Vorschläge für Vorträge und/oder Workshops aus allen empirisch arbeitenden Sozial- und Kulturwissenschaften. Die Abstracts in einer Länge von max. 2000 Zeichen sollen Fragestellung, empirischen Hintergrund und Thesen deutlich machen sowie kurze Angaben zur Person enthalten.

Bitte senden Sie Vorschläge bis zum10.12.2010 an beate.binder@rz.hu-berlin.de

Eine Publikation der Beiträge ist geplant.

Konzeption und Organisation:
Vorbereitungsgruppe des Instituts für Europäische Ethnologie, HU: Beate Binder, Manuela Bojadzijev, Katrin Ebell, Ute Frings-Merck, Anika Keinz, Tillie Kluthe, Michi Knecht, Todd Sekuler, Fred von Bose Kommission Frauen- und Geschlechterstudien: Sabine Hess

cfp: 6. DOKTORANDENTAGUNG der Volkskunde/Europäischen Ethnologie/Kulturanthropologie/Empirischen Kulturwissenschaft (deadline: 20.1.2011)

Donnerstag, 28. Oktober 2010

6. DOKTORANDENTAGUNG der Volkskunde/Europäischen Ethnologie/Kulturanthropologie/Empirischen Kulturwissenschaft

ANKÜNDIGUNG und CALL FOR PAPERS

Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Georg-August-Universität Göttingen, 18. − 20.3.2011

Anmeldung bis zum 20. Januar 2011!

//TAGUNG

Die Doktoranden/innen und Mitarbeiter/innen des Göttinger Instituts freuen sich, alle Interessentinnen und Interessenten zur 6. Doktorandentagung der Volkskunde/Europäischen Ethnologie/Kulturanthropologie/Empirischen Kulturwissenschaft vom 18. bis zum 20. März 2011 nach Göttingen einladen zu dürfen. 

Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch und dient der kommunikativen Vernetzung der Promovierenden. Während der Tagung haben die Teilnehmer/innen Gelegenheit, ihr eigenes Dissertationsprojekt oder Teilaspekte ihres Forschungsvorhabens in einem Vortrag von ca. 15-20 Minuten zu präsentieren. Im Anschluss daran können Probleme und offene Fragen mit dem Plenum diskutiert werden. Der Austausch über Schwierigkeiten bei Materialerhebung, Analyse oder Verschriftlichung soll dabei im Mittelpunkt stehen.

Die Tagung betrifft nicht nur Promovierende im fortgeschrittenen Stadium! Wir wollen auch Anfänger/innen die Möglichkeit geben, ihre Promotionsidee in einem zehnminütigen Kurzvortrag vorzustellen. Das Programm wird ergänzt durch verschiedene Workshops, die je nach persönlichem Interesse und Stand der Promotion belegt werden können. Gesellige Runden beim gemeinsamen Abendessen und Frühstück sollen die Veranstaltung begleiten.

Die Einladung richtet sich in erster Linie an Doktorandinnen und Doktoranden der genannten Fächer und angrenzender Disziplinen. Willkommen sind aber natürlich auch interessierte Studierende und Gäste.

//ORGANISATORISCHES

Die Tagung lebt von der aktiven Beteiligung der Teilnehmer/innen. Anregungen zu speziellen Problemfeldern und Wünsche für weitere Programmpunkte sind deshalb ausdrücklich erwünscht. Der Tagungsbeitrag beläuft sich insgesamt auf 25,- Euro. Bei der Suche nach einer Unterkunft sind wir Euch gerne behilflich. Bitte lasst uns wissen, wenn Ihr vegetarisches oder veganes Essen möchtet.

Da wieder ein Reader geplant ist, in dem auch die Teilnehmer/innen, die nicht vortragen, über ihre Dissertationsprojekte informieren, bitten wir bei der Anmeldung um Mitsendung eines kurzen Abstracts (max. 500 Wörter). Dies ist bis zum 20. Januar 2011 möglich unter: info[at]doktorandentagung.de

Auch für alle weiteren Anfragen steht die Mail-Adresse info[at]doktorandentagung.de zur Verfügung. Informationen zu Programm, Zahlungsmodalitäten und Unterkünften gibt es auf unserer Webseite: www.doktorandentagung.de
Anmeldungen können auch per Post oder Fax geschickt werden an:
Organisationsteam der Doktorandentagung 2011
Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie
Friedländer Weg 2
37085 Göttingen
Tel. (0551) 3914375 oder (0551) 3913863 oder (0551) 39 5345
Fax: (0551) 3922232
E-Mail: info[at]doktorandentagung.de
Homepage: www.doktorandentagung.de

Wir freuen uns auf eine interessante Tagung!

Euer Organisationsteam: Catharina Kessler, Anna-Carolina Vogel, Nadine Wagener-Böck und Karin Bürkert